Bsirske

Bsirske

Frank Bsirske (* 10. Februar 1952 in Helmstedt) ist Vorsitzender der Gewerkschaft ver.di und Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen.

Frank Bsirske (2006)

Leben

Frank Bsirske ist der Sohn eines Arbeiters bei der Volkswagen AG und einer Krankenschwester. 1971 bestand er das Abitur. Nach dem Studium der Politikwissenschaft war Bsirske von 1978 bis 1987 als Bildungssekretär im Bezirk Hannover der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken tätig. 1987 wurde er Fraktionsmitarbeiter der Grünen Alternativen Bürgerliste im Stadtrat von Hannover, 1989 Sekretär der ÖTV-Kreisverwaltung Hannover. 1990 stieg Bsirske zum stellvertretenden Geschäftsführer der ÖTV-Kreisverwaltung und 1991 zum stellvertretenden Bezirksvorsitzenden des ÖTV-Bezirks Niedersachsen auf. Von 1997 bis 2000 war er im Personal- und Organisationsdezernat der Stadt Hannover tätig. Dort begann er einige Reformprojekte (etwa kundenfreundliche Bürgerämter), sorgte allerdings auch für den Abbau von fast 1.000 Stellen unter den damals 16.000 Beschäftigten der Landeshauptstadt.

Am 9. November 2000 wurde Frank Bsirske Vorsitzender der Gewerkschaft ÖTV, die unter seiner maßgeblichen Mitarbeit 2001 in der Gewerkschaft ver.di (Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft) aufging. Bsirske, ein Vertreter aus dem traditionellen Gewerkschaftslager, ist seit dem 20. März 2001 Vorsitzender von ver.di. Bsirske ist Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat des Energiekonzerns RWE und der Lufthansa AG. Bei der Lufthansa wurde er im Jahre 2003 nach einem Streikaufruf, welcher das Unternehmen mehrere Millionen Euro gekostet haben soll, als Aufsichtsratmitglied nicht entlastet.[1] Bsirske ist außerdem Mitglied im Verwaltungsrat der Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Am 2. Oktober 2007 wurde Bsirske auf dem ver.di-Bundeskongress in Leipzig mit 94,3 Prozent der Delegiertenstimmen zum dritten Mal in das Amt des ver.di-Vorsitzenden gewählt.

Im Sommer 2008 wurde Bsirske öffentlich kritisiert, weil er eine private First-Class-Flugreise mit der Lufthansa nach Los Angeles unternommen hatte, während die Fluggesellschaft zeitgleich durch ver.di bestreikt wurde. Als Mitglied des Aufsichtsrates der Lufthansa wurden ihm solche Freiflüge gewährt. Nach heftiger Kritik aus den Medien, von Politikern der Unionsparteien und FDP sowie auch aus dem Gewerkschaftslager selbst erklärte sich Bsirske bereit, den Flugpreis selbst zu tragen.[2][3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stern: http://www.stern.de/wirtschaft/boerse/:Luftverkehr-Visier-Lufthansa-Aktion%E4re/509376.html. 18. Juni 2003.
  2. Spiegel online: Ver.di-Chef Bsirske entschuldigt sich für Lufthansa-Freiflug 04.08.2008
  3. taz.de: [http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/fliegender-verdi-chef-in-der-kritik Die vermeintlichen Skandale der Bild: Fliegender Verdi-Chef in der Kritik] 01.08.2008

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