SSV Reutlingen 05

SSV Reutlingen 05
SSV Reutlingen
Logo des SSV Reutlingen
Voller Name Sport- und Schwimmverein
Reutlingen 1905 e.V.
Gegründet 9. Mai 1905
Vereinsfarben Schwarz-Rot-Weiß
Stadion Stadion an der Kreuzeiche
Plätze 15.228
Präsident Dr. Karsten Amann
Trainer Lothar Mattner
Homepage www.ssv-news.de
Liga Oberliga Baden-Württemberg
2010/11 14. Platz
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts

Der Sport- und Schwimmverein Reutlingen ist ein Sportverein aus Reutlingen mit über 1.600 Mitgliedern. Die Vereinsfarben sind Schwarz-Rot-Weiß. Die heute bekannteste und erfolgreichste Abteilung des Vereins ist Fußball. Daneben gibt es die Sparten Boxen, Tennis, Versehrtensport, Freizeitsport, Schwimmen und Tischtennis.

Der Verein wurde am 9. Mai 1905 als FC Arminia Reutlingen 1905 gegründet und 1910 in SV Reutlingen 1905 umbenannt. Nach einer Fusion des SV 1905 mit dem 1. Schwimmverein 1911 entstand 1938 der SSV Reutlingen 05.

Inhaltsverzeichnis

Fußball

Geschichte

Nach dem Krieg spielte der SSV Reutlingen in der Oberliga Süd, der damals höchsten deutschen Spielklasse. In der Saison 1954/55 wurde man Vizemeister der Oberliga Süd und qualifizierte sich damit zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft, bei der man zweimal verlor und damit frühzeitig ausschied. Mit dem Auflösen der Oberliga Süd durch die Einführung der Fußballbundesliga spielte der SSV Reutlingen in der Regionalliga Süd. Hier gelang in der zweiten Saison 1964/65 die Vizemeisterschaft hinter dem FC Bayern München. In der Aufstiegsrunde wurde man Tabellenzweiter hinter Borussia Mönchengladbach und verpasste damit den Aufstieg in die Fußballbundesliga.

Die nächste Chance zum Aufstieg in die höchste Spielklasse, ergab sich erst in der Saison 2000/01. Bis dahin hatte sich der SSV Reutlingen zumeist in der Spitzengruppe der jeweils höchsten Amateurliga halten können. Als amtierender Deutscher Amateurmeister (1974) gelang zwar der Aufstieg in die Zweite Bundesliga Süd zur Saison 1975/76. Jedoch blieb der überraschende Sieg gegen den damals ebenfalls zweitklassigen VfB Stuttgart nicht mehr als eine feine Einzelleistung im Rahmen dieses einjährigen Gastspiels im Profifußball, das die Reutlinger als abgeschlagener Tabellenletzter beendeten.

Die nächste Amateurmeisterschaft holte der SSV 1997 als Vertreter der Regionalliga Süd gegen Hannover 96. Der zweite Gewinn dieses Trostpreises für Zweite Mannschaften und andere Nichtaufstiegsberechtigte markierte das Ende einer Durststrecke, in der sich der SSV zwar zweimal (1989 und 1992) als Meister der Oberliga Baden-Württemberg in den Aufstiegsrunden mit den Vertretern aus Hessen und Bayern messen durfte, aber nie die Qualifikation für die zweite Liga erreichen konnte. Die direkte Aufstiegschance in der Regionalliga Süd, der der SSV seit 1994 angehörte, schien zunächst als hypothetisch, bis sich ein Präsident fand, der bereit war, eigenes Geld in das Unternehmen Aufstieg zu investieren.

Unter Armin Veh gelang der zweite Aufstieg in die zweite Liga. Die erste Saison als Aufsteiger lief sehr gut. Lange Zeit kämpften die Reutlinger sogar um einen der drei Aufstiegsplätze zur 1. Bundesliga mit, ehe man als Tabellensiebter abschloss. Dies blieb jedoch die erfolgreichste Spielzeit. Während der folgenden Saison 2001/02 verließ Armin Veh die Reutlinger nach dem 16. Spieltag und wechselte zum Erstligisten Hansa Rostock. Auf Grund finanzieller Eigenwilligkeiten von „Aufstiegsmacher“ Dieter Winko, die zu einem Verstoß gegen die Lizenzauflagen führten, wurde die Zweitliga-Mannschaft des SSV für die Saison 2002/03 mit einem 6-Punkte Handicap in die Saison geschickt. Ohne diesen Abzug hätten rein rechnerisch die erreichten 39 Punkte erneut für den Klassenerhalt gereicht, doch mit den offiziellen 33 Punkten stieg der SSV als 16. ab.

