Bundesgesundheitsamt

Bundesgesundheitsamt

Das Bundesgesundheitsamt (BGA) wurde 1952 als Nachfolgeorganisation des Reichsgesundheitsamts gegründet und war die zentrale staatliche Forschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheit mit Sitz in Berlin. Es hatte den Auftrag, Risiken für die Gesundheit von Mensch und Tier früh zu erkennen, diese zu bewerten und im Rahmen seiner gesetzlichen Kompetenzen einzudämmen.

Es wurde am 30. Juni 1994 im Zusammenhang mit Problemen mit HIV-verseuchten Blutpräparaten aufgelöst.[1][2] Seine Aufgaben gingen auf die drei Nachfolgeinstitute über.[3]

Inhaltsverzeichnis

Aufbauorganisation

Das Amt war in eine Zentralabteilung und sieben, später sechs, wissenschaftliche Institute gegliedert:

Auflösung und Neuordnung

Aus der Auflösung des Bundesgesundheitsamts 1994 gingen drei eigenständige Einrichtungen hervor, die dem Bundesministerium für Gesundheit unterstellt wurden:

Das Institut für Wasser-, Boden- und Lufthygiene wurde dem Umweltbundesamt eingegliedert.

Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) wurde 2002 aufgelöst und ging zum großem Teil in das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und zum kleineren Teil in das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ein. Der Institutsteil Jena ging in das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) über.

Das Institut für Strahlenhygiene war zum Zeitpunkt der Auflösung nicht mehr Teil des Bundesgesundheitsamtes.

Siehe auch

  • Franz Redeker, ehemaliger Präsident des BGA
  • Karl Überla, ehemaliger Präsident des BGA
  • Dieter Großklaus, ehemaliger Präsident des BGA

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte des Blut-AIDS-Skandals in Deutschland Homepage der Interessengemeinschaft Hämophiler e.V.
  2. Die Zeit: Seehofer bleibt stur (Bundesgesundheitsamt: Die geplante Auflösung stößt auf wachsenden Widerstand)
  3. Auflösung des Bundesgesundheitsamtes wurde wirksam - Aufgaben gingen auf Nachfolgeinstitute über

Weblinks


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