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Burg Anebos Burgfelsen der Burg Anebos (2000)
Entstehungszeit: um 1200 Burgentyp: Höhenburg, Felsenburg Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Adlige, Ministeriale Ort: Leinsweiler Geographische Lage 49° 11′ 33,6″ N, 7° 58′ 55,5″ O49.1926638888897.9820972222222480Koordinaten: 49° 11′ 33,6″ N, 7° 58′ 55,5″ O Höhe: 480 m ü. NN Burg Anebos ist die Ruine einer mittelalterlichen Felsenburg im Pfälzerwald (Rheinland-Pfalz) oberhalb der südpfälzischen Kleinstadt Annweiler.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Höhenburg liegt auf der Waldgemarkung der Ortsgemeinde Leinsweiler in etwa 480 m Höhe auf einem der typischen oben abgerundeten Felsenberge des Wasgaus, wie der Südteil des Pfälzerwaldes genannt wird. Im Volksmund heißt der Burgberg Dickkopf. Burg Anebos sowie ihre Schwesterburgen Trifels und Scharfenberg sind als Trifelsgruppe bekannt und gelten als Wahrzeichen von Annweiler, das sich unterhalb im Tal der Queich ausbreitet. In unmittelbarer Nähe liegen auch die Burgställe Fensterfels und Has.
Anlage
Von der Burg, deren Namen sich vielleicht von „Amboss“ ableitet, existieren heute nur noch einige Mauerreste und eine Filterzisterne, die vor neueren Ausgrabungen falsch als „Felsenkeller“ bezeichnet wurde. Vorhanden sind ferner Bearbeitungsspuren am Burgfelsen.
Geschichte
Die Erbauung der Burg wird aufgrund des vorliegenden Baubefundes auf Anfang des 12. Jahrhunderts datiert. Die Burg war Stammsitz der Herren von Anebos, die nur für die kurze Zeit vom letzten Jahrzehnt des 12. Jahrhunderts bis Mitte des 13. Jahrhunderts nachweisbar sind. Bei den Herren von Anebos handelte es sich um Reichsministeriale, denen das Lehnsrecht an der Burg übertragen worden war.
1194 erschien im Gefolge Kaiser Heinrichs VI. bei dessen Italienzug ein Marschall Eberhard von Anebos. Sein Bruder Heinrich wurde ab 1196 als Inhaber des Marschallamtes genannt. 1234, 1250 und 1252 ist Eliza von Anebos, zuletzt als Witwe eines Marschalls bezeichnet, urkundlich nachweisbar. Mitte des 13. Jahrhunderts scheinen die Herren von Anebos ausgestorben zu sein, da weitere Nachweise über diese Familie fehlen.
Vermutlich durch Erbfolge gelangte das Lehnsrecht an der Burg an die Familie des Reichstruchsessen Philipp I. von Falkenstein. Dessen Ehefrau Isengard übergab die Burg 1246 an König Konrad IV. Dies ist ein Hinweis darauf, dass das Lehen wegen endgültigen Erlöschens des Mannesstamms der Familie an die Krone zurückfiel. Letztmalig wird die Burg in einer Urkunde des Jahres 1266 erwähnt.
Die ab dem Jahr 2000 durchgeführten Ausgrabungen deuten darauf hin, dass die Burg noch bis ins 14. Jahrhundert bewohnt war und danach aufgegeben wurde. Nachweise über eine Zerstörung durch Kampfhandlungen fehlen bisher.
Literatur
- Marco Bollheimer: Felsenburgen im Burgenparadies Wasgau–Nordvogesen. 3. Auflage. Selbstverlag, Karlsruhe 2011, ISBN 978-3-9814506-0-6, S. 40 f.
- Jürgen Keddigkeit: Pfälzisches Burgenlexikon. Band I. Seite 127–131. ISBN 3-927754-18-8
- Ludwig Petry: Handbuch der historischen Stätten. Band V. ISBN 3-520-27503-1
Weblinks
- Eintrag zur Burg in der wissenschaftlichen Burgendatenbank des Europäischen Burgeninstituts (EBIDAT)
- Bilder von Burg Anebos auf Burgenparadies.de
- Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun
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