Beim anschließenden Lizenzierungsverfahren für die folgende Saison verweigerte der DFB dem Absteiger die Lizenz für die Regionalliga, gleichbedeutend mit dem Verlust eines kompletten Kaders und sämtlichen Transferrechten. Der Beginn der ersten Oberliga-Saison (2003/04) verlief entsprechend schwierig, aber zwei Spielzeiten später (2005/2006), errang die Mannschaft den Meistertitel in der Oberliga und schaffte damit die Rückkehr in die Regionalliga Süd. Dort kämpfte man in der Saison 2007/2008 um einen Platz unter den ersten 10 der Liga, welcher die Qualifikation für die neue 3. Liga bedeutet hätte. Diese wurde jedoch mit dem 12. Platz verpasst, weshalb der SSV seit der Saison 2008/2009 in der Regionalliga Süd spielt.

Nachdem der SSV Reutlingen im November 2009 einen Gesamtschuldenstand von über vier Millionen Euro bekanntgegeben hatte, meldete er im März 2010 Insolvenz an. Das Amtsgericht Tübingen, Az. 2 IN 119/10, hat mit Beschluss vom 23. März 2010 ein Insolvenzeröffnungsverfahren angeordnet[1]. Der Verein spielte die Regionalligasaison zu Ende, um dann wieder schuldenfrei in der Oberliga beginnen zu können[2]. Im November 2010 stimmte die Gläubigerversammlung dem Insolvenzplan von Insolvenzverwalter Axel Kulas zu.[3] In der Oberliga-Saison 2010/11 konnte der SSV erst am letzten Spieltag mit einem 3:2-Auswärtserfolg beim VfL Kirchheim/Teck den Klassenerhalt sicherstellen.

Aktueller Kader 2010/2011

Stand: 2. August 2010

Name Trikot Nationalität Letzter Verein
Torwart
Patrick Gühring 1 Deutscher Stuttgarter Kickers
Norbert-Alexander Loch 22 Deutscher Rumäne SSV Reutlingen U23
Abwehr
Ilias Klimatsidas 2 Deutscher Grieche SSV Reutlingen U19
Soner Calisir 16 Deutscher Türke SSV Reutlingen U23
Jozo Josipovic 3 KroateKroate SSV Reutlingen U19
Robert Michnia 23 Deutscher Italiener SV Nehren
André Olveira 5 Deutscher Stuttgarter Kickers
Hans-Alex Thies 6 Deutscher 1. FC Nürnberg II
Timo Seiler 19 Deutscher TuS Metzingen
Kristian Tomasek 18 Deutscher TSV Hildrizhausen
Phillip Kühnert 21 Deutscher SSV Reutlingen U23
Mittelfeld
Andreas Rill 13 Deutscher SpVgg Greuther Fürth
Ersah Öztürk 8 Türke Deutscher SV Nehren
Martin Grund 7 Deutscher Pole FC Kreuzlingen
Manuel Waidmann 15 Deutscher Eintracht Frankfurt II
Pierre Eiberger 12 Deutscher SSV Reutlingen U19
Jeffrey Kyei 20 Deutscher Stuttgarter Kickers
Julian Grupp 4 Deutscher SSV Reutlingen U23
Patrick Leyhr 17 Deutscher TV Echterdingen
Angriff
Hakan Cakmak 14 Türke FC Astoria Walldorf
Vergoulakis Karapantzos 10 Deutscher Grieche SSV Reutlingen U23
Roberto Forzano 9 Deutscher Italiener VfL Kirchheim
Efstratios Tzakis Grieche Deutscher VfB Stuttgart U19
Maikel Boric 11 Deutscher Stuttgarter Kickers

Erfolge

Stadion

Stadion an der Kreuzeiche

Die Heimspiele des SSV Reutlingen finden im Stadion an der Kreuzeiche statt. Dieses befindet sich im Südwesten der Stadt. Es bietet Platz für 15.228 Zuschauer mit 5228 Sitz- und 10.000 Stehplätzen.

