Burschenschaft Arminia zu Leipzig

Burschenschaft Arminia zu Leipzig
Wappen Zirkel
Wappen Arminia Leipzig.jpg
Basisdaten
Universitäten: Universität Leipzig, HTWK Leipzig
Gründung: 18. Juni 1860
Gründungsort: Leipzig
Stiftungsdatum:
Verbände: Deutsche Burschenschaft (DB)
Farben: Schwarz - Rot - Gold von unten
Trageart: farbentragend
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: Pflichtschlagend, 2 Partien
Wahlspruch: Freiheit - Ehre - Vaterland
Feldgeschrei (Panier):
Mitglieder insgesamt: > 50
Aktive: < 10
Website: www.arminia-leipzig.de

Die Arminia zu Leipzig ist eine pflichtschlagende und farbentragende Leipziger Burschenschaft. Sie ist Mitglied im Dachverband Deutsche Burschenschaft und versteht sich selbst als Vertreterin der Roten Richtung. Ihre Mitglieder bezeichnen sich gegenseitig als Arminen und Bundesbrüder, ihre Ehefrauen als Bundesschwestern, wenn diese es möchten.

Sie ist die einzige Studentenverbindung der neuen Bundesländer, die schwerpunktmäßig den kulturellen Austausch mit Chile befördert. Seit 2001 organisiert die Aktivitas regelmäßig zweimal im Jahr die Chilenische Nacht in Leipzig sowie Reisen nach Südamerika. Anlässlich des Erdbebens in Chile im Jahr 2010 organisierte man Spendeninitiativen zur Erdbebenhilfe.[1]

Als einzige Burschenschaft in Sachsen befürwortet sie offiziell die EU-Osterweiterung.

Inhaltsverzeichnis

Couleur

Arminen tragen die Farben „gold-rot-schwarz“ mit karmesinroter Mütze.

Geschichte

Die Leipziger Burschenschaft Arminia wurde am 18. Juni 1860 durch fünf Medizinstudenten und fünf Theologiestudenten zunächst als allgemeine Studentenverbindung gegründet. Da die sächsische Regierung erst ein Jahr später wieder Burschenschaften duldete, führte sie diesen Titel ab dem Jahr 1861 offiziell.

Den Vorsitz ihres Verbandes führte sie in den Jahren 1883 (damals noch Allgemeiner Deputierten Convent), und 1902.

An der 500-Jahr-Feier der Leipziger Universität im Jahr 1909 nahm die Arminia mit 53 anderen Studentenverbindungen und -Vereinen teil. Zum 600-Jahr-Jubiläum 2009 engagierte sie sich zusammen mit anderen Leipziger Studentenverbindungen im Korporierten Festausschuss. Die Aktiven Burschen engagierten sich ebenfalls bei anderen hochschulöffentlichen Jubiläumsinitiativen, wie dem Prag-Leipzig-Lauf [2] oder der Begrünungsbewegung „600 Bäume“.

Eigene Immobilien besaß die Verbindung seit 1902, als ein Haus in der damaligen Poniatowskistraße (heute Gottschedstraße) erworben wurde. 1928 erstand man stattdessen ein Haus an der Milchinsel, das 1937 unter Verlust wieder verkauft wurde. Das bei Bundesbrüdern ausgelagerte Mobiliar sowie restliche Besitztümer wurden im Februar 1944 während des zweiten großen Bombenangriffs auf Leipzig weitgehend zerstört. Nach 1994 zog sie wieder nach Leipzig in die Hinrichsenstraße 1b. 2007 bezog sie die Villa Lützow in Gohlis.

Im Ersten Weltkrieg kämpften 176 Leipziger Arminen, 42 von ihnen fielen. 1915 wurde erstmals eine Vereinszeitschrift, die „Arminenzeitung“ verlegt, um die Kommunikation zwischen den Bundesbrüdern während des Krieges aufrechtzuerhalten. 1937 löste sich die Arminia auf Druck des NS-Regimes selbst auf. Ihre Mitglieder gründeten mit den Mitgliedern der Burschenschaften Dresdensia, Normannia und Germania die allgemeine Kameradschaft „Wartburg“, bevor sich die Arminen 1942 in ihrer eigenen Kameradschaft „Heinrich von Treitschke“ wieder sammelten. Insgesamt fielen im Zweiten Weltkrieg 36 Bundesbrüder.

