Bruno Jonas

Bruno Jonas
Bruno Jonas, 2004

Bruno Jonas (* 3. Dezember 1952 in Passau) ist ein bayrischer Kabarettist und Autor.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Bruno Jonas besuchte das Adalbert-Stifter-Gymnasium in Passau. Nach dem Zivildienst studierte er Germanistik, Politologie und Philosophie, später Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

1972 hatte er mit Jürgen Hellwing und Barbara Dorsch in der 3. Formation der Passauer Protestsängergruppe Bavarian City Preachers sein Bühnendebüt als Sänger und Gitarrist. Seine Anfangstage als Kabarettist verbrachte Jonas, der 1975 zusammen mit Sigi Zimmerschied die Kabarettgruppe „Die Verhohnepeopler“ gründete, im Peschl-Keller und später am Scharfrichterhaus in Passau. 1979 entstand sein erstes Soloprogramm Zur Klage der Nation. Von 1981 bis 1984 gehörte er als Autor und Akteur dem Ensemble der Münchner Lach- und Schießgesellschaft an.

Größere Bekanntheit erlangte er ab Mitte der 1980er-Jahre durch regelmäßige Auftritte in der Sendung Scheibenwischer und der von Radio Bremen produzierten, nach ihm benannten Kabarettreihe Jonas (1989). Seit 2000 war er ständiger Partner von Dieter Hildebrandt im Scheibenwischer. Nach Hildebrandts Abschied Ende 2003 leitete Jonas den Scheibenwischer zunächst mit Mathias Richling und Georg Schramm, von 2006 bis 2008 mit Richard Rogler an Schramms Stelle. Als auch Rogler sich zurückzog, führte er als Duo mit Mathias Richling die Sendung weiter. Nachdem Jonas erklärt hatte, 2009 ein „fernsehfreies“ Jahr einlegen zu wollen,[1] wagte Richling 2009 mit der Sendung Satire Gipfel einen kompletten Neuanfang. Seit Januar 2011 ist Bruno Jonas neben Monika Gruber und Rick Kavanian Mitglied des Teams von Die Klugscheisser, einer monatlichen Satireshow des Bayerischen Fernsehens.[2]

2004 las Bruno Jonas bei der Starkbierprobe auf dem Münchner Nockherberg beim traditionellen Politiker-Derblecken als Bruder Barnabas der versammelten CSU-Staatsregierung und anderen geladenen Gästen die Leviten. Erstmals wurde damit die Rolle des Fastenpredigers an einen dem konservativen Spektrum fernen Autor vergeben. Am 19. Januar 2007 verkündete er nach drei Jahren seinen Abschied als Bruder Barnabas. Sein Nachfolger als Salvatorredner wurde Django Asül.

In Franz Xaver Bogners Kultserie Irgendwie und Sowieso spielte er 1986 die Rolle des Postboten Tango. Erstmals selbst Regie führte Jonas 1989 bei dem Fernsehfilm Ein Prachtexemplar, dessen Drehbuch er zusammen mit Jürgen Breest verfasste. 1992 schrieb er auch das Drehbuch zur Kinokomödie Wir Enkelkinder, bei der er ebenfalls Regie führte und zusammen mit Vitus Zeplichal die Hauptrolle spielte. 1996 erschien die Musik-CD Red net. Im Juni 2004 inszenierte Jonas am Theater am Gärtnerplatz in München das Musical Der Mann von La Mancha und schlüpfte selbst in die Rolle des Don Quichotte. Als Claus E. Rosstäuscher ist er auch weiterhin in einer wöchentlichen Glosse im Programm von Bayern 3 zu hören.

Mit Blick auf die Kontroverse um die Mohammed-Karikaturen bekannte er 2008 in einem Interview, in der Satire das Thema Islam und islamistischer Terror aus Angst vor gewalttätigen Reaktionen zu meiden.[3]

Mit seiner Lebensgefährtin hat Jonas zwei Kinder.

Soloprogramme

  • 1979: Zur Klage der Nation
  • 1987: Der Morgen davor
  • 1990: Wirklich wahr
  • 1995: Hin und zurück
  • 1998: Ich alter Ego
  • 2001: Jonas-Classix
  • 2002: Nicht wirklich – nicht ganz da
  • 2007: Bis hierher und weiter
  • 2011: Es geht weiter

Filmographie

  • 1983: Kehraus
  • 1983: Familie Meier (Fernsehserie)
  • 1986: Lauter Glückspilze (Fernsehserie)
  • 1986: Irgendwie und Sowieso (Fernsehserie)
  • 1989: Ein Prachtexemplar (Fernsehfilm, nur Drehbuch, Regie)
  • 1992: Wir Enkelkinder (auch Drehbuch, Regie)
  • 1996: Willkommen in Kronstadt (Fernsehfilm)

Bibliographie

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Auch Bruno Jonas verlässt den „Scheibenwischer“, Augsburger Allgemeine vom 9. April 2008
  2. Satireshow mit Jonas, Gruber und Kavanian auf br-online.de vom 5. Januar 2011 abgerufen am 5. Januar 2011
  3. Nie über Allah lachen, Interview mit Bruno Jonas in Die Zeit vom 7. August 2008

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