- Bruno Jonas
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Bruno Jonas (* 3. Dezember 1952 in Passau) ist ein bayrischer Kabarettist und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Bruno Jonas besuchte das Adalbert-Stifter-Gymnasium in Passau. Nach dem Zivildienst studierte er Germanistik, Politologie und Philosophie, später Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
1972 hatte er mit Jürgen Hellwing und Barbara Dorsch in der 3. Formation der Passauer Protestsängergruppe Bavarian City Preachers sein Bühnendebüt als Sänger und Gitarrist. Seine Anfangstage als Kabarettist verbrachte Jonas, der 1975 zusammen mit Sigi Zimmerschied die Kabarettgruppe „Die Verhohnepeopler“ gründete, im Peschl-Keller und später am Scharfrichterhaus in Passau. 1979 entstand sein erstes Soloprogramm Zur Klage der Nation. Von 1981 bis 1984 gehörte er als Autor und Akteur dem Ensemble der Münchner Lach- und Schießgesellschaft an.
Größere Bekanntheit erlangte er ab Mitte der 1980er-Jahre durch regelmäßige Auftritte in der Sendung Scheibenwischer und der von Radio Bremen produzierten, nach ihm benannten Kabarettreihe Jonas (1989). Seit 2000 war er ständiger Partner von Dieter Hildebrandt im Scheibenwischer. Nach Hildebrandts Abschied Ende 2003 leitete Jonas den Scheibenwischer zunächst mit Mathias Richling und Georg Schramm, von 2006 bis 2008 mit Richard Rogler an Schramms Stelle. Als auch Rogler sich zurückzog, führte er als Duo mit Mathias Richling die Sendung weiter. Nachdem Jonas erklärt hatte, 2009 ein „fernsehfreies“ Jahr einlegen zu wollen,[1] wagte Richling 2009 mit der Sendung Satire Gipfel einen kompletten Neuanfang. Seit Januar 2011 ist Bruno Jonas neben Monika Gruber und Rick Kavanian Mitglied des Teams von Die Klugscheisser, einer monatlichen Satireshow des Bayerischen Fernsehens.[2]
2004 las Bruno Jonas bei der Starkbierprobe auf dem Münchner Nockherberg beim traditionellen Politiker-Derblecken als Bruder Barnabas der versammelten CSU-Staatsregierung und anderen geladenen Gästen die Leviten. Erstmals wurde damit die Rolle des Fastenpredigers an einen dem konservativen Spektrum fernen Autor vergeben. Am 19. Januar 2007 verkündete er nach drei Jahren seinen Abschied als Bruder Barnabas. Sein Nachfolger als Salvatorredner wurde Django Asül.
In Franz Xaver Bogners Kultserie Irgendwie und Sowieso spielte er 1986 die Rolle des Postboten Tango. Erstmals selbst Regie führte Jonas 1989 bei dem Fernsehfilm Ein Prachtexemplar, dessen Drehbuch er zusammen mit Jürgen Breest verfasste. 1992 schrieb er auch das Drehbuch zur Kinokomödie Wir Enkelkinder, bei der er ebenfalls Regie führte und zusammen mit Vitus Zeplichal die Hauptrolle spielte. 1996 erschien die Musik-CD Red net. Im Juni 2004 inszenierte Jonas am Theater am Gärtnerplatz in München das Musical Der Mann von La Mancha und schlüpfte selbst in die Rolle des Don Quichotte. Als Claus E. Rosstäuscher ist er auch weiterhin in einer wöchentlichen Glosse im Programm von Bayern 3 zu hören.
Mit Blick auf die Kontroverse um die Mohammed-Karikaturen bekannte er 2008 in einem Interview, in der Satire das Thema Islam und islamistischer Terror aus Angst vor gewalttätigen Reaktionen zu meiden.[3]
Mit seiner Lebensgefährtin hat Jonas zwei Kinder.
Soloprogramme
- 1979: Zur Klage der Nation
- 1987: Der Morgen davor
- 1990: Wirklich wahr
- 1995: Hin und zurück
- 1998: Ich alter Ego
- 2001: Jonas-Classix
- 2002: Nicht wirklich – nicht ganz da
- 2007: Bis hierher und weiter
- 2011: Es geht weiter
Filmographie
- 1983: Kehraus
- 1983: Familie Meier (Fernsehserie)
- 1986: Lauter Glückspilze (Fernsehserie)
- 1986: Irgendwie und Sowieso (Fernsehserie)
- 1989: Ein Prachtexemplar (Fernsehfilm, nur Drehbuch, Regie)
- 1992: Wir Enkelkinder (auch Drehbuch, Regie)
- 1996: Willkommen in Kronstadt (Fernsehfilm)
Bibliographie
- Der Morgen davor. Droemer Knaur, München 1987 ISBN 3-426-02722-4
- Wirklich wahr. Droemer Knaur, München 1991 ISBN 3-426-02644-9
- Hin und zurück. Droemer Knaur, München 1995 ISBN 3-426-60475-2
- „Es soll nie wieder vorkommen“. Ausgesuchte Entschuldigungen und Geständnisse. Blessing, München 1996 ISBN 3-89667-007-7
- Ich alter Ego. Goldmann, München 1998 ISBN 3-442-15015-9
- Bin ich noch zu retten? Blessing, München 2000 ISBN 3-89667-063-8
- Gebrauchsanweisung für Bayern. Piper, München 2002. ISBN 3-492-27500-1
- Kaum zu glauben und doch nicht wahr. Blessing, München 2005 ISBN 3-89667-283-5
- Bis hierher und weiter. Heyne, München 2007 ISBN 978-3-453-60072-0
- Gebrauchsanweisung für das Münchner Oktoberfest. Piper, München 2010. ISBN 978-3-492-05364-8
- Glücksmomente. In: Sascha Michel/Heiko Girnth (Hrsg.): Polit-Talkshows – Bühnen der Macht. Ein Blick hinter die Kulissen. Bouvier, Bonn 2009. S. 49-59. ISBN 978-3-416-03280-3
Auszeichnungen
- 1990 Ernst-Hoferichter-Preis
- 1996 Fred-Jay-Preis
- 1997 Leipziger Löwenzahn
- 2002 Bayerischer Kabarettpreis
- 2003 Münchhausen-Preis
- 2003 Ybbser Spaßvogel
- 2005 Zeck-Kabarettpreis
- 2010 Bayerischer Poetentaler
Weblinks
Wikiquote: Bruno Jonas – Zitate- Literatur von und über Bruno Jonas im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bruno Jonas in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Website von Bruno Jonas
- Bruno-Jonas-Portrait
- Bruno Jonas als Claus E. Rosstäuscher als Bayern 3-Podcast
Einzelnachweise
- ↑ Auch Bruno Jonas verlässt den „Scheibenwischer“, Augsburger Allgemeine vom 9. April 2008
- ↑ Satireshow mit Jonas, Gruber und Kavanian auf br-online.de vom 5. Januar 2011 abgerufen am 5. Januar 2011
- ↑ Nie über Allah lachen, Interview mit Bruno Jonas in Die Zeit vom 7. August 2008
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