Tischtennis

Die Tischtennis-Abteilung wurde 1946 u. a. von Klaus Gengler gegründet. Die Herrenmannschaft wurde 1966 Meister der Oberliga Süd (Horst Terbeck, Manfred Grumbach, Bernd Steidle, Manfred Werner, Oskar Schmollinger, Friedrich Haase) und war damit in der neu geschaffenen Bundesliga spielberechtigt. 1970 stieg sie ab, schaffte aber drei Jahre später den Wiederaufstieg. Sie spielte dann ab 1973 lange Jahre in der Bundesliga und wurde 1977 Deutscher Mannschaftsmeister und Deutscher Pokalsieger. Den Pokal hatte man bereits 1976 gewonnen, man holte ihn nochmals 1980 und 1981. 1980 gewann man den europäischen Messestädtepokal (Endspiel gegen GSTK Zagreb). 1982 (gegen Vasutas Budapest) und 1983 (gegen Borussia Düsseldorf) siegte die Mannschaft im Europapokal der Landesmeister. Ab 1978 führte der Verein den Namen des Sponsors, einem Unternehmen der Textilindustrie: SSV Heinzelmann Reutlingen.[4] Manager in den 1970er und 1980er Jahren war Manfred Grumbach.

1990 zog sich der Sponsor Heinzelmann zurück. Stellwag und Dietmar Palmi verließen daraufhin den Verein. Als neuer Sponsor engagierte sich der finnische Hersteller von Büromöbeln Martela, der Verein nannte sich in SV Martela Reutlingen um. Dennoch stieg die Mannschaft 1991 aus der 1. Bundesliga ab. Als im Dezember 1991 das Finanzamt wegen früherer Unregelmäßigkeiten gegen den Verein ermittelte, verabschiedete sich der neue Hauptsponsor.[5] Daraufhin zog Reutlingen die Mannschaft am Saisonende aus der 1.BL, ein Jahr später trotz Meisterschaft in der 2.BL vom Profisport in die Oberliga zurück.[6]

Austragungsort für die Heimspiele war die Oskar-Kalbfell-Halle in Reutlingen.

Bekanntester deutscher Spieler war Peter Stellwag. Bekanntester ausländischer Spieler war Mikael Appelgren, der in den 1980er und 1990er Jahren zu den besten Tischtennisspielern der Welt gehörte und auch einige Jahre in der deutschen Bundesliga für den SSV Reutlingen (1981–1986) auf obersten Niveau mitgespielt hat.

Auf ähnlich hohem Niveau hatte zuvor sein schwedischer Landsmann Ulf Thorsell für den SSV Reutlingen in den Jahren 1979 bis 1982 Tischtennis in der Bundesliga und in den europäischen Vereinswettbewerben gespielt.

Erfolge

  • 1976: Sieger im DTTB-Pokal (Stellwag, Manfred Baum, Heinz Schlüter)
  • 1976: Zweiter im europäischen Messepokal (Stellwag, Manfred Baum, Heinz Schlüter)
  • 1977: Deutscher Mannschaftsmeister (Stellwag, Manfred Baum, Heinz Schlüter, Engel, Hariyanto Listijosuputro, Günter Werkmann)
  • 1977: Deutscher Pokalsieger (Stellwag, Heinz Schlüter, Manfred Baum)
  • 1980: Sieg im europäischen Messepokal (Stellwag, Ulf Thorsell, Engel)
  • 1980: Deutscher Pokalsieger (Stellwag, Ulf Thorsell, Engel)
  • 1981: Deutscher Pokalsieger (Stellwag, Ulf Thorsell, Engel)
  • 1982: Europapokalsieger (Stellwag, Ulf Thorsell, Appelgren)
  • 1983: Europapokalsieger (Stellwag, Appelgren, Reinhard Sefried)
  • 1984: Platz 2 im Deutschen Pokal (Stellwag, Appelgren, Reinhard Sefried)
  • 1988: Platz 2 im ETTU-Cup (Stellwag, Guo Yuehua, Peter Auwärter)

Literatur

  • Michael Grimm: Manfred Grumbach – Der süchtige Narr. In: DTS. 12, 1985, S. 22.
  • Eine Tischtennis-Hochburg im Wandel. In: DTS. 3, 1991, S. 26–31.

Referenzen

  1. Insolvenzanordnungsbeschluß
  2. Reutlingen will Saison zu Ende spielen und dann in die Oberliga - SSV meldet Insolvenz an. In: Schwäbisches Tagblatt. 19. März 2010, abgerufen am 20. März 2010.
  3. Insolvenzplan genehmigt: SSV Reutlingen schuldenfrei. In: Reutlinger General-Anzeiger. 18. November 2010, abgerufen am 19. November 2010.
  4. DTS. 9, 1978, S. 8
  5. Holger Berg: SSV Martela Reutlingen vor dem Konkurs / Der ehemalige Vorsitzende Günter Fink sagt: „Vielleicht geschieht ein Wunder“. In: DTS. 3, 1992, S. 45
  6. DTS. 6, 1992, regional/Süd S. 16

Weblinks


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