Burg Obbendorf

Burg Obbendorf
Burg Obbendorf
Wohnhaus und Torturm der Burg

Wohnhaus und Torturm der Burg

Entstehungszeit: 893 erstmals erwähnt
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten
Ständische Stellung: Ritter
Bauweise: Backstein
Ort: Hambach
Geographische Lage 50° 53′ 47″ N, 6° 26′ 42″ O50.8963888888896.44595Koordinaten: 50° 53′ 47″ N, 6° 26′ 42″ O
Höhe: 95 m ü. NN
Burg Obbendorf (Nordrhein-Westfalen)
Burg Obbendorf

Die Burg Obbendorf ist ein ehemaliges Rittergut in Hambach, einem Ortsteil der Gemeinde Niederzier im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen. Die Anlage beheimatet heute eine Hotel-Restaurant.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Burg Obbendorf ist eine vierflügelige Anlage, deren Gebäude ein Rechteck bilden und dabei einen Innenhof umschließen. An der Ostecke steht das Wohnhaus mit seinen markanten Giebeln aus der Zeit der Renaissance. Maueranker künden von seinem Baujahr: 1604. Ihm schließt sich nördlich ein dreigeschossiger Torturm an. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude der Burg nehmen den heutigen Süd- und Nordflügel ein und stammen aus dem 19. Jahrhundert. Älteste Teile der Niederungsburg aus Backstein sind ihr Torturm und die Fundamente, die aus der Zeit vom Ende des 13./Beginn des 14. Jahrhunderts stammen. Die einstigen Gräben, welche die Anlage umgaben, sind nur zum geringen Teil noch erhalten.

Geschichte

Obbendorf wurde 893 im Prümer Urbar erstmals urkundlich erwähnt.[1] Der erste bekannte Besitzer war ein Ritter namens Reinhard von Oppendorp, der 1301 erstmalig genannt wurde. Von 1350 bis 1481 waren die Schellarts, Verwandte des Reinhard von Oppendorp, Eigentümer. 1404 wurde der herzogliche Hofmeister Johann Schellart de Oppendorf zusätzlich mit Burg Gürzenich belehnt. Zu jener Zeit wurde der Rittersitz „Obendorph“ genannt. Hermann von Hammerstein wird 1481 als Eigentümer verzeichnet. Diese Familie blieb Besitzer bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts.

1604 wurden die Wohngebäude von der Familie von Hammerstein vollständig neu errichtet. Sie änderte auch den Torturm ab und baute ihn zu Wohnzwecken um. Dabei wurde sein oberstes Geschoss abgetragen. Nur kurze Zeit nach diesen Baumaßnahmen erwarb Theodor Althoven, Vizekanzler des Herzogtums Jülich-Berg, den Komplex für 6300 Reichstaler.[2] Seine Enkel verkauften den verschuldeten Besitz 1764 an den Hauptgläubiger, einen Freiherrn von Hallberg.

Nach 1850 baute man die Burg zu einem landwirtschaftlichen Betrieb um. Der Großvater des jetzigen Eigentümers, Hubert Müller, kaufte das Anwesen im Jahre 1907 und baute die Anlage mit den nördlichen Stalltrakt zu einer geschlossenen Hofanlage um.

Nach einer größeren Renovierung im Jahre 1995 wurde die Burg zu einem Hotel-Restaurant umgebaut.

Literatur

  • Burgen & Festungen in der Euregio Maas-Rhein. Eine touristische Entdeckungsreise. GEV, Eupen 2002, ISBN 90-5433-159-3, S. 87.
  • Dirk Holtermann, Holger A. Dux: Die Dürener Burgenrunde. Radeln zwischen Rur und Eifel. Bouvier, Bonn 2001, ISBN 3-416-02979-8, S. 59 (online).
  • Karl Emerich Krämer: Von Burg zu Burg zwischen Köln und Aachen. 2. Auflage. Mercator, Duisburg 1984, ISBN 3-87463-117-6, S. 43.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Severin Corsten: Hambach. In: Walther Zimmermann, Hugo Borger, Friedrich von Klocke, Johannes Bauermann (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 3: Nordrhein-Westfalen. Kröner, Stuttgart 1963, S. 249.
  2. H. A. Dux: Die Dürener Burgenrunde, S. 59.

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