- Bundesfestung Rastatt
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48.8583333333338.2105555555555Koordinaten: 48° 51′ 30″ N, 8° 12′ 38″ O Die Bundesfestung Rastatt wurde im Zeitraum von 1842 bis 1852 erbaut. Der Bau der Festung war eines der wenigen Projekte, die der Deutsche Bund in diesem Zeitraum zu Ende führen konnte.
Inhaltsverzeichnis
Die Bausubstanz der Festung
Die Festung bestand aus drei für sich eigenständig zu verteidigenden Teilen:
- Fort A „Leopoldsfeste“
- Fort B „Ludwigsfeste“
- Fort C „Friedrichsfeste“
Verbunden waren die drei Forts in der gleichen Reihenfolge durch den:
- „Oberen Anschluss“
- „Unterer Anschluss“
- „Mittlerer Anschluss“
Innerhalb dieses Festungskernes befanden sich 30 Werke. Außerhalb dieses Ringes befanden sich weitere dieser Werke, so dass die gesamte Festung aus 47 dieser Anlagen bestand. Die Werke wurden von 1 bis 47 durchnumeriert.
Die politische Bedeutung der Festung
Zur politischen Bedeutung gelangte die Bundesfestung Rastatt, als 1849 im Anschluss an die Revolution von 1848 im Großherzogtum Baden ein Aufstand losbrach, der in seinem Gefolge neben bürgerlichen Kräften auch vom badischen Militär getragen wurde (Badische Revolution). Der Vorgang war insofern von Bedeutung, als sich erstmalig bedeutende Truppenteile einer demokratisch gewählten Regierung unterstellten.
Die Reaktion der benachbarten absolutistischen Staaten ließ nicht lange auf sich warten. Unter der Führung Preußens wurde der Aufstand mit militärischer Gewalt niedergeschlagen. Nach einer kurzen Belagerung wurde die Festung übergeben, die zivile Regierung des Großherzogtums versuchte auf diese Art und Weise ein Massaker an der Stadtbevölkerung zu verhindern. Gleichwohl verhängten die Eroberer schwere Strafen gegenüber denen, derer sie in der Stadt habhaft wurden und 19 Todesurteile wurden in den Festungsgräben durch Erschießen vollstreckt. Einer der Erschossenen war der von Revolutionsgeneral Ludwik Mieroslawski am 29. Juni 1849 ernannte Gouverneur der Festung Rastatt, Major Gustav Tiedemann. Als Gefängnis diente u. a. der heute noch erhaltene Cavalier 1 in der Leopoldsfeste.
Die Festung heute
Nach den Bestimmungen des Vertrages von Versailles mussten die Festungsanlagen geschleift werden, weitere Zerstörungen entstanden im Laufe der nächsten Jahrzehnte durch zivile Baumaßnahmen innerhalb des Festungsringes.
Folgende Reste lassen noch eine Vorstellung von den Ausmaßen der Festung zu:
- Kehler Tor
- Karlsruher Tor
- Lünetten 34, 35, 37, 42
- Cavalier 1
- Die Contre-Escarpe-Galerie beim Cavalier 1
- Die Geschützkasematten der Flanke 27 beim Karlsruher Tor
- Obere Stauschleuse und Untere Stauschleuse mit Resten der Stadtbefestigung
- Die Wagenhäuser 1 und 2 beim Cavalier 1
- Das Festungslazarett (hinter den Wagenhäusern)
- Das Proviantmagazin parallel hierzu (im Volksmund "Körnermagazin")
- Die beiden Kasernengebäude der Leopoldsfeste zwischen dem Lazarett und Proviantmagazin
Weblinks
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