- Bobbahn Winterberg
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Bobbahn Winterberg Plan der Bahn Ort Winterberg, Nordrhein-Westfalen Inhaber Hochsauerlandkreis und Stadt Winterberg Betreiber Erholungs- und Sportzentrum Winterberg GmbH Inbetriebnahme 10. Dezember 1977 Bahndaten Maximale Höhendifferenz 110 m Start Länge Kurven Bobstart 1330 m 14 Skeletonstart 1330 m 14 Rodelstart Herren 1324 m 14 Rodelstart Damen 1293 m 14 Doppelsitzerstart 945 m 11 51.1841666666678.5066666666667Koordinaten: 51° 11′ 3″ N, 8° 30′ 24″ ODie Bobbahn Winterberg ist eine Kunsteisbahn für den Rodel-, Skeleton- und Bob-Sport in Deutschland und steht im Ort Winterberg. Sie ist die viertälteste Kunsteisbahn nach Königssee, Oberhof und Innsbruck-Igls.
Inhaltsverzeichnis
Bahndaten
Die Bobbahn hat eine Gesamtlänge mit Auslauf von 1609 m und hat insgesamt 14 Kurven. Man erreicht im Labyrinth zwischen der Kurve 12 und Kurve 13 eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 140 km/h. Die Eisoberfläche beträgt ungefähr 65000 m². Es stehen an der Bobbahn 25 bahneigene Kameras zur Überwachung der Fahrten.[1]
Geschichte
Am 19. Mai 1910 wurde der Verein Sauerländischer Bobsleigh- und Automobilclub von Hessen und Westfalen e. V (heute: Bob- und Schlittenensportclub Sauerland Winterberg e. V.) gegründet und errichtete noch im selben Jahr im Herbst eine Natureis-Bobbahn. Mit dem Start Auf der Kappe und dem Ziel bei der Dauerbermühle. 1910/1911 wurden die ersten Bobfahrten veranstaltet. Auf dem Gipfel baute der Verein 1911 ein Clubhaus im Jugendstil. Dieses erhielt den Namen Bobhaus und ist heute ein Bergrestaurant.
Die erste Bob-Europameisterschaft in Winterberg fand im Jahr 1914 statt. Zwischen 1920 bis 1965 wurden zahlreiche nationale und regionale Bobrennen auf der alten Natureisbahn ausgetragen. Das letzte Bobrennen fand im Jahr 1965 statt. Der Versuch, die Bahn in den Folgejahren wieder aufzubauen scheiterte an der Witterung.
Nach der Eröffnung der weltweit ersten Kunsteisbahn am Königssee im Jahr 1969 bemühten sich Politik und Sport lange Zeit um eine zweite deutsche Kunsteisbahn, und Winterberg setzte sich schließlich gegen weitere Bewerber, unter anderem Garmisch-Partenkirchen durch. Nach den Eröffnungen in Oberhof und Innsbruck-Igls wurde in Winterberg am 10. Dezember 1977 die weltweit vierte Kunsteisbahn für Bob und Rodel eingeweiht. Bahnbetreiber wird die Erholungs- und Sportzentrum Winterberg GmbH, zusammen mit den beiden Gesellschaftern Hochsauerlandkreis (50%) und der Stadt Winterberg (50%).
Der erste Umbau der neuen Kunsteisbahn fand im Jahr 1986 statt und betraf den Bereich des Zielauslaufs. Die Auslaufkurve 15 sowie die alte Auslauftrasse, die in Richtung Stadt Winterberg führte, wurden abgerissen. Die Kurve 14 wurde verlängert in eine 180-Grad-Kurve. Bergauf wurde eine neue Auslauf-/Bremsstrecke gebaut.
Nach dem Brand eines Funktionsgebäudes wurde dieses im Jahr 2004 im Bereich der Starthöhe 2 neu gebaut. 2005/2006 hat man in den Bereichen der Kurven 2 bis 4 und 9 bis 14 Witterungsschutzdächer mit Rollos angebracht.
