- Boulder tomb
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Ein Boulder tomb (oder Boulder-burial) ist ein, aus mehr oder minder großen Megalithen errichtetes Grab der Bronze- und Eisenzeit, dessen zentraler Bestandteil ein größerer Felsen oder Steinblock (bis 3,35 m Länge), der bodennah auf wesentlich kleineren Tragsteinen, die eine Art Kiste bilden, aufliegt.
Anlagen dieser Art sind typisch für die Britischen Inseln (besonders das südliche Irland). Boulder tombs liegen häufig in der Mitte eines Steinkreises (Dromore und Kenmare im County Kerry). Es sind mitunter bemerkenswert schöne Monumente, die, wie Bawngare, Dunmanus, Mill Little und Reanacaheragh, alle im County Cork in Irland anzutreffen sind.
Aconry im County Sligo und Aghoo im County Leitrim sind hingegen so genannte Boulder Dolmen. Sie sind nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Aghoo im County Tyrone, bei dem es sich tatsächlich um eine Steinkiste handelt, als die die Leitrimer Anlage fälschlicherweise mitunter auch beschrieben wird. Boulder Dolmen sind ziemlich einzigartige Exemplare mit Decksteinen, die in Dreipunktauflage etwa 0,5 - 1,0 m über dem Boden, auf Tragsteinen ruhen und mitunter auch als Variante des Portal tombs angesehen werden.
Inhaltsverzeichnis
Eisenzeitliche Dolmen in Schweden
Eine späte bauliche Abart der Boulder tombs sind Dolmen die in Schweden z.B. auf der Insel Öland anzutreffen sind. Hier ziert auf dem Gräberfeld von Folkeslunda der 9 Tonnen schwere, in einer Gletschermühle eirund geschliffene Folkeslundastenen oder Kroppkakor (Kartoffelknödel) das Felsblockgrab einer Frau aus dem 5. Jahrhundert, das in einem 40 Meter großen, sehr flachen Steinkreis liegt. Hier stellt die boulderartige Anlagen eine Variante der Steinkisten dar, die mit der größten Grabkugel Schwedens bedeckt ist. Über 200 ähnliche zu Domarringen gruppierte Anlagen mit Dreipunktauflagen liegen auf der Vi Alvar, bei Källa.
Siehe auch
Literatur
- Seán ó Nualláin: Stone Circles in Ireland, Dublin, Country house, 1995, ISBN 0-946172-45-5, 48 p.
- Mårten Stenberger: Vorgeschichte Schwedens. In: Nordische Vorzeit. Bd. 4. S. 346ff Wachholtz, Neumünster 1977, ISBN 3-529-01805-8
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