- Burg Šumburk
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Die Burg Šumburk, seit 1950 auch Šumná (deutsch Schönburg), befindet sich auf dem Gipfel eines Kegelberges im Egergraben bei Perštejn (Pürstein) in Tschechien. Von der stattlichen Burg sind auch heute noch größere Teile der Außenmauern, des Palases und des großen Wohnturmes erhalten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1435 wurde Šumburk als Nový Šumburk (Neuschönburg) erstmals erwähnt. Begründet wurde die Burg wahrscheinlich von den Herren von Schönburg, denen die Herrschaft Pürstein seinerzeit gehörte. Vermutlich wurde die Burg in Zusammenhang mit der Erbteilung zwischen Alesch (Aleš) und Wilhelm (Vilém) von Schönburg errichtet. Letzterer nannte sich 1435 „zcu Nuenschonenburg“ und gehörte zu den Unterstützern Georg von Podiebrads. 1449 verkaufte er Šumburk wegen zahlreicher Fehden und Besitzkonflikte an Wilhelm d. Ä. von Ileburg. Dieser behielt die Schönburg nur ganz kurze Zeit und veräußerte sie an Apel Vitzthum der Ältere zu Roßla weiter. Vitzthum ließ die Burg vergrößern, nachdem er nach Beendigung des sächsischen Bruderkrieges 1452 der wettinischen Lande verwiesen und in Böhmen 1453 als Rat des dortigen Königs eine neue Anstellung fand. Dort hatte er die Herrschaften Klösterle und Neuschönburg erworben.
Die Ritter von Vitzthum erreichten 1512 die Umwandlung ihrer Lehngüter- in Allodialgüter durch König Wladislaw II. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts ließen sie die Burg nochmals beträchtlich erweitern. Es entstanden umfangreiche Anbauten an den Wohnturm, ein neuer Palas sowie weitere Wirtschaftsgebäude. Apel IV. von Vitzthum betrieb auf der Burg eine Falschmünzerwerkstatt. Diese wurde 1530 von kaiserlichen Beamten aufgedeckt und Vitzthum, der sich zu der Zeit in Vlašim auf einer Hochzeit befand, floh nach Kursachsen. Er wurde 1531 mit Verlust der Güter bestraft und von Ferdinand I. aus Böhmen verwiesen. 1542 erwarben die Herren von Schönburg erneut die von ihnen errichtete Burg.
Ende des 16. Jahrhunderts brannte Šumburk aus und wurde dann nicht wieder aufgebaut. 1623 überließen die Schönburger die ruinöse Anlage an Christoph Simon Freiherr von Thun, der den gleichzeitig erworbenen Meierhof unterhalb der Burgruine im Barockstil umbauen ließ.
Im 17. Jahrhundert wird die Burg als wüst erwähnt. Der barocke Meierhof unterhalb der Burg verfiel nach 1946 ebenfalls zu einer einsturzgefährdeten Ruine.
Literatur
- Tomáš Durdík: Burgen Nordböhmens. Propagační tvorba, Praha 1992, ISBN 80-85386-50-X
- Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, S. 554
Siehe auch
Weblinks
50.37196333333313.145485Koordinaten: 50° 22′ 19″ N, 13° 8′ 44″ OKategorien:- Burg in Tschechien
- Burg im Erzgebirge
- Okres Chomutov
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