- Bruno Hildebrand
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Friedrich Bruno Hildebrand (* 6. März 1812 in Naumburg (Saale); † 29. Januar 1878 in Jena) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hildebrand studierte Rechtswissenschaft in Leipzig, dann in Breslau. In Leipzig schloss er sich 1832 der Burschenschaft an. Nachdem er mehrere Jahre als Dozent und außerordentlicher Professor in Breslau tätig gewesen war, folgte er 1841 einer Berufung nach Marburg, wo er durch sein unabhängiges Auftreten mit der Regierung bald in Konflikt geriet. Trotzdem wurde war er 1844/45 Rektor der Philipps-Universität Marburg.
1846 wurde Hildebrand wegen eines in der deutschen Londoner Zeitung veröffentlichten Artikels der Majestätsbeleidigung angeklagt und suspendiert. Sein Freispruch erfolgte erst Anfang 1848.
1848 war er Delegierter im Vorparlament. Vom 18. Mai 1848 bis zum Ende des Rumpfparlaments am 18. Juni 1849 vertrat Hildebrand den Wahlkreis Marburg in der Frankfurter Nationalversammlung, wo er unter anderem im volkswirtschaftlichen Ausschuss und im Ausschuss für Schul- und Kirchenangelegenheiten vertreten war. Von 1849 bis 1850 vertrat er Bockenheim im kurhessischen Landtag. Dem wieder zur Macht gelangten Minister Hassenpflug trat er auf das entschiedenste entgegen und bewirkte durch seinen Antrag die Verweigerung des von jenem begehrten Finanzzuschusses, welche die Auflösung der Ständeversammlung zur Folge hatte.
Von 1851 bis 1856 lehrte Hildebrand an der Zürcher Hochschule; dann nach Bern berufen, gründete er dort das erste Statistische Bureau der Schweiz und folgte 1861 dem Ruf als Professor der Staatswissenschaften und Direktor des Statistischen Büreaus der thüringischen Staaten nach Jena, wo er unter anderem Lehrer Hans von Scheels wurde und Ende Januar 1878 starb.
Bruno Hildebrands Sohn Richard Hildebrand (1840–1918) war ebenfalls Wirtschaftswissenschaftler, sein Sohn Adolf von Hildebrand (1847–1921) war einer der bekanntesten deutschen Bildhauer seiner Zeit.
Werke
- Die Nationalökonomie der Gegenwart und Zukunft. Frankfurt/Main 1848.
- Die kurhessische Finanzverwaltung. Kassel 1850.
- Statistische Mitteilungen über die volkswirtschaftlichen Zustände Kurhessens. Berlin 1853.
- Beiträge zur Statistik des Kantons Bern, Bd. 1. Bern 1860.
- Seit 1863 gab Hildebrand die Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik (seit 1873 mit Johannes Conrad) heraus; auch veröffentlichte er das amtliche Quellenwerk Statistik Thüringens, 2 Bde. Jena 1867–1878.
Literatur
- Theodor Inama von Sternegg: Hildebrand, Bruno. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 399–402.
Weblinks
Commons: Bruno Hildebrand – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienDieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Kategorien:- Ökonom (19. Jahrhundert)
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