- Ebermannstadt
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Wappen Deutschlandkarte 49.77916666666711.184722222222292Koordinaten: 49° 47′ N, 11° 11′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberfranken Landkreis: Forchheim Verwaltungs-
gemeinschaft:Ebermannstadt Höhe: 292 m ü. NN Fläche: 49,97 km² Einwohner: 6.772 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 136 Einwohner je km² Postleitzahl: 91320 Vorwahl: 09194 Kfz-Kennzeichen: FO Gemeindeschlüssel: 09 4 74 121 Stadtgliederung: 17 Stadtteile Adresse der
Stadtverwaltung:Franz-Dörrzapf-Straße 10
91320 EbermannstadtWebpräsenz: Bürgermeister: Franz Josef Kraus (CSU) Lage der Stadt Ebermannstadt im Landkreis Forchheim Ebermannstadt ist eine Kleinstadt im oberfränkischen Landkreis Forchheim und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ebermannstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt im Bundesland Bayern, rund 35 km nördlich von Nürnberg und etwa 25 km südöstlich von Bamberg im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst, im Tal der Wiesent, auf einer Höhe von 292 bis 545 m ü. NN. Durch ihre Lage nennt sich die Stadt selbst die heimliche Hauptstadt der Fränkischen Schweiz, wobei das Eingangstor zur Fränkischen Schweiz eher den Sachverhalt treffen würde. Bis 1972 war Ebermannstadt Sitz des Landkreises Ebermannstadt mit dem Kfz-Kennzeichen EBS.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn):
Eggolsheim, Unterleinleiter, Wiesenttal, Gößweinstein, Pretzfeld, Weilersbach
Stadtgliederung
Die politische Gemeinde Ebermannstadt hat 17 amtlich benannte Stadtteile[2]:
- Breitenbach
- Buckenreuth
- Burggaillenreuth
- Ebermannstadt
- Eschlipp
- Gasseldorf
- Kanndorf
- Moggast
- Neuses
- Niedermirsberg
- Poxstall
- Rothenbühl
- Rüssenbach
- Thosmühle
- Windischgaillenreuth
- Wohlmuthshüll
- Wolkenstein
Etymologie
Der Name entstand wahrscheinlich vor der Besiedlung der Franken im Jahr 531. Im heutigen Ebermannstadt lag die Stätte des Ebermar, eines Stammeshäuptlings. Aus seinem Namen bildete sich später der Ortsname Ebermannstadt.
Geschichte
Der Ort wurde bereits 981 als kaiserliche villa Ebermarstad genannt und gelangte später in den Besitz der Schlüsselberger. 1430 wurde der Ort durch Hussiten zerstört. Erneute Verwüstungen gab es im Zweiten Markgrafenkrieg 1552, im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden und schließlich 1796 unter durchziehenden Franzosen. Albrecht Dürer weilte 1515 in Ebermannstadt und schuf ein Ölgemälde der Stadtansicht.
Chronologie
- 531 thüringische Gründung, Stätte eines Ebermar
- 981 Erste urkundliche Erwähnung als Ebermarestad; Ebermannstadt gehört zum Kloster St. Peter in Aschaffenburg
- 1194 Erwähnung von Thimo und Cunradus de Ebermarstatt
- 1200 Ebermannstadt kommt in den Besitz der Herren von Schlüsselberg
- 1308 Erwähnung einer Kirche in Ebermannstadt
- 1323 Stadterhebung mit Marktrecht unter Kaiser Ludwig
- 1349 Aufteilung des schlüsselbergischen Besitzes
- 1390 Ebermannstadt kommt an das Hochstift Bamberg
- 1430 Hussiten brennen Ebermannstadt nieder
- 1469 Ebermannstadt wird selbständige Pfarrei