Der zweite Umbau erfolgte in den Jahren 2005/2006 und kostete 3,1 Mio. Euro, die zu 80% von Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen getragen wurden; die übrigen 20% zahlten die Stadt Winterberg und der Hochsauerlandkreis. Man hat das alte Starthaus I abgerissen und wieder neu aufgebaut. Auch die alte Starttrasse wurde abgerissen, sie wurde zur Talseite verlegt und man hat auch eine neue Startkurve gebaut. Die Abstellflächen und die Startgeraden für die Bob- und Skeletonschlitten wurden komplett überdacht. Für die Sportler wurde entlang des Gebäudes eine Warmlaufstrecke gebaut. Die Starthöhe der Rennrodel-Damen ist nun von der Startturm Kurve 4 nach oben auf das Untergeschossniveau des neuen Startgebäude I verlegt. Für die Rennrodel-Herren wurde ein neuer Startturm gebaut.
In der Nähe des Zielhauses wurde 2006/2007 ein neues Werkstattgebäude errichtet. Ein Feuer hat am 6. Juni 2009 das auf der Winterberger Kappe gelegene historische Bobhaus zerstört. Die Kuppel des Bobhauses wurde abgerissen und wird derzeit restauriert.[2]
Veranstaltungen
Nach dem Bau der neuen Kunsteisbahn fanden seit 1979 zahlreiche Großveranstaltungen statt, darunter Welt-, Europameisterschaft und die 1., 3. und 7. „WOK-WM“ mit Stefan Raab. Seit Jahren finden auf der Bobbahn Weltcuprennen der Rennrodel und Bob- und Skeletonschlitten statt. Im Jahr 2015 wird 20 Jahre nach der letzten WM wieder eine Weltmeisterschaft im Bob auf der Bobbahn in Winterberg stattfinden.
Rekorde
Startrekorde
Zweierbob Herren Viererbob Herren Zweierbob Damen 5,13 Sekunden – 17. Februar 2007 5,06 Sekunden – 18. Februar 2007 - Russland
- Jewgeni Popow
Roman Orechnikow
Dmitry Trunenkow
Dmitry Stepushkin
- Jewgeni Popow
5,58 Sekunden – 17. Februar 2007 - Alewtina Kowalenko/Olga Fjodorowa
Skeleton Herren Skeleton Damen Rodel Herren Rodel Damen Rodel Doppel 4,78 Sekunden – 16. Februar 2007 5,32 Sekunden – 16. Februar 2007 4,541 Sekunden – 11. Februar 2007 4,959 Sekunden – 10. Februar 2007 3,670 Sekunden – 13. Januar 2006 Bahnrekorde
Zweierbob Herren Viererbob Herren Zweierbob Damen 56,44 Sekunden – 17. Februar 2007 55,37 Sekunden – 18. Februar 2007 - Russland
- Jewgeni Popow
Roman Orechnikow
Dmitry Trunenkow
Dmitry Stepushkin
- Jewgeni Popow
57,92 Sekunden – 17. Februar 2007 Skeleton Herren Skeleton Damen Rodel Herren Rodel Damen Rodel Doppel 58,08 Sekunden – 16. Februar 2007 59,59 Sekunden – 16. Februar 2007 54,151 Sekunden – 11. Februar 2007 57,278 Sekunden – 10. Februar 2007 44,192 Sekunden – 15. Januar 2000 Einzelnachweise
- ↑ Die Bobbahn im Detail – Informationen und Technik
- ↑ Bernd Sangermann: Bobhaus Raub der Flammen – Schaden eine Million Euro. Derwesten.de vom 7. Juni 2009
Weblinks
Commons: Bobbahn Winterberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Bobbahn Winterberg
- Website des BSD
- Bobbahn Winterberg Hochsauerland: Informationsblatt für Bobbahnführungen – Stand: Mai 2007
Kategorien:- Eisbahn
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