- Burg Nordenau
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Burg Rappelstein Burgruine Rappelstein
Alternativname(n): Burg Nordenau, Burg Norderna Entstehungszeit: um 1000 Burgentyp: Höhenburg, Ortslage Erhaltungszustand: Bergfriedrest Ständische Stellung: Grafen, Klerikale Ort: Schmallenberg-Nordenau Geographische Lage 51° 10′ 30″ N, 8° 25′ 29″ O51.1758.4247222222222Koordinaten: 51° 10′ 30″ N, 8° 25′ 29″ O Die Ruine der Burg Rappelstein (ehemalige Burg Nordenau oder auch Burg Norderna) liegt in Schmallenberg im Ortsteil Nordenau im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen.
Geschichte
Die Ruine der Höhenburg Nordenau liegt auf einem Felsen, dem so genannten Rappelstein, im Ortszentrum von Nordenau. Die Burg Nordenau, deren ursprünglicher Name Burg Norderna war, wurde von den Edelherren von Grafschaft an der alten Heidenstraße Köln – Kassel um 1200 erbaut. Das Adelsgeschlecht von Grascap, so der damalige Name, besaß nach Volksüberlieferungen vermutlich bereits um 1000 auf dem Wilzenberg bei Grafschaft eine Wallburg. Nach dem Bau der Burg verlegten die Edelherren von Grafschaft auch ihren Stammsitz nach Nordenau. Als erbliche Schirmvögte des Klosters Grafschaft übten sie jedoch noch weiterhin die Vogteigewalt über das Gebiet um Grafschaft aus.
Die Burg Nordenau lag als höchste Burg Westfalens an einer taktisch bedeutsamen Stelle. Aus diesem Grund erwarb 1227 der Graf von Waldeck und 1246 Konrad von Hochstaden als Erzbischof von Köln Besitzrechte an der Burg. Zuvor gab es eine Zeit lang (1243 – 1245), wegen Streitigkeiten zwischen dem Grafen von Waldeck und den Erzbischöfen von Köln, bedeutsame Kämpfe um die Burg. Die Festung wurde dabei zeitweilig belagert. 1471 erwarb das Adelsgeschlecht von Grascaps die Burg Überense. Die Burg Nordenau verfiel seit diesem Zeitpunkt. Das Geschlecht der von Grascaps starb 1572 aus.
Grabungen
Ab 1919 gab es erste Bemühungen, Grabungen an der Burgruine durchzuführen. Später gab es auch Anstrengungen, die Turmreste vor dem Verfall zu retten. In diese Zeit fiel jedoch der Fund eines Hobby-Archäologen, der bei Grabungen eine Hanseschale in der Ruine Rappelstein fand. Die Hanseschale aus Nordenau ist eine rund 25 cm flache Bonzeschale. In deren Mitte befindet sich die Inschrift SUR ERBIA und die Abbildung einer weiblichen Person mit Krone. Die Hanseschale mit der Superbia befindet seit 1927 im Besitz des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster.
In den Folgejahren verstärkten sich die Bemühungen, wissenschaftliche Nachgrabungen an der Burgruine durchzuführen bzw. die Ruine zu sichern. Realisiert wurde dies erst in den Jahren 1967/68, als von Seiten der Kommune und der Denkmalbehörde der Bergfried teilweise wieder aufgebaut und Untersuchungen stattfanden. Bei den Untersuchungen fand man Gefäßscherben, eine Armbrust und eine Münze des Herzogtums Westfalen aus dem 14. Jahrhundert. Das Holz des Turmes wurde einer dendrochronologischen Analyse (über Jahresringe im Holz) unterzogen. Demzufolge erfolgte die Errichtung des Burgturmes zwischen 1085 bis 1110.
Literatur
- Dr. Egon Peifer: Die Burg Nordenau. In: Schieferbergbau-Museum Schmallenberg (Hrsg.): Schmallenberger Sauerland Almanach. Schmallenberg 1990.
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