Burg Sellenbüren

Burg Sellenbüren

Die Ruine Sellenbüren liegt bei der Ortschaft Sellenbüren, auf dem Gebiet der Gemeinde Stallikon, an der Westflanke des Uetlibergs. Von dessen Gipfel, dem Uto Kulm, zieht sich ein scharfer Grat nach Westen ins Reppischtal und weitet sich dazwischen zum sogenannten "Ofengüpf", dem Standort der einstigen Burg Sellenbüren. Der Platz war als Standort gut geeignet, da er von drei Seiten praktisch sturmfrei war, die vierte Seite konnte durch das Anlegen eines Halsgrabens relativ einfach abgeriegelt werden.

Ofengüpf

Die erste und einzige Grabung wurde in den Jahren 1950/51 durchgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Anlage

Die erste Anlage stammte aus der Bronzezeit, eine spätere entstand im Mittelalter. Es handelte sich beim Bau um ein aus Holz konstruiertes Herrenhaus, das auf einem Steinsockel gelagert war. Von einer Ringmauer wurden keine Spuren gefunden. Das ursprünglich einmal wesentlich grössere Plateau schrumpfte im Laufe der Zeit, da wiederholt Teile davon abrutschten und damit eine allfällige Befestigung verschwand. Dennoch darf angenommen werden, dass nie ein Schutzwall aus Stein existiert hat, sondern wahrscheinlich nur eine Palisade errichtet wurde, die im Laufe der Zeit vermoderte.

Funde

Die Funde waren nicht sehr zahlreich: Keramikscherben, Hufeisenfragmente, Pfeilspitzen, zwei Schlüssel, ein Messer, eine Gürtelschnalle und eine schön verzierte Stachelsporre gehören zu den spärlichen Fundstücken. Zusammen mit der Bauart deuten die Funde darauf hin, dass die Anlage im 12. Jahrhundert verlassen wurde.

Geschichte

Die Burg wird den Freiherren von Sellenbüren zugeschrieben. Vermutlich hatten diese ihre Stammburg jedoch nicht hier, sondern auf der Uetliburg. Möglicherweise war sie von Dienstleuten bewohnt.[1] Die Quellenlage ist dürftig, da die Burg in mittelalterlichen Quellen nicht vorkommt. Die Burg wurde offenbar im 11. Jahrhundert gegründet und im 12. Jahrhundert wieder aufgegeben. Gemäss dem Ausgrabungsbericht von 1950/51 wurde sie durch ihre Bewohner geräumt und anschliessend in Brand gesteckt.[2]

Literatur

  • «Der Üetliberg» Silva Verlag
  • Schneider, Hugo. Die Burgen und ihre Bewohner. In: Drack, Walter et alt. Der Üetliberg. Zürich 1984. S. 53-80.
  • Schneider, Hugo. Sellenbüren: Ein Beitrag zur Burgenkunde des Hochmittelalters in der Schweiz. In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 14/Heft 1. Basel 1953. S. 68-82.
  • Bono-Haller, Heidi. 850 Jahre Stallikon: 1124 - 1974. Stallikon 1974. S. 8-12.
  • Stauber, Emil. Die Burgen und adeligen Geschlechter der Bezirke Zürich, Affoltern und Horgen. Basel 1955. S. 110-112.
  • Zeller-Werdmüller, H.. Zürcherische Burgen. In: Mitteilungen der Antquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. 1894/1895. S. 369.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die burg sellenbüren. Abgerufen am 11. November 2009.
  2. Burgstelle Sellenbüren / Stallikon - Kanton Zürich. Abgerufen am 11. November 2009.

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