Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee

Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee
Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee
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Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee (Deutschland)
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Koenigssee Kunsteisbahn-Streckenplan deutsch.svg
Plan der Bahn
Ort DeutschlandDeutschland Schönau am Königssee, Bayern
Inbetriebnahme 17. Januar 1961
Bahndaten
Maximale Höhendifferenz 135 m
Start Länge Kurven
Bobstart 1240 m 12
Skeletonstart 1185 m 12
Rodelstart Herren 1306 m 16
Rodelstart Damen 1156 m 12
Doppelsitzerstart 1156 m 12
47.58866666666712.981166666667

Die Kombinierte Kunsteisbahn am Königssee ist eine Kunsteisbahn für den Bob-, Rodel- und Skeleton-Sport am Königssee im Berchtesgadener Land. Sie war die erste Kunsteisbahn der Welt und weist auf einer Gesamtlänge von 1640 Metern 18 Kurven – davon ein Kreisel (320°-Kurve „Turbodrom“) – auf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kunsteisbahn am Königssee

Im Jahr 1959 begann der Bau der Rodelbahn. Die Bahn wurde vom WSV Königssee, gefördert durch den Fremdenverkehrsverband des Berchtesgadener Landes und unterstützt durch zahlreiche ehrenamtliche Helfer errichtet. Am 16. und 17. Januar 1960 wurde sie mit dem Internationalen Süddeutschen Rennrodelmeisterschaften ihrer Bestimmung übergeben. In den folgenden Jahren wurden Bahn und Bahninfrastruktur laufend weiter ausgebaut und optimiert. Ab 1962 konnten auf der Bahn damit auch Zweierbobs starten. 1965 wurde die Sportstätte zum Bundesleistungszentrum Rennrodel ernannt.

1968 wurde die Bahn auf Kunsteis umgestellt und war damit die erste Kunsteisbahn der Welt. Die Planung oblag dem Ingenieurbüro Deyle aus Stuttgart. Der erste Ausbau kostete rund 4,6 Mio. DM und wurde zu 80 Prozent vom Bund und 20 Prozent vom Freistaat Bayern bezahlt. Die Bahn hatte eine Länge von 1114 m und insgesamt 16 Kurven. Auch die neue Kunsteisbahn wurde in die natürlichen Geländegegebenheiten integriert, sodass sie – abgesehen vom Kreisel – ohne Aufständerungen der Bahn auskommt. Die schattige Lage reduziert den Kühlenergiebedarf und sorgt für eine hohe Eisqualität.

Auf der Breitwiese in Berchtesgaden baute man das Mannschafthaus des Bundesleistungszentrum Rennrodel, welches 1975 um eine Sporthalle erweitert wurde. Im selben Jahr entstand am Königssee die erste künstlich beeiste Anschubrampe der Welt. 1976 wurde die Bahn für den Vierbob ausgebaut. Auch in den folgenden Jahren wurde die Bahn laufend modernisiert. 2004 wurde der Neubau des Starthauses für Bob, Rodel-Damen, Doppelsitzer und Skeleton in Betrieb genommen.[1]

Zwischen dem 1. Februar 2010 und November 2010 war der Bahnbetrieb eingestellt, da die Bahn der größten Umbauaktion in ihrem Bestehen unterzogen wurde. Neben einigen Funktionsbauwerken wurde der gesamte Startbereich bis hinunter zur Kurve 5, außerdem der komplette untere Bahnteil ab Kurve 15 über die Zielkurve bis zum Auslauf neu gebaut und den aktuellen Anforderungen der Reglements für den Bob- und Schlittensport angepasst .[2]

Nutzung

Seit Bestehen der Bahn fanden am Königssee hochkarätige Wettbewerbe wie Weltmeisterschaften, Weltcuprennen und Europameisterschaften statt. Neben diesen Spitzenereignissen des Leistungssports wird die Bahn für von deutschen und auch ausländischen Mannschaften zum Training genutzt. Auch Wettbewerbe und Trainingsläufe im Schüler und Nachwuchsbereich werden abgehalten. Zudem wird auf der Bahn für jedermann das Gästerodeln sowie Abfahren mit dem Rennbobtaxi – einem regulären Rennbob – oder einem schlauchbootähnlichem Bobgefährt angeboten. Auch Vereine und Firmen können die Bahn für interne Wettbewerbe buchen. Sie gilt als die Kunsteisbahn mit der besten Auslastung.

Weltmeisterschaften
Europameisterschaften
Weltcuprennen

Alljährlich finden auf der Bahn Weltcuprennen im Rennrodeln und Bob- und Skeleton statt. Die Kunsteisbahn am Königssee führt mit 29 Veranstaltungen (gleichauf mit Igls) die Statistik der Bahn mit der häufigsten Austragung von Rodel-Weltcuprennen an

Olympiabewerbungen

Wäre es zu einer Vergabe der XVI. Olympischen Winterspiele 1992 an den Bewerberort Berchtesgaden, der XXII. Olympischen Winterspiele 2014 an den Kandidaten Salzburg oder der XXIII. Olympischen Winterspiele 2018 nach München gekommen, wäre die Kunsteisbahn am Königssee jeweils als Austragungsstätte der olympischen Bob- und Rodelwettbewerbe vorgesehen gewesen.

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Kunsteisbahn Königssee auf der offiziellen Bahnhomepage (als Quelle für den gesamten Abschnitt Geschichte)
  2. Bericht im Berchtegadener Anzeiger über die Beschlussfassung der Baumaßnahme

Literatur

  • Nationalmannschaften Skeleton – Bob – Rennrodel 2006/07, 2006, S. 52

Weblinks


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