- Brunswick-Oels Jäger
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Braunschweig-Lüneburgsche Jäger war die offizielle deutsche Bezeichnung des 1810–1814 unter britischen Oberbefehl auf der iberischen Halbinsel kämpfenden Braunschweiger Truppenkontingents. Im englischen Sprachraum werden sie als The Duke of Brunswick-Oels Infantry and Cavalry oder kurz Brunswick-Oels Jägers bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Vorgeschichte
Das Braunschweiger Kontingent wurde bereits im Jahr 1809 von Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Oels als Freikorps zur Unterstützung Österreichs im Kampf gegen Napoleon gegründet worden. Die wegen ihrer schwarzen Uniform auch Schwarze Schar genannte Truppe kämpfte sich nach dem Waffenstillstand Österreichs mit Frankreich auf eigene Faust durch Norddeutschland, um sich von Elsfleth aus nach England einzuschiffen.
England
Das britische Parlament bewilligte Friedrich Wilhelm als Kämpfer gegen Napoleon eine jährliche Pension von 7000 Pfund Sterling. Die Schwarze Schar, die mit 1.595 Mann auf der Isle of Wight eingetroffen war, wurde neu organisiert und in ein Infanterieregiment (zu zwei Bataillonen à sechs Kompanien) und ein Husarenregiment (zu sechs Kompanien) umgewandelt. Danach wurden sie als "The Duke of Brunswick-Oels Infantry and Cavalry" in britischen Dienst gestellt. Sie behielten ihre schwarze Uniformfarbe und den silbernen Totenkopf, nur der Schnitt ihrer Uniform änderte sich: aus dem langen Polrock wurde der kurze Dolman. Es folgten Verlegungen nach Guernsey und Irland und schließlich erfolgte am 10. August 1810 die Verschiffung nach Lissabon.
Peninsula
In Portugal angekommen, wurden die Braunschweiger dem Oberbefehl Wellingtons unterstellt und fochten an der Seite der Briten und der Hannoveraner in britischen Diensten (der King’s German Legion oder KGL) in Portugal, Spanien und Südfrankreich, große Teile des Husarenregiments auch in Sizilien.
Die Infanterie war aufgesplittert und mehreren britischen Divisionen unterstellt, hauptsächlich General Lowry Coles 4th Division. Sie kämpften unter anderem in der Schlacht von Fuentes de Onoro, bei der Belagerung von Badajoz, bei der Schlacht von Salamanca und der Schlacht von Vittoria. Sie machten sich bald einen guten Namen.
Da ihre englischen Kameraden jedoch Probleme hatten, den deutschen Umlaut in „Oels“ korrekt auszusprechen, wurde sie von diesen bald scherzhaft als „owls“ bezeichnet, da das schlecht ausgesprochene „Oels“ phonetisch dem englische Wort „owl“ für „Eule“ sehr nahe kommt.
Rückkehr und weitere Entwicklung
Nach der Niederlage Napoleons wurden die Braunschweiger 1814 aus britischen Diensten entlassen und kehrten Ende 1814 nach Braunschweig zurück. Dort bildeten sie den Stamm des neuen Bataillons "von Pröstler" (nach ihrem Kommandeur Major von Pröstler), das am 14. April 1815 in Leibbataillon umbenannt wurde. Dieses Leibbataillon zog zusammen mit den neu aufgestellten Bataillonen im Juni 1815 nach Belgien und kämpfte bei Quatre-Bras und Waterloo.
Literatur
- Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, Braunschweig 2000
- Gustav von Kortzfleisch: Geschichte des Herzoglich Braunschweigischen Infanterie-Regimentes und seiner Stammtruppen 1809-1902, 3 Bände, Braunschweig 1896-1903
- Gustav von Krotzfleisch: Des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig Zug durch Deutschland im Jahre 1809, Berlin 1894
- Fred Mentzel: Der Vertrag Herzog Friedrich Wilhelms von Braunschweig mit der britischen Regierung über die Verwendung des Schwarzen Korps (1809), in: Braunschweigisches Jahrbuch, Band 55, Braunschweig 1974, S. 230–239
- Otto von Pivka: The Black Brunswickers, Osprey Men-at-Arms, Oxford 1973
- Georg Ortenburg: Braunschweigisches Militär, Cremlingen 1987
Weblinks
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