- Burg Feuerstein
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Burg Feuerstein liegt am Rand der sogenannten Langen Meile bei Ebermannstadt im Landkreis Forchheim. Sie wurde 1941 von Professor Oskar Vierling als Labor zur Forschung in der Hochfrequenztechnik und Elektroakustik erbaut und bis 1945 von 250 Angestellten für die Forschung an Waffen- und Kommunikationstechnik im Rahmen der deutschen Kriegsrüstung des Zweiten Weltkriegs genutzt.
Zum Kriegsende von amerikanischen Soldaten beschlagnahmt, wurde die Burg 1946 vom Erzbistum Bamberg unter der Leitung von Jupp Schneider gepachtet und 1949 erworben. Seitdem dienen die Burg und das gesamte Areal als katholische Jugend- und Begegnungsstätte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Professor Oskar Vierling war auf der Suche nach einem zentral gelegenen Standort für seine Laboratorien. Die Wahl fiel auf einen Berg mit dem Flurnamen Feuerstein. Die Bauform einer Burg entsprach dem Bild der Fränkischen Schweiz und wurde auch aus Tarnungsgründen gewählt. Während des Krieges war sie als Sanitätseinrichtung getarnt (rotes Kreuz aus Ziegeln am Dach), allerdings beherbergte die Burg tatsächlich ein Labor für geheime Rüstungsprojekte der Nationalsozialisten. Nach Kriegsende wurde sie verlassen, Baupläne und Dokumente wurden vernichtet. Allerdings fiel dem Kryptografie-Historiker Norbert Ryska 2011 ein Dokument der amerikanischen Spezialeinheit Ticom (Target Intelligence Committee) in die Hände, das die Arbeit Vierlings auf der Burg Feuerstein genauer beschreibt. Demnach arbeitete Vierling im Auftrag der Nazis an Sprachverschlüsselungsmethoden, akustischen Torpedolenkungen, akustischen Zündungen von Minen, Anti-Ortungs-Technik für U-Boote sowie Radio- und Elektrotechnik.[1]
Ein Relikt aus der Bauzeit ist der heutige Weinkeller, früher ein begehbarer Safe mit 10 cm starker Stahltür. Der Reiz der Burg geht nicht von einem mittelalterlichen Ursprung aus, sondern von der Baugeschichte in der Kriegszeit und ihrem jungen Alter.
Die Burg wurde durch Schlafraumanbauten, Speisesaal, Freizeitmöglichkeiten (Kegelbahn, Tischtennis, Volleyball, Hartplatz, Sportplatz), Tagungsräume, Zeltplätze, Landwirtschaft, Reitstall, Segelflugplatz erweitert. 1961 wurde die Kirche Verklärung des Herrn eingeweiht. Sie besteht aus drei Kirchenräumen, der Krypta, der Unterkirche und der Oberkirche. Heute präsentiert sich Burg Feuerstein als modernes Jugendhaus im Herzen der Diözese Bamberg.
1999 wurde die Sternwarte Feuerstein 500 m südlich des Flugplatzes Burg Feuerstein gegründet. Den Namen hat die Sternwarte von der Burg übernommen. Der Turm der Burg wird zudem von der Sternwarte als Richtfunk-Relaisstation zur Verbindung in die unten im Tal gelegene Stadt Ebermannstadt genutzt. Auf diese Weise erfüllt der von Prof. Vierling errichtete Turm zum Test der ersten Richtfunkstrecke noch den damals geplanten Zweck.
Siehe auch
Weblinks
Commons: Burg Feuerstein – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Nazi-Labor in Oberfranken: Geheimwaffen aus dem Burgverlies'. einestages. Zeitgeschichten auf Spiegel Online. Abgerufen am 22. April 2011.
49.78555555555611.1625Koordinaten: 49° 47′ 8″ N, 11° 9′ 45″ OKategorien:- Burg in Bayern
- Fränkische Schweiz
- Jugendburg
- Ebermannstadt
- Architektur im Nationalsozialismus
- Erbaut in den 1940er Jahren
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