Burguffeln

Burguffeln
Burguffeln
Koordinaten: 51° 26′ N, 9° 26′ O51.4267361111119.4324361111111217Koordinaten: 51° 25′ 36″ N, 9° 25′ 57″ O
Höhe: 217 m ü. NN
Fläche: 8,84 km²
Einwohner: 610
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 34393
Vorwahl: 05674


Burguffeln ist ein Stadtteil von Grebenstein; es liegt 2 km südöstlich dieses Hauptortes im Dreieck zwischen Grebenstein, Immenhausen und Calden an der Bundesstraße 83 im Landkreis Kassel, Nordhessen (Deutschland). Der nächste Bahnhof liegt in Immenhausen, 2 km östlich.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Burguffeln hat 610 Einwohner und eine Fläche von 884 ha, wovon 85% landwirtschaftlich genutzt werden.

Geschichte

Der Ort wurde als Besitz des Klosters Fulda um 860 erstmals als Ufelohun erwähnt, ist aber selbst deutlich älter. Die nächste Erwähnung erfolgt in einer Urkunde Kaiser Ottos I. Im 12. Jahrhundert erscheint der Ort mit der Namensform Ufluflon als Besitz des Klosters Helmarshausen. Im Jahr 1234 ist erstmals das Adelsgeschlecht der Herren von Uffeln dokumentiert, die in der Folge als landgräflich-hessische Lehnsmannen eine Rolle spielen. Das Kirchlehen des Ortes ist zunächst in bergischem Besitz und fällt im 15. Jahrhundert an den landgräflichen Kanzler von Röhrenfurth. Die Herren von Uffeln erlangen insbesondere im Dreißigjährigen Krieg Bedeutung als Offiziere im Dienste ihres hessischen Landesherren. Die von Uffeln erwerben allerdings eine Reihe sächsisch-thüringischer Güter, zu denen sie im 18. Jh. ziehen; den alten Uffelner Hausbesitz übertragen sie an Landgraf Friedrich von Hessen.

Die St. Margareta-Kirche von Burguffeln wurde innerhalb der Burg-Kemnate errichtet, infolge der Reformation wurde die dortige Pfarrei mit der von Calden zusammengelegt. Aufgrund der Lage in der Burg gab es regelmäßig Konflikte zwischen den Burgherren, die die Kirche als Eigenkirche und Burgkapelle betrachteten und der Kirchenverwaltung, die sich für die Unabhängigkeit der Kirche (und ihrer Güter) einsetzte. Der heutige Bau verdankt seine Form dem unter Landgraf Friedrich erfolgten Umbau, wobei der gotische Stil weitgehend erhalten blieb.

Die Ortsbevölkerung hatte immer wieder unter den Fehden zwischen den hessischen Landgrafen und den Mainzer Erzbischöfen zu leiden, sodass auch die Entwicklung des Ortes lange Zeit kaum vorankommt. 1556 zählt man gerade 22 Häuser im Ort. Bis 1790 ist die Bevölkerungszahl auf 311 angestiegen, die ihren Lebensunterhalt vorwiegend durch Ackerbau und Weberei verdienten; auch 3 Mühlen existierten in und um Burguffeln; auch ein Schulhaus wird erwähnt. Im 19. Jahrhundert findet Burguffeln allmählich Anschluss an die Industrialisierung; zunehmend siedeln auch Arbeiterfamilien im Ort, die teilweise ins 10 km entfernte Kassel pendeln. Einen weiteren Bevölkerungszuwachs verzeichnete der Ort durch die Zuwanderung von Aussiedlern nach 1945.

Sehenswürdigkeiten

Burguffeln besitzt an Sehenswürdigkeiten u. a. die Kirche, die Domäne (mit Behinderteneinrichtungen) im Gebäude der früheren Burg der Herren von Uffeln (ein unter Denkmalschutz stehendes Kulturdenkmal), das Dorfgemeinschaftshaus und mehrere Mühlen, die bekannteste darunter ist die Lindenmühle, eine Wassermühle, in der jährlich rund 600 Tonnen Korn gemahlen werden können.

Vereine

An Vereinen sind zu erwähnen: der 1891 gegründete Gesangverein, der Sportverein des Ortes, die Freiwillige Feuerwehr Burguffeln, der Schützenverein, sowie der SPD-Ortsverein. Bekannt ist auch die Kleine Bühne 77 Burguffeln. 2001 wurde ein E-Sport Verein, der Electronic Sports for all gegründet.

Söhne und Töchter des Ortes

Weblinks


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