A Day in the Life

A Day in the Life
A Day in the Life
The Beatles
Veröffentlichung 30. Mai 1967[1]
Länge 5:39
Genre(s) Psychedelic Rock
Autor(en) Lennon/McCartney
Text John Lennon, Paul McCartney
Musik John Lennon, Paul McCartney
Auszeichnung(en)

Grammy (Coverversion von Jeff Beck)

Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band

A Day in the Life ist ein Lied der britischen Rockband The Beatles, das am 1. Juni 1967 auf ihrem achten Album Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band veröffentlicht wurde. Es wurde von John Lennon und Paul McCartney geschrieben und komponiert. Die Aufnahmen fanden am 19. und 20. Januar sowie am 3., 10. und 22. Februar 1967 in den Abbey Road Studios statt. Das Lied setzt sich aus zwei Fragmenten zusammen, die Lennon und McCartney unabhängig voneinander schrieben. Als Copyright-Halter sind Lennon/McCartney angegeben.

Das Lied erschien nie als Single, nur 1978 als B-Seite von Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band. Die Musikzeitschrift Rolling Stone veröffentlichte Anfang 2010 eine Sonderausgabe mit dem Titel „The Beatles – Die 100 besten Songs“ und A Day in the Life kam auf den ersten Platz.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Lennon schrieb den Hauptteil des Liedes. Ihn inspirierten Zeitungsartikel und sein eigenes Leben. In der ersten Strophe bezieht sich Lennon auf einen bei einem Autounfall am 18. Dezember 1966 umgekommenen Millionär und Aristokraten-Sohn namens Tara Browne, der mit den Beatles und anderen britischen Bands befreundet war. In der zweiten Strophe zeigt sich Lennon als teilnahmsloser Betrachter, der zusieht, wie die englische Armee den Krieg gewinnt. Er bezieht sich dabei auf Richard Lesters Film Wie ich den Krieg gewann, in dem Lennon drei Monate zuvor mitgespielt hatte. Ob er damit auch auf den Vietnamkrieg eingehen wollte, ist nicht geklärt. In der dritten Strophe greift er einen Artikel vom 17. Januar 1967 der Daily Mail über Schlaglöcher in Blackburn, Lancashire auf. Diese wurden aufgrund einer Anweisung gezählt und die Schätzung aufgestellt, dass es ca. 4000 Löcher waren, wonach ein Loch auf 26 Bewohner des Landkreises kam. Diesen absurden Vergleich verstärkte Lennon, in dem er sagte, jetzt wisse man, wie viele Löcher man brauche, um die Royal Albert Hall zu füllen.

Zwischen Strophe zwei und drei befindet sich eine kleine musikalische Skizze von Paul McCartney über ein von Routine beherrschtes Leben: Aufwachen, frisieren, den Bus erwischen, eine Zigarette rauchen usw. McCartney dachte dabei an seine Schulzeit. Dieser Bezug zur Banalität des Alltags kann als ergänzender Gegenpol zu Lennons Teil gesehen werden, der eher moralisch-gesellschaftliche Probleme anspricht.

Aufnahmen

Bei der Aufnahme der Basisspuren hatten die Beatles noch keine Idee, wie Lennons und McCartneys Teile verbunden werden sollten. Deshalb ließen sie zunächst 24 Takte frei, die später gefüllt werden sollten. In der endgültigen Aufnahme ist noch die Stimme von Mal Evans zu hören, der die 24 Takte mitzählt und am Ende einen Wecker klingeln lässt, eine passende Einleitung für McCartneys Teil. Der Wecker wurde ursprünglich von Lennon als Gag mitgebracht, um Ringo Starr zu wecken, sobald sie ihn für eine Aufnahme brauchen würden.[2]

Schon bald entwickelten sie die kostspielige Idee, die Überleitung von einem Sinfonieorchester spielen zu lassen. Dabei sollten die Musiker auf der tiefsten Note ihrer Instrumente beginnen, und zwar ganz leise, und auf dem höchsten Ton, einem E-Dur-Dreiklang, in voller Lautstärke enden. George Martin kümmerte sich um die Umsetzung und Anweisungen. Er reduzierte das Orchester allerdings von den gewünschten 80 auf 40 Musiker.

Musiker des London Philharmonic Orchestra kamen dann am 10. Februar 1967 für die Aufnahmen ins Studio. Die Gruppe wollte aus der Session eine Party machen und lud allerlei Freunde ein, darunter auch Mick Jagger, Keith Richards, Donovan und Marianne Faithfull. Es wurden Hüte, Pappnasen, Luftballons und Gorilla-Tatzen verteilt und man hielt das Ereignis auf einem 16-mm-Film fest.

