Burschenschaft Ascania zu Köln

Burschenschaft Ascania zu Köln
Wappen Zirkel
Burg Rheinstein (ca. 1900)
Lage der Stadt Köln
Basisdaten
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Universität Universität zu Köln
Gründungsdatum 28. Juli 1919 in Köln
Dachverband verbandsfrei
Wahlspruch Deutsch, frei und treu!
Farben orange-silber-blau
Website www.ascania.org

Die Burschenschaft Ascania zu Köln ist eine farbentragende, nichtschlagende Studentenverbindung mit mehr als 100 alten Herren und einer lebendigen Aktivitas. Sie ist die älteste nichtschlagende Burschenschaft in Köln und gehört keinem Dachverband an.

Inhaltsverzeichnis

Name

Der Name „Ascania“ geht auf das Haus Askanien zurück, das älteste Herrschergeschlecht der Mark Brandenburg. Eines der Gründungsmitglieder der Burschenschaft wollte mit der Wahl dieses Namens der Verbundenheit zu seiner mitteldeutschen Heimat Ausdruck verleihen.

Geschichte

Die Burschenschaft Ascania wurde im Wintersemester 1920/21 als „Freundschaftsbund deutscher Studenten an der Universität Köln“ gegründet. Die Ur-Ascanen formulierten folgende richtungsweisende Prinzipien für die Mitglieder der Verbindung:

  • Zugehörigkeit zu einer christlichen Konfession
  • Wahrung parteipolitischer Neutralität
  • Maturitätsprinzip
  • Ablehnung des Zweikampfes zur Wiederherstellung der Ehre

Im Jahr 1921 fusionierte die Freie Burschenschaft Rheno-Asgardia mit der Ascania. Seither gilt das Gründungsdatum der Rheno-Asgardia als offizieller Stiftungstag, der 28. Juli 1919. 1930 trat die Kölner Burschenschaft Karolingia der Ascania bei und ging in ihr auf. 1934 kamen die Bundesbrüder der drohenden Beschlagnahme des Korporationsvermögens zuvor, indem sie das Bankguthaben sowie Couleur- und Kneipgegenstände unter sich zur Aufbewahrung verteilten. In diesem Zug löste sich die Ascania selbst auf. Nach dem Krieg kamen die früheren Mitglieder der Ascania immer noch gelegentlich zusammen. Bei einer Kneipe am 15. September 1949 fassten sie den Entschluss, die Altherrenschaft Ascania ins Leben zu rufen und sich mit einer bereits bestehenden Activitas, die die Vorstellungen der alten Ascania teilte, zu verbinden. Sie wurde in der Rhenania gefunden.

Die Activitas der Rhenania

Die Rhenania gründete sich am 10. Juni 1948 als Akademischer Ring. Die Existenz eines Education Officers gestattete es in den ersten Jahren nach dem Kriege nicht, neu- oder wiedergegründeten studentischen Verbindungen Namen beizulegen, die in den Augen der um das demokratische Wohl Deutschlands besorgten Besatzungsmächte eine nationalistische Färbung hatten. Die Latinisierung germanischer Stämme oder deutscher Landschaften und Ströme erinnere zu sehr an den Furor Teutonicus. Deshalb erhielt der neue studentische Bund die unverfängliche Bezeichnung "Akademischer Ring". Die Kriegserlebnisse stellten das Bindeglied der Bundesbrüder dar. Das gemeinsame Leid des Krieges und das Glücksempfinden, dieser Hölle entronnen zu sein, waren die Grundlagen einer Gemeinschaft ohne Barrieren: Sie sollte konfessionell und parteipolitisch neutral sein und keine Bestimmungsmensuren schlagen. Im Wintersemester 1951/52 trat der Akademische Ring der Landsmannschaft Ubia bei. Wegen des Streites über die Einführung der Mensur spaltete sich diese Verbindung im darauffolgenden Semester wieder und der Akademische Ring wurde am 12. April 1952 neugegründet. Im Semester darauf, dem Wintersemester 1952/53, erfolgte die Umbenennung in Freie Studentische Verbindung Rhenania, weil die Universität am Rhein liegt, die Landesfarben des Rheinlandes in den Bundesfarben enthalten sind und die Bezeichnung "Akademischer Ring" zu sehr nach einer Dachorganisation klingt. Die Verbindung gab sich die Farben Grün-Weiß-Gold. Am 11. Juli 1953 fand schließlich der Fusionskommers mit der Altherrenschaft Ascania statt.

