Brauerei Lasser

Brauerei Lasser
Privatbrauerei Lasser GmbH
Unternehmensform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1850
Unternehmenssitz Lörrach
Unternehmensleitung

Andreas Walter und Dorothee Walter, geb. Lasser

Mitarbeiter ca. 60
Branche Brauerei
Produkte

Biere und alkoholfreie Getränke

Website

www.lasser.de

Die Privatbrauerei Lasser GmbH ist eine Brauerei mit Sitz in Lörrach. Die seit 1850 bestehende Brauerei wurde zunächst vom Oberbrauer Adam Lasser übernommen und wird bis heute von der Familie Lasser geführt. Seit 1989 liegt die Geschäftsführung bei Dorothee Walter, geborene Lasser.

Der Betrieb beschäftigt etwa 60 Mitarbeiter und hat eine Produktion von etwa 80.000 Hektoliter jährlich. Lasser produziert sechs verschiedene Biersorten, darunter Pils, Export sowie diverse alkoholfreie Getränke unter der Marke Libella. Der Vertriebsbereich reicht von Baden-Baden bis Lörrach und vom Bodensee bis Tuttlingen. Die Brauerei unterhält vier Depots um die flächendeckende Versorgung in diesem Gebiet zu gewährleisten. Die Brauerei engagiert sich zudem in vielen Bereichen des Sports und der Kultur, wie zum Beispiel beim Stimmen-Festival. Die mehrfach DLG-prämierte Brauerei Lasser ist Mitglied im deutschen Brauerbund.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte der Privatbrauerei Lasser begann im Jahre 1850, als der Brauer Friedrich W. Enderlin aus Efringen-Kirchen am Fuße des Hünerbergs ein Brauhaus errichtete. Jenes Brauhaus Enderlins wurde noch im gleichen Jahr an den Küfermeister Joseph Jakob Vortisch verkauft. 1858 ging die Brauerei in den Besitz von J.J. Gether-Dietschy über, welcher den Oberbrauer der Basler Cardinal Brauerei, Adam Lasser nach Lörrach holte, dem er die Leitung seiner Brauerei übertrug.

Da Adam Lasser ursprünglich aus Bayern stammt, galt er in Lörrach zu dieser Zeit noch als Ausländer und musste sich als solcher erst das Recht verschaffen, Bier brauen und ausschenken zu dürfen. Dieses Recht wurde ihm vom Bürgermeister und Gemeinderat zugestanden. 1861 wurde seinem Gesuch auf Einbürgerung nachgekommen, so dass er 1864 selbst die Brauerei kaufen konnte.

Als Adam Lasser 1865 im Alter von 50 Jahren verstarb, führte sein Bruder Wolfgang Lasser der ebenfalls Oberbrauer war, das Lebenswerk fort. Im Sommer 1869 eröffnete Wolfgang Lasser in einem Felsenkeller am Fuße des Schädelbergs zusätzlich eine Kellerwirtschaft, in dem sieben große Tische Platz für etwa hundert Personen boten. Als Wolfgang Lasser dann 1880 starb, führte bis zu ihrem Tod 1896 zunächst seine Frau Karoline Lasser die Geschäfte des Unternehmens, die dann aber später von ihrem Sohn Carl Adam abgelöst wurde.

Zur Zeit der Jahrhundertwende wurde der Sudkessel Adam Lassers mit 17 Hektoliter durch einen mit 150 Hektoliter ersetzt und somit die Jahresproduktion von 2.500 hl auf 6.000 hl ausgeweitet. Die während der beiden Weltkriege stark zurückgegangene Produktion stieg nach 1945 wieder schnell und sicherte das Überleben des Unternehmens.

Als 1934 Carl Adam Lasser starb ging die Leitung an seinen Sohn Karl Lasser, der damals mit 26 Jahren und einem Abschluss als Diplom-Braumeister der Brauer-Hochschule Weihenstephan auf die Leitung des Unternehmens vorbereitet war und dieses bis 1989 leitete. Neben Bier wurde das Sortiment der Brauerei Lasser 1954 dann durch die alkoholfreien Libella Markengetränke erweitert.

1989 übernimmt dann Dorothee Walter geb. Lasser, die Tochter Karl Lassers, die kaufmännische Leitung der Brauerei. Seit 2000 liegt die Verantwortung hauptsächlich bei der sechsten Generation Lasser, dem Sohn Andreas Walter, der als Braumeister und Wirtschaftsingenieur.

Derzeit hat die Brauerei einen Jahresausstoß von ca. 80.000 hl und wird von 60 Mitarbeitern in Verwaltung, Versand, Fuhrpark, Depot und Brauerei betrieben.

Seit 2004 arbeitet die Brauerei Lasser eng mit der schweizer Brauerei Fischerstube in Basel zusammen, in deren Auftrag ausschließlich für den Schweizer Markt gebraut und abgefüllt wird.

Auszeichnungen

Im Jahr 2007 erhielt die Brauerei Lasser zwei goldene Preise, 2008 zwei silberne Preise der DLG für ihre Biere. 2007 wurde die Brauerei zudem als Unternehmen mit dem Preis der Besten Silber ausgezeichnet. Damit werden solche Unternehmen ausgezeichnet, die für ihre Produkte über zehn Jahre kontinuierlich höchste DLG-Prämierungen erhalten und damit einen überdurchschnittlichen Qualitätsstandard unter Beweis gestellt haben. Von der DLG werden diese Unternehmen als Qualitäts-Elite der Ernährungswirtschaft bezeichnet.[1] Seit 2007 als eine der ersten Brauereien in Baden-Württemberg auch zertifiziert nach International Food Standard auf „höherem Niveau“, sowie 2008 und 2009 erneut. Außerdem betreibt die Firma Lasser schon einige Jahre HACCP Qualitätsmanagement.

Einzelnachweise

  1. http://www.dlg.org/de/ernaehrung/bier/pdbsilber.html zuletzt abgerufen 28.5.2008

Literatur

  • 125 Jahre Lasser Brauerei Lörrach: 1850-1975, den Freunden unseres Hauses aus Anlaß des 125jährigen Geschäftsjubiläums in Dankbarkeit überreicht. Brauerei Lasser, Lörrach 1975
  • 150 Jahre Lasser Brauerei Lörrach, Sonderveröffentlichung der Badischen Zeitung, 23. Juni 2000
  • Carl H. Auer: Brauerei Lasser, Lörrach: 1850-1925. 75 Jahre Aufbauarbeit. Auer, Lörrach 1925
  • Wolfgang Göckel: Braukunst: Seit über 150 Jahren braut Lasser Bier. In: Lörrach: Lörracher Jahrbuch mit Chronik, Verlag Waldemar Lutz, Lörrach 2000, S. 64-79
  • Walter Jung: 125 Jahre Brauerei Lasser. In: Unser Lörrach 6 (1975). S. 103-108

Weblinks


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