Der vorgesehene Soundcluster wurde in fünf Durchgängen aufgenommen. Die Aufnahme des Orchesters wurde zweimal gedoppelt, sodass man insgesamt 160 Instrumente auf der Aufnahme hört.

Für den Schluss wollten die Beatles einen überwältigenden Akkord, der lange nachklingt. Eine erste Idee, das Lied mit einem gesprochenen “Hummmmmm” zu beenden, wurde verworfen und statt dessen wurde ein E-Dur-Akkord auf dem Klavier favorisiert. Lennon, McCartney, Starr, Mal Evans und George Martin spielten diesen, so laut wie möglich, gleichzeitig auf drei Klavieren. Dies erwies sich bei der Aufnahme allerdings als kompliziert, da die fünf Akteure mehrere Anläufe brauchten, um exakt gleichzeitig „in die Tasten zu hauen“. Um den Nachklang optimal aufzunehmen, musste die Aufnahmelautstärke auf konstantem Niveau gehalten werden. Gegen Ende des Akkords war der Aufnahmepegel so hoch, dass man das Rascheln von Papier und das Quietschen eines Stuhls hört. Jemand gibt ein “Shhh!” von sich, als wäre es die Anweisung, möglichst still zu sein. Es gibt Behauptungen, man könne auch die Klimaanlage des Studios hören, was allerdings außer Acht lässt, dass die Aufnahme im Februar gemacht wurde. Insgesamt benötigte man etwa 36 Stunden Produktionszeit.

Sonstiges

  • Das Lied wurde vorläufig von der BBC indiziert, weil man dort der Meinung war, die Textzeile “I’d love to turn you on” würde Drogen verherrlichen.
  • In der Dokumentation The Making of Sgt. Pepper, die die BBC 1992 ausstrahlte, berichten viele Beteiligte von der kreativen Arbeit im Studio.

CD-Version

Auf der Schallplattenversion des Albums folgt nach einer kurzen Pause ein etwa zwei Sekunden langer versteckter Titel, der sich in der Endrille befindet und dort auf Plattenspielern, die über keine automatische Abschaltung verfügen, endlos abgespielt wird. Dieser Track erhielt 1980 die Bezeichnung Sgt. Pepper Inner Groove, als er in den USA auf dem Sampler Rarities veröffentlicht wurde. Um den Effekt dieses in einer Endlosschleife abgespielten Hidden Tracks nachzuahmen, wurde das Stück auf etwa 22 Sekunden verlängert – sodass die Originalschleife elfmal zu hören ist – und nach einer kurzen Pause an das Ende des Stücks A Day in the Life angefügt. Was genau in der Tonschleife zu hören ist, wurde oft diskutiert. Einige glaubten, es sei eine geheime Botschaft um die Paul-is-dead-Verschwörungstheorie, (“Will Paul return as superman?”), andere eine Obszönität (“We fuck you like the supermen”). In der Biografie von Barry Miles aus dem Jahr 1997 stellte McCartney dar, dass es “It really couldn’t be any other” heiße.[3]

Coverversionen

Der Song wurde von vielen Musikern aufgenommen, bis 1970 vor allem im Bereich des Jazz. Wes Montgomery, Wolfgang Dauner und Grant Green spielten den Song ein. Im Weiteren haben Neil Young, Bobby Darin, The Bee Gees (1978), The Fall (1988), Sting (1993) und Phish (2002) den Song gecovert. Jeff Beck nahm ihn 2008 auf seinem Album Performing this Week: Live at Ronnie Scott’s Jazz Club auf. Diese Version wurde im Film Across the Universe verwendet und gewann 2010 in der Kategorie Best Rock Instrumental Performance einen Grammy. Seit dem Jahr 2008 spielt McCartney den Song auf seinen Konzerten.

Quellen

  • Olaf Benzinger: Meisterwerke kurz und bündig – Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band der Beatles. ISBN 3-492-23137-3
  • Mark Lewisohn: The Complete Beatles Recording Sessions. London: Hamlyn 1988.
  • Ian MacDonald: The Beatles – Das Song Lexikon ISBN 3-7618-1426-7
  • Rolling Stone: The Beatles – Die 100 besten Songs (Sonderausgabe Nr.1 2010)

Einzelnachweise

  1. Rolling Stone: The Beatles – Die 100 besten Songs (Sonderausgabe Nr.1 2010, Seite 9)
  2. Rolling Stone: The Beatles – Die 100 besten Songs (Sonderausgabe Nr.1 2010, Seite 10)
  3. Barry Miles: Many Years from Now. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1999. S. 393.

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