Bundesverband ausländischer Studierender

Bundesverband ausländischer Studierender
Basisdaten
Gründungsjahr: 2002 (Januar)
Bundesvorstand:

Peixin Xian (Sprecher)
Thomas Warnau (Finanzreferent)
Jan Rick (Presse)
Natalia Elen
Younes Qrirou

Bundesgeschäftsführer:

Johannes Glembek

Anschrift: c/o AStA Uni Ulm

D-89069 Ulm

Website: www.bas-ev.de

Der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) e.V. ist die Interessenvertretung der ausländischen und staatenlosen Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland. Er ist der bundesweite Zusammenschluss der ausländischen Studierendenvertretungen an den deutschen Hochschulen.

Inhaltsverzeichnis

Ziele

Der BAS setzt sich für die Interessen und Rechte der ausländischen und staatenlose Studierenden, sowie der Studierenden mit Migrationshintergrund, in der Bundesrepublik Deutschland ein. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die rechtliche, ökonomische, gesellschaftliche, soziale und kulturelle Situation der ausländischen Studierenden zu verbessern und deren strukturelle Benachteiligung zu bekämpfen. Dies gilt insbesondere für Studierende aus den Ländern Asiens, Afrikas, Lateinamerikas und Osteuropas, da deren rechtliche und ökonomische Situation auffällig schlecht ist. Insbesondere geht es dem BAS um die Benachteiligung ausländischer Studierender im Ausländer-, Arbeitserlaubnis-, Hochschul- und Sozialrecht. Weiterhin ist die Integration ausländischer Studierender in den Lebensraum Hochschule und die Gesellschaft ein wichtiges Ziel des BAS.

Die Vertretung der Interessen der ausländischen Studierenden kann nach Ansicht des BAS nicht ohne Berücksichtigung der allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Situation erfolgen. Der Verein will die Angelegenheiten ausländischer Studierender in den politischen Raum innerhalb und außerhalb der Hochschule tragen und die politische Vertretung der ausländischen und staatenlose Studierenden, sowie der Studierenden mit Migrationshintergrund sein. Der BAS vernetzt weiterhin die Arbeit der AusländerInnenreferate, der Vertreter und Vereine ausländischer Studierender, sowie andere in diesem Sinne arbeitende Personen und Gruppen und ist hier Forum für einen Austausch. Eine besondere Rolle spielt hierbei die Unterstützung der Vertretung ausländischer Studierender in den ASten, StuRäs, USten und den anderen Gremien der studentischen und universitären Selbstverwaltung. Ein weiteres Ziel des BAS ist die Weiter- und fortbildung der Vertreter ausländischer Studierender durch Seminare und Fortbildungsangebote.

Geschichte

Der BAS wurde im Januar 2002 in Bonn gegründet. Der Gründung war ein zweijähriger Gründungsprozess vorausgegangen, in dem vor allem die unterschiedlichen Interessen zwischen den Gruppen ausländischer Studierender und die Struktur des zukünftigen Verbandes diskutiert wurden. Angeregt wurde die Gründung durch den World University Service (WUS) und das Projekt AusländerInnenrecht im IfSF. Der Verband will zudem an die bundesweiten Ausländerreferatstreffen des früheren Verbands Deutscher Studentenschaften (VDS) anknüpfen. Maßgeblich an der Gründung beteiligt waren die Studierendenvertretungen der Universitäten Hamburg, Trier, Bonn, Darmstadt, Kassel und Leipzig sowie der Hochschule Niederrhein.

Erster Sprecher des BAS war Aiman Mubarak, der im Januar 2002 auf der Gründungsversammlung gewählt wurde. Er wurde im März 2004 durch Roufaou Oumarou abgelöst, der bereits seit der Gründung im Vorstand Referent für Ausländerrecht war und das Sprecheramt bis März 2007 ausübte. Anschließend wurde Martin Menacher zum Sprecher gewählt, der aufgrund seiner Wahl in den fzs-Vorstand jedoch nur bis November 2007 im Amt war. Erstmals wurde danach eine Frau zur Sprecherin gewählt. Asel Ulukbek war seit November 2007 Sprecherin des BAS und stand von April 2008 bis April 2009 erstmals einem Vorstand vor, der mehrheitlich weiblich besetzt war. Im April 2009 wurde mit Andreas Enver Marx erstmals ein Bildungsinländer mit Migrationshintergrund Sprecher. Mit Pei Xin Xian wurde im April 2010 eine chinesische Doktorandin Sprecherin.

Gliederung

Der BAS wird von einem Vorstand geleitet, der aus internationalen Studierenden besteht und jährlich auf der Bundesdelegiertenversammlung gewählt wird. Die Geschäfte führt der Bundesgeschäftsführer (seit Januar 2002: Johannes Glembek). In einzelnen Bundesländern gibt es Landesverbände (z.B.: NRW, Rheinland-Pfalz). Mitglieder sind die Studierendenschaften der deutschen Hochschulen, die repräsentiert werden durch die jeweilige Vertretung der ausländischen Studierenden (AusländerInnenreferat, Internationale Studierendenvertretung, Referat ausländischer Studierender, …).