In der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wurden Studentenverbindungen nicht zugelassen, wie sie auch später in der DDR verboten waren. Aus diesem Grund fusionierte die Leipziger Alt-Herrenschaft, eine Aktivitas gab es nicht, im Juni 1950 mit der Aktivitas und Alt-Herrenschaft der Frankfurter Burschenschaft Arminia zur Frankfurt-Leipziger Burschenschaft Arminia, mit dem Vorsatz, sobald es die politischen Verhältnisse zuließen, die Arminia als "einen Bund an zwei Hochschulorten" zu etablieren.

Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde die Burschenschaft Arminia zu Leipzig offiziell im November 1994 im dritten Anlauf in Leipzig wiedergegründet, ohne jedoch den gefassten Vorsatz vollständig zu verwirklichen.

Freundschaftsverhältnisse

Die Arminia pflegt Freundschaftsverhältnisse mit der Freiburger Burschenschaft Teutonia seit 1897, der Giessener Burschenschaft Germania seit 1902 und mit der Frankfurt-Leipziger Burschenschaft Arminia seit 1996. Freundschaftliche Beziehungen führt sie seit 2003 mit der Alten Darmstädter Burschenschaft Germania und der Burschenschaft Araucania Santiago de Chile.

Kritik

Im Mai 2006 war die Arminia in Diskussionen zwischen Leipziger Studentenverbindungen und Vertretern des StuRa Leipzig nach Ausschreitungen während einer "Vorstellungsstraße" und Gründung eines Aussteigerprojekts des damaligen Antirassismusreferenten verwickelt. Im Verlauf wies sie Vorwürfe der Gewaltbereitschaft zurück und verbat sich Unterstellungen. Weiterhin vertrat sie die Ansicht, dass allgemeine Gremien der studentischen Selbstverwaltung die Teilnahme an studentischen Initiativen und Gemeinschaften weder fördern noch behindern sollte. Die Konflikte konnten nicht gelöst werden.

Im Oktober 2008 wurden gegensätzliche Pressemitteilungen der Arminia, als der damaligen Vorsitzenden der Örtlichen Burschenschaft, und des StuRa Leipzig heiß diskutiert.[3] Sie behandelten tätliche Auseinandersetzungen zur Immatrikulationsfeier am 15. Oktober 2008.

Im Wintersemester 2009 wurde die Arminia erneut Ziel von Kritik aus dem StudentInnenRat der Universität Leipzig[4], sowie anonym verbreiteter Flugschriften anlässlich einer Einführungsveranstaltung für Erstsemesterstudenten durch einen Leipziger Jura-Professor in ihren Räumen.

Prominente Mitglieder (Auswahl)

Literatur

  • Werner Schötz, Rudolf Wilsch: Die Frankfurt-Leipziger Burschenschaft Arminia: 100 Jahre burschenschaftl. Leben in Leipzig u. Frankfurt 1860-1960, Frankfurt am Main 1960
  • Bruno Rath: Die Toten der Frankfurt-Leipziger Burschenschaft Arminia, Wolfenbüttel 1981
  • H. de Rouet: 150 Jahre Frankfurt-Leipziger Burschenschaft Arminia, Frankfurt am Main 2010
  • Rudolf Körner: Das Deutsche Waffenstudententum. Ein Wort an die studierende Jugend und ihre Eltern. Inkl. Biografie und Bibliographie von Rudolf Körner. Hilden 2010. ISBN 978-3-940891-44-0

Einzelnachweise

  1. http://www.fcbd.de/erdbeben/intro.html
  2. [1], Welt: "Versöhnung nach 600 Jahren"
  3. http://www.stura.uni-leipzig.de/forum/?view=single_thread&cat_uid=6&conf_uid=17&thread_uid=1167
  4. http://www.stura.uni-leipzig.de/news-einzel/datum/2009/10/22/das-kern-problem/

Weblinks

Homepage der Burschenschaft Arminia zu Leipzig


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