- Burgerbibliothek Bern
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Die Burgerbibliothek Bern an der Münstergasse 63 in Bern ist die Bibliothek und das Archiv der Burgergemeinde Bern. Sie sammelt und bewahrt zahlreiche wertvolle und international bedeutende Bestände an Manuskripten, Archivalien und Bilddokumenten. Sie existiert seit 1951 und verdankt ihre Gründung der Umwandlung der damaligen Stadt- und Hochschulbibliothek (heute Zentralbibliothek der Universitätsbibliothek Bern) in eine Stiftung. Dabei verselbständigte man deren Handschriftenabteilung, indem man eine unabhängige Burgerbibliothek Bern errichtete. Heute ist die Burgerbibliothek Bern ein öffentliches wissenschaftliches Archiv.
Die Burgerbibliothek Bern umfasst vier Bereiche:
- Privatarchive: Bernische und Schweizerische Nachlässe, Familienarchive, Gesellschaftarchive und Firmenarchive. In diesen Beständen finden sich die Berner Chroniken, darunter die Amtliche Chronik und die Spiezer Chronik des Diebold Schilling des Älteren, und Nachlässe von bedeutenden Persönlichkeiten wie Albrecht von Haller, Jeremias Gotthelf, Albert Anker, Rudolf von Tavel, Philipp Emanuel von Fellenberg, Johann Rudolf Gruner, Karl Howald, Ernst Kreidolf, Rudolf Abraham von Schiferli, Gottlieb Samuel Studer und vielen anderen mehr.
- Bongarsiana/Codices: Der Bestand an mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Codices umfasst rund 1000 wertvollster Handschriften, darunter ca. 200 Codices aus karolingischer Zeit. Der grösste Teil der Handschriftensammlung geht zurück auf den französische Gelehrten und Diplomaten Jacques Bongars (1554–1612), dessen Sammlung 1632 nach Bern gekommen ist. Zu den Zimelien der Sammlung gehören u.a. die einzige erhaltene Handschrift des Liber ad honorem Augusti von Petrus von Ebulo (12. Jh.), ein reich illustrierter Prudentius-Codex (9. Jh.) sowie verschiedene Kommentare zu Vergil und Lukan (9./10. Jh.), die als Scholia Bernensia bekannt sind.
- Grafik und Fotografie: Die Sammlung umfasst hauptsächlich die historische Topographie der Stadt Bern, ihre Umgebung und bernische Landsitze, aber enthält auch viele Sujets von kulturhistorischem Interesse, eine Porträtssammlung und Dokumentation und Nachlässe von Künstlern wie Friedrich Walthard (1818–1870), Rudolf Münger (1862–1929), Rudolf Mumprecht (*1918) oder Daniel de Quervain (*1937).
- Burgergemeindearchiv: In ihrer Funktion als Gemeindearchiv der Burgergemeinde verwahrt die Burgerbibliothek Bern sowohl die Verwaltungsarchive der burgerlichen Einrichtungen als auch die Archive der Zünfte und burgerlichen Gesellschaften.
Daneben führt die Burgerbibliothek Bern verschiedene Schriftenreihen.
Literatur
- Die Burgerbibliothek Bern. Archiv, Bibliothek, Dokumentationsstelle. Stämpfli, Bern 2002, ISBN 3-7272-1220-9 (Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum).
Weblinks
Commons: Burgerbibliothek Bern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien46.9473117.44829Kategorien:- Bibliothek in der Schweiz
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