- 1510 Bierkrieg mit Pretzfeld um die Braurechte
- 1552/1553 Zerstörung durch Truppen des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach im Zweiten Markgrafenkrieg
- 1633 Besetzung durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg
- 1748 Geburt von Friedrich Theiler
- um 1750: Schulrektor Frantz Melchior Freytag verfasst die Ebermannstädter Liederhandschrift
- 1756–1763 Einquartierung von preußischen Soldaten im Siebenjährigen Krieg
- 1772 Geburt von Johann Georg Lahner in Gasseldorf
- 1796–1815 Besetzung durch Franzosen in den Koalitionskriegen
- 1803 Säkularisation, Ebermannstadt kommt zu Bayern
- 1862 Landkreis Ebermannstadt
- 1891 Einweihung der Eisenbahnstrecke Forchheim – Ebermannstadt
- 1903 Elektrizitätswerk
- 1907 Kreiskrankenhaus
- 1909 Hochwasser
- 1915 Eröffnung der Eisenbahnstrecke nach Heiligenstadt
- 1922 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Gasseldorf – Muggendorf (später verlängert bis Behringersmühle)
- 1922–1923 Bau der Wasserleitung
- 1941 Burg Feuerstein als Laboratorium für Hochfrequenztechnik
- 1945 Kommunalwahlen in Wohlmuthshüll
- 1952 Segelflugplatz
- 1954 Errichtung der Realschule
- 1960 Einstellung des Personenverkehrs auf der Bahnstrecke nach Heiligenstadt
- 1961 evangelische Emmauskirche
- 1965 Freibad
- 1970 Partnerschaft mit Chantonnay; Hochwasser
- 1970–1974 Errichtung des Gymnasiums Fränkische Schweiz
- 1972 Auflösung des Landkreises Ebermannstadt
- 1976 Einstellung des Eisenbahnverkehrs zwischen Ebermannstadt und Behringersmühle
- 1978 Eingemeindung von Eschlipp und Kanndorf, Bildung der Verwaltungsgemeinschaft Ebermannstadt
- 1979 Erdrutsch bei Eschlipp
- 1981 Feier Tausend Jahre Ebermannstadt; Aufnahme des planmäßigen Bahnbetriebs auf der Museumsbahn nach Behringersmühle; im August kommen bei einem Brand in einem Gasthof acht Menschen ums Leben
- 1994 Aufstufung zum Möglichen Mittelzentrum
- 1999 Sternwarte Feuerstein
- 2000 Einweihung des neu gebauten Marktplatzes
- 2005 Fertigstellung der Stadthalle
- 2006 Staatspreis für Dorferneuerung Moggast
- 2010 Neuerrichtung des Ebermannstädter Wahrzeichens, Sanierung der Altstadt
- 2010 Eröffnung des Planetenwanderweges mit Zentrum an der Sternwarte Feuerstein
Eingemeindungen
Im Jahr 1939 wurde Breitenbach eingemeindet. Am 1. Januar 1971 kamen Neuses und Rüssenbach hinzu. Am 1. April 1971 folgten Gasseldorf und Niedermirsberg. Wohlmuthshüll wurde am 1. Januar 1972 eingegliedert.[3]
Politik
Stadtrat
Die Stadtratssitze verteilen sich wie folgt::
- CSU: 6 Sitze
- Freie Wähler/Bürgerblock: 4 Sitze
- Freie Wählergemeinschaft Oberland: 3 Sitze
- Freie Wählergemeinschaft Mühlbachtal (WGM): 3 Sitze
- SPD: 2 Sitze
- Freie Wählergemeinschaft Gasseldorf (WGG): 1 Sitz
- Junge Bürger (JB): 2 Sitze
Bürgermeister
Bürgermeister ist Franz Josef Kraus.
Wappen
Das Wappen stellt den Ortsnamen und die Geschichte dar. Der Schlüssel im Wappen ist ein Symbol für die Schlüsselberger, die Ebermannstadt 1323 zur Stadt erhoben. Außerdem ist ein Eber abgebildet. Das gekrönte Haupt dient als Hinweis auf den Verleiher der Stadtrechte. Geführt wird das Wappen seit dem 14. Jahrhundert.
