- Vellahn
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Wappen Deutschlandkarte 53.38333333333310.96666666666744Koordinaten: 53° 23′ N, 10° 58′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Ludwigslust-Parchim Amt: Zarrentin Höhe: 44 m ü. NN Fläche: 106,48 km² Einwohner: 2.748 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner je km² Postleitzahl: 19260 Vorwahl: 038848 Kfz-Kennzeichen: LWL Gemeindeschlüssel: 13 0 76 142 Adresse der Amtsverwaltung: Amtsstr. 4-5, 19246
Zarrentin am SchaalseeWebpräsenz: Bürgermeister: Horst Geistlinger Lage der Gemeinde Vellahn im Landkreis Ludwigslust-Parchim Vellahn ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Zarrentin mit Sitz in der Stadt Zarrentin am Schaalsee verwaltet. Am 13. Juni 2004 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Banzin, Bennin, Camin, Kloddram, Melkof und Rodenwalde in die Gemeinde Vellahn eingegliedert.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Zur Gemeinde Vellahn gehören die Ortsteile Banzin, Bennin (mit den Orten Bennin, Schildfeld und Tüschow), Camin (mit den Orten Camin, Kützin und Wulfskuhl), Kloddram, Melkof (mit den Orten Melkof und Jesow) und Rodenwalde (mit den Orten Albertinenhof, Goldenbow, Marsow und Rodenwalde).[3]
Vellahn ist die südlichste und flächenmäßig größte Gemeinde des Amtsbereiches. Die Bundesstraße 5 führt durch die Gemeinde. Durch das Gemeindegebiet fließen die Schaale und die in sie mündende Schilde in südwestlicher Richtung.
Geschichte
Vellahn
Um 1170 entstand im damals so genannten Vilan eine romanische Feldsteinkirche. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1194. 1230 gehörten der Kirche nach der Aufstellung des Ratzeburger Zehntregisters 14 Dörfer an. Die Kirche im heutigen Ortsteil Camin war damals eine eigene Parochie, die ebenfalls im Zehnregister aufgeführt ist. Die Wassermühle war 1279 in Besitz des Klosters Zarrentin, ging jedoch 1358 an die Grafen von Schwerin. Die Kirche verfiel und wurde nach 1386 ohne Turm wieder aufgebaut. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts lebten in Vellahn 146 Einwohner. Diese Zahl steigerte sich bis 1700 auf etwa 200 und bis 1905 auf 644 Einwohner. Zu dieser Zeit gab es im Dorf eine Dreiklassenschule, einen Arzt, eine Apotheke, fünf Krüge, Läden und Handwerksbetriebe.
Banzin
Banzin wird erstmals 1170 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt. Der Name Banzin kommt aus dem Slawischen („Ort des Baca“) und änderte sich im Lauf der Geschichte in der Schreibweise. So hieß der Ort 1194 Bansin und 1348 Bantzin. Ursprünglich wurde Banzin als sogenanntes „Sackplatzdorf“ angelegt. Im Jahr 1230 bestand der Ort aus 17 Hufen und gehörte zum Kirchspiel Vellahn. Das Gut befand sich im Besitz der Lützow. Ab 1800 wechselte das Gut in den Besitz von Ernst August von Laffert. In den Jahren 1840 bis 1850 wurde das ehemalige Gutshaus („Schloß“) neu aufgebaut. Vor dem Ersten Weltkrieg ging das Gut in das Eigentum des Lübecker Bürgermeisters Johann Hermann Eschenburg über. Es wurde in den 1930er Jahren aufgesiedelt. Der Ortsteil Banzin ist geprägt durch dörfliche, ländliche Bebauung.
Bennin
Der Ort Bennin wurde bereits 1158 urkundlich erwähnt. Die 1503 erbaute Kirche wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und 1682 durch eine Fachwerkkirche mit hölzernem Turm ersetzt.
Goldenbow
Das alte Gut Goldenbow gehörte zu den Besitzungen des Geschlechts Lützow. Es war Sitz eines katholisch gebliebenen Teils der Familie. Im 17. Jahrhundert wurde das barocke und heute ruinöse Herrenhaus Goldenbow errichtet.
Marsow
Die gotische Feldsteinkirche in Marsow wurde vermutlich im 14. Jahrhundert errichtet. Sie befindet sich seit 1860 im Besitz der Familie von Bülow. Diese ließ zunächst im Westen eine Grabkapelle anbauen und 1911/1912 die Kirche komplett umbauen. Dabei erhielt die Kirche im Westen einen Fachwerkturm und einem Eingangsportal. Das Langhaus erhielt ein Kreuzgratgewölbe. Im Inneren wurden ein Patronatsgestühl, eine Empore, ein Taufstein (von 1834), ein ursprünglich barocker Altaraufsatz, eine barocke Kanzel sowie eine vom Orgelbauer Friedrich Friese III gefertigte Orgel hinzugefügt. Die farbigen Bleiglasfenster wurden von Wilhelm Schomann (1881–1917) und Fritz Geiges (1853–1935) entworfen. Die Kirche wird seit 2001 – unterstützt durch den “Förderverein zur Erhaltung der Feldsteinkirche Marsow e.V.” – restauriert.
Melkof
In Melkof liegt an einem eigenen See (Teich) das ehemalige Rittergut Schloss Melkof, das sich heute in Privatbesitz befindet. Die Gesamtanlage wurde erstmals 1471 urkundlich erwähnt. Nur wenige Anlagen in Norddeutschland stellen eine solche Kombination zwischen historistischem Schlossgebäude und klassizistischer Schlosskirche dar.
Rodenwalde
Der deutsch-südafrikanische Geologe Hans Merensky kaufte 1930 von Henning von Bülow das Gut Rodenwalde, das er von dem bekannten Architekten Werner Cords-Parchim zu einem modernen Groß-Gut ausbauen ließ.[4]
Sehenswürdigkeiten
Die Baudenkmale der Gemeinde sind in der Liste der Baudenkmale in Vellahn aufgeführt.
Sport
In Melkof entstand im Jahr 1997 der Reiterhof Mamalon, der von Reitern und der Jugend der Umgebung genutzt wird. Anfang 2006 wurde auf dem Grundstück eine Reithalle errichtet.
Persönlichkeiten
- Carl Alexander Bolten (1805-1899), Rechtsanwalt und Notar, Ehrenbürger der Stadt Rostock
- Helene von Bülow (1816–1890), Stifterin und erste Oberin des Diakonissen-Mutterhauses Stift Bethlehem in Ludwigslust
- Eilert Tantzen (*1929), Forstmann, Genealoge, Heimatforscher, Naturschützer und Lokalpolitiker
- Karl-Ludwig Schmaltz (*1932), Künstler
Weblinks
Commons: Vellahn – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Vellahn (PDF-Datei)
- ↑ Uwe JuliusUwe Julius: Rodenwalde. Ehemaliges Speichergebäude in Rodenwalde. Abgerufen am 4. Februar 2010.
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