Bruno Loerzer

Bruno Loerzer
Bruno Loerzer (4. von links) im Kreise anderer Piloten (1934)

Bruno Loerzer (* 22. Januar 1891 in Berlin; † 22. August 1960 in Hamburg) war ein Jagdflieger im Ersten Weltkrieg und Generaloberst der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Loerzer trat am 13. September 1911 in das preußische Heer ein und wurde während des Ersten Weltkrieges zum Piloten ausgebildet. Er war bis Mitte 1915 zusammen mit Hermann Göring zunächst als Aufklärer im Einsatz. Bis Januar 1917 war er bei drei verschiedenen Jagdstaffeln eingesetzt. In dieser Zeit erzielte er die ersten beiden Luftsiege über französische Flieger. Nach seinem 20. Abschuss im Oktober 1917 und der Verleihung des Pour le Merite im Februar 1918 wurde er zum Anführer des neu formierten Jagdgeschwaders III ernannt. Zu den nach Luftsiegen erfolgreichen Fliegern unter seinem Kommando gehörte auch sein Bruder Fritz (1893–1952), dem 11 Luftsiege zuerkannt wurden.

Göring und Loerzer (li.)

Als Führer der Jasta 26 und dreier anderer Jagdstaffeln war er sehr erfolgreich. Seine mit den technisch hochwertigen Fokker D.VII – einem der besten Flugzeuge des Ersten Weltkriegs – ausgestatteten Einheiten fügten den Alliierten schwere Verluste zu und waren deshalb besonders gefürchtet. Loerzer selbst erzielte im gesamten Krieg 44 Abschüsse und war damit einer der erfolgreichsten deutschen Jagdpiloten.

Nach 1918 kämpfte Loerzer in verschiedenen Freikorps im Baltikum, ehe er am 31. März 1920 als Hauptmann aus der Reichswehr entlassen wurde. In der Weimarer Republik war er Leiter des Reichsverbandes der deutschen Luftfahrzeughalter, einer zivilen Pilotenvereinigung.

Unter den Nationalsozialisten profitierte seine Karriere vor allem von seiner Freundschaft mit Hermann Göring. 1933 wurde er zunächst Präsident einer militärischen Tarnorganisation, des Deutschen Luftsportverbandes und Reichsluftsportführer, ehe er 1935 - mit der offiziellen Gründung der zuvor von den Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages verbotenen Luftwaffe - als Oberst reaktiviert und 1937 zum Kommodore eines Jagdgeschwaders ernannt wurde. Ab 1938 fungierte er als Inspekteur der Jagdflieger.

Bei Kriegsbeginn war Loerzer Generalmajor und Kommandeur der 2. Fliegerdivision. Im Oktober 1939 zum Kommandierenden General des II. Fliegerkorps ernannt, wurde er am 1. Januar 1940 zum Generalleutnant und schon am 19. Juli desselben Jahres zum General der Flieger befördert. Im Februar 1943 wurde er dann von Göring unter Beförderung zum Generaloberst zum Chef des Luftwaffenpersonalamts und Chef der personellen Rüstung und der NS-Führung der Luftwaffe ernannt, eine Stellung, mit deren Pflichten Loerzer weit überfordert war. Am 20. Dezember 1944 wurde er daher seines Kommandos enthoben, in die Führerreserve versetzt und schließlich am 29. April 1945 entlassen.

Auszeichnungen

Siehe auch

Literatur

  • Karl-Friedrich Hildebrand, Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite. Teil 2: Die Ritter des Ordens pour le mérite des I. Weltkriegs. Band 2: H - O. Biblio-Verlag, Osnabrück 2003, ISBN 3-7648-2516-2.
  • Arch Whitehouse: Flieger-Asse 1914 – 1918. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1970, S. 407–409.

Weblinks


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