Landesverbände

Das Referatetreffen ausländischer Studierender (RaSt) NRW vertritt 62.080 (25,2%)[1] Studierende. Im RaSt sind die AusländerInnenreferate, die Referate für Internationales und die Internationalismus-Referate der ASten der Hochschulen in NRW zusammengeschlossen. Das RaSt ist ein Bestandteil der Landes-ASten-Konferenz (LAT) NRW und Landesverband des BAS. Es setzt sich für die Rechte der ausländischen Studierenden ein. Themen sind vor allem die soziale und rechtliche Situation ausländischer Studierende in NRW und hier besonders die Studien- und Betreuungsgebühren. Ebenfalls befasst sich das RaSt intensiv mit der Abschaffung der Studienkollegs in NRW und der Frage von Studium und Duldung. Die Sitzungen finden rotierend an den Hochschulen in NRW statt und werden von den LAT NRW Koordinatoren einberufen. Diese Treffen dienen dem internen Austausch, der Befassung mit verschiedenen inhaltlichen Themen, der Beschlussfindung sowie der Planung von gemeinsamen Aktionen.[2] Gemeinsam mit dem BAS wurde ein Arbeitskreis Studium und Duldung gegründet.

Politik, Projekte

In seiner Arbeit befasst sich der BAS vor allem mit der sozialen und rechtlichen Situation, sowie mit der Integration ausländischer Studierender. Beteiligt war der BAS beispielsweise an der Erarbeitung des "Nationaler Integrationsplan" (Wissenschaft-weltoffen)[3], sowie am "Deutscher Integrationsgipfel". In diesem Rahmen ging der BAS entsprechende Selbstverpflichtungen [4] ein und wirbt auch bei den Studierendenschaften um eine bessere Integration ausländischer Studierender. Ebenfalls wirkt der BAS mit am Aktionsplan zur Weiterentwicklung des Nationalen Integrationsplans[5]. Außerdem werden regelmäßig Verbesserungen im Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisrecht angemahnt. Auch wurden Vorschläge zur Verbesserung der BAföG Regelungen gemacht. Vor allem die Aktivitäten gegen die Studiengebühren und Betreuungsgebühren, sowie gegen die kostenpflichtigen Sprachkurse und die Einführung verschiedener Eingangstests sind Bestandteil der Politik des BAS. Ein weiteres Interesse des BAS ist der Einsatz für eine studienortnahe und in die Hochschulen integrierte Studienvorbereitung. Statt die Studienkollegs beizubehalten fordert der BAS in die Hochschulen integrierte Propädeutika. Gemeinsam mit den fzs organisiert der BAS das "festival contre le racisme" und versucht immer wieder das Thema Rassismus an der Hochschule anzusprechen. Nach Auffassung des sei dieses Thema vernachlässigt und Hochschulleitungen würden es nicht ausreichend berücksichtigen.

Der BAS hat in seine programmatischen Aussagen aufgenommen, sich für Studierende mit Migrationshintergrund einzusetzen. Vor allem für die bessere Bildungsbeteiligung von Studierenden mit Migrationshintergrund setzte sich der BAS ein. Für die Ausländerreferate veranstaltet der BAS regelmäßige Vernetzungstreffen und Weiterbildungsveranstaltungen, u.a. zum Ausländerrecht, zur Interkulturellen Kompetenz oder zur Rhetorik und Projektmanagement. Der BAS führt Projekte zur Integration ausländischer Studierender durch und ist an Projekten zur Erstsemesterarbeit aktiv beteiligt.

Internationale Beziehungen

Durch verschiedene Projekte hat der BAS vor allem zu Studierendenverbänden in Vietnam gute Beziehungen und führt dort gemeinsame Projekte und Seminare durch. Der BAS befasst sich dabei vor allem mit ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulausgründungen, die er als Teil seiner Klientel betrachtet.

Quellen

  1. http://www.wissenschaft-weltoffen.de/daten/1/7/1
  2. http://www.bas-ev.de/index.php?option=com_content&task=view&id=80&Itemid=41
  3. http://www.migration-online.de/data/asbwissenschaft_endbericht.pdf Abschlussbericht der Arbeitsgruppe „Wissenschaft–weltoffen“ im Rahmen der Erarbeitung des Nationalen Integrationsplans
  4. http://www.auslaendischestudierende.de/cms/index.php?option=com_jdownloads&Itemid=50&task=finish&cid=48&catid=7&m=0 Selbstverpflichtung des BAS und der Studierendenschaften als Beitrag zur Umsetzung des Nationalen Integrationsplans
  5. http://www.bmbf.de/de/15695.php

Weblinks


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