- Bophutatswana
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Bophuthatswana war ein Homeland im nördlichen Südafrika. Es bestand aus sieben Enklaven, verstreut über die ehemaligen südafrikanischen Provinzen Kapprovinz, Transvaal und Oranje Freistaat, und umfasste etwa 40.000 km². Die Hauptstadt Mmabatho lag in einem unmittelbar an Botsuana grenzenden Landesteil.
Bophuthatswana wurde als Homeland für alle Tswana sprechenden Volksgruppen gegründet. 1989 betrug die Anzahl der Einwohner etwa 1.500.000. Außerhalb des Homelandes lebten weitere 1.356.000 Tswana.
Geschichte
Von der südafrikanischen Regierung wurde Bophuthatswana 1971 die Selbstverwaltung übertragen. Am 5. Dezember 1977 wurde das Homeland in die Unabhängigkeit entlassen. Alle Einwohner Bophuthatswanas mussten die südafrikanische Staatsangehörigkeit aufgeben. Dieser Status wurde international jedoch nicht anerkannt.
Kgosi Lucas Mangope wurde als erster Präsident des Landes eingesetzt. Nach einem gescheiterten Putsch 1988 wurde Mangope unter Zwang durch Südafrika wiedereingesetzt. Anfang 1994 wurde er durch eine Übergangsregierung ersetzt, da er sich gegen eine Wiedereingliederung Bophuthatswanas in die Republik Südafrika sperrte. Am 27. April 1994 wurde Bophuthatswana zusammen mit den neun anderen Homelands wieder mit Südafrika vereinigt. Fünf der sieben Landesteile wurden in die North West Province eingegliedert, das Territorium Thaba Nchu westlich von Lesotho in den Freistaat sowie das Territorium Moretele in die Provinz Mpumalanga.
Wirtschaft
Umfangreiche Platinvorkommen, ferner die Gewinnung von Diamanten, Chrom und Vanadium sowie nicht zuletzt auch die Einnahmen aus dem Kasino von Sun City – in Südafrika selbst war Glücksspiel verboten – machten Bophuthatswana zum vergleichsweise wohlhabendsten Homeland. So war es nicht wie andere Homelands von Südafrika finanziell abhängig.
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