Städtepartnerschaften
Seit dem 12. April 1970 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Ebermannstadt und Chantonnay, Vendée (Westfrankreich). Alle 2 Jahre findet eine Mini-Olympiade statt, die abwechselnd in den beiden Orten ausgetragen wird. Am 12. April 2005 wurde in Ebermannstadt das 35-jährige Städtepartnerschaftsjubiläum gefeiert. 2010 fand die Miniolympiade in Chantonnay statt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Marienkapelle
- Neoromanische Nikolauskirche
- Altfränkische Fachwerkhäuser am Marktplatz
- Marienbrunnen am Marktplatz (Osterbrunnen)
- Das Wasserschöpfrad aus dem Jahr 1606 gilt als Wahrzeichen der Stadt. Wasserräder sind seit dem 16. Jahrhundert an der Wiesent belegt. Eine Flurkarte aus dem Jahr 1699 zeigt eine Abbildung des Ebermannstädter Schöpfrads am Oberen Tor. Damals durchfloss das Schöpfwasser als kleiner Bach den Ort vom Oberen zum Unteren Tor. Diesen Wasserlauf flankierten vier Sandsteinfiguren, die „Ortspatrone“ der Stadt.[4]
- Burg Feuerstein, Bauwerk im Stil der fränkischen Burgen, jedoch erst 1941 erbaut
- Burgstall Schlüsselstein
- Aussichtsturm Wallerwarte
- Oberes und unteres historisches Scheunenviertel
- Heimatmuseum
- Fränkische-Schweiz-Bibliothek
- Dampfbahn Fränkische Schweiz
Regelmäßige Veranstaltungen
- Juni: Fronleichnamsprozession, Historischer Markt, Schaufenster, Kirchweih Moggast
- Juli: SoundFeel Festival, Burgfest Burg Feuerstein, Backofenfest Gasseldorf
- August: Altstadtfest, Lichterserenade an der Wiesent, Backofenfest Rüssenbach
- September: Kirchweih Ebermannstadt
- Oktober: Kirchweih Breitenbach
- Dezember: Adventsmarkt
Sport und Freizeit
Ebermannstadt ist ein staatlich anerkannter Erholungsort mit Freibad, Campingplatz im Ortsteil Rothenbühl, Golfplatz im Ortsteil Kanndorf und Flugplatz Burg Feuerstein
Von Ebermannstadt fährt an Wochenenden die Dampfbahn Fränkische Schweiz durch das Wiesenttal nach Behringersmühle.
In klaren Nächten ist an der Sternwarte Feuerstein eine geführte Himmelsbeobachtung möglich. Dank des für deutsche Verhältnisse dunklen Himmels an dem mehr als 200 m oberhalb der umliegenden Orte gelegenen Observatorium und der möglichen Nutzung von allerlei astronomischen Instrumenten ist ein tiefer Blick in unser Universum keine Seltenheit.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Kennametal
- Vierling Communications GmbH
- BMI, Bayrische Milchindustrie
- OES – Optische- und Elektronische Systeme GmbH
- Klinik Fränkische Schweiz gGmbH
Verkehr
Ebermannstadt liegt an der Bundesstraße 470. Von Forchheim führt auch die Wiesenttalbahn nach Ebermannstadt. Diese, wie auch Buslinien, die weiter in die Fränkische Schweiz führen, sind in das Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) integriert. Außerdem kann Ebermannstadt auch per Flugzeug über den Flugplatz Burg Feuerstein erreicht werden. Durch Ebermannstadt führen mehrere gut ausgebaute Rad- und Wanderwege.
Öffentliche Einrichtungen
- Tourismuszentrale Fränkische Schweiz
- Tourismusbüro Ebermannstadt
- Stadtbücherei St. Nikolaus
Schulen
- Grund- und Hauptschule
- Gymnasium Fränkische Schweiz
- Staatliche Realschule
- SeniVita Fachoberschule und Berufsfachschule
- Musikschule
- Landvolkshochschule Feuerstein
Kindergärten
- Integrativer Kindergarten
- Katholischer Kindergarten St. Marien
- Katholischer Kindergarten St. Nikolaus
- Kinderkrippe Zwergenland
- Kinderhort der Caritas
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Theiler (1748–1826), Bildhauer, der mit seinen Arbeiten im Gebiet des Hochstifts Bamberg vertreten ist.
- Der in Gasseldorf geborene Johann Georg Lahner (1772–1845) war später als Metzgermeister in Wien tätig und erfand die Wiener Würstchen.
- Michael Müller, Gründer des nach ihm benannten Michael Müller Verlags, der zu den bedeutendsten deutschen Reisebuchverlagen gehört.
- Kurt Albert (1954–2010) zählte zu den besten Kletterern der Welt, er unternahm Expeditionen zu den entlegensten und schwierigsten Bergen der Welt.
- Frantz Melchior Freytag (1720–1781), Kantor und Verfasser der Ebermannstädter Liederhandschrift
- Moses von Ebermannstadt (13. Jahrhundert), Verfasser eines Pentateuchs in hebräischer Handschrift
- Abt Molitor Emmerich, Gegenreformator
- Gertrud Nein, Bildhauerin
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111102/164959&attr=OBJ&val=1192
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 451
- ↑ das Wasserschöpfrad von Ebermannstadt
Weblinks
Commons: Ebermannstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage der Stadt
- Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz
- Forchheim: Ebermannstadt – St. Nikolaus und Marienkapelle
- Ebermannstadt: Wappengeschichte vom HdBG
- Ebermannstadt: Amtliche Statistik des LStDV
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