Das Ascanenhaus

Im Jahre 1955 wurden in der Kölner Dasselstraße Räumlichkeiten angemietet, in denen die verbindungsstudentischen Veranstaltungen der Ascania abgehalten werden konnten. 1960 wurde allerdings schon der Hausbauverein gegründet, der bereits zwei Jahre später 1962 das Grundstück in der Zülpicher Straße 35 kaufte, wo bis heute das Ascanenhaus zu finden ist. Zur Finanzierung übernahmen einige Alte Herren eine selbstschuldnerische Bürgschaft. Am 25. Februar 1967 erfolgte die offizielle Grundsteinlegung. Im Oktober 1968 konnten die ersten Ascanen das Haus beziehen.

Dachverbände

Im Jahr 1922 wurde Ascania außerordentliche, im darauffolgenden Jahr ordentliche Verbandskorporation des Verbandes Deutscher Burschen, dessen Mitglied sie bis zur eigenen Auflösung 1934 blieb. Im Jahr darauf löste sich auch der VDB auf, wurde nach dem Krieg (1950) aber neugegründet. Mitte der 1950er-Jahre trat die Burschenschaft Ascania diesem wieder bei. Auch den Übergang des VDB in den Deutschen Burschen-Ring (DBR) 1957 trug die Ascania mit. Allerdings trat sie 1964 aus, da die Zahl der DBR-Korporationen mit wirklich lebenden Aktivitates zusammengeschmolzen war und der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Verbindungen nicht vertieft werden konnte. Außerdem stützten die Altherrenschaften den Verband nicht ausreichend, um die Kontinuität der Zusammenarbeit zu sichern. Dies führte zu dem Beschluss, Anschluss an einen größeren Verband zu suchen. So schloss sich die Ascania dem Deutschen Wissenschafter-Verband an, aus dem sie 1971 ebenfalls wieder austrat. Die großen Hoffnungen an einen Verband, der an fast allen deutschen Universitäten vertreten war und intensive Öffentlichkeitsarbeit – auch zu hochschulpolitischen Fragen – betrieb, erfüllten sich nicht. Die anfänglich genannten 19 Verbindungen entwickelten keine Strahlkraft, zum Teil bestanden nur Altherrenschaften. Ascania mit ihrem burschenschaftlichen Hintergrund fand keine Heimat. Seither ist die Burschenschaft verbandsfrei.

Bekannte Mitglieder

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ascania — leitet sich zumeist von den Askaniern ab und hat verschiedene Bedeutungen. Als Studentenverbindungen: Burschenschaft Ascania zu Köln K.D.St.V. Ascania Bonn Als Ort: griechischer Name der türkischen Stadt İznik Schiffe: das Passagierschiff RMS… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Burschenschaften — Diese Liste dient der Übersicht über die unterschiedlichen studentischen Burschenschaften. Inhaltsverzeichnis 1 Die Liste 2 Legende 2.1 Abkürzungsverzeichnis 3 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

  • Gießener Burschenring — Der Deutsche Burschen Ring war ein Korporationsverband von nicht schlagenden Burschenschaften der zwischen 1957 und 1964 existierte. Sehr bald nach dem Ende des Krieges und der Wiedereröffnung der Universitäten in den westlichen Besatzungszonen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Zirkel von Studentenverbindungen — Die Liste der Zirkel von Studentenverbindungen (Korporationen) dient der Übersicht aller unterschiedlichen Zirkel. Aachen, Augsburg, Bamberg, Basel, Bayreuth, Berlin, Bern, Bielefeld, Bingen, Bochum, Bonn, Braunschweig, Chemnitz, Clausthal,… …   Deutsch Wikipedia

  • Verband Deutscher Burschen — Der Verband Deutscher Burschen (VDB) war ein burschenschaftlicher Korporationsverband. Er wurde am 8. Mai 1920 unter der Führung der Reformburschenschaften Alemannia Leipzig (heute in Bamberg und Leipzig), Adelphia Gießen und Marcomannia… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Burschen-Ring — Der Deutsche Burschen Ring war ein Korporationsverband nichtschlagender Burschenschaften, der zwischen 1957 und 1964 existierte. Sehr bald nach dem Ende des Krieges und der Wiedereröffnung der Universitäten in den westlichen Besatzungszonen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Studentenverbindungen in Clausthal-Zellerfeld — Inhaltsverzeichnis 1 Aktive Verbindungen 2 Fusionierte und vertagte Verbindungen 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 …   Deutsch Wikipedia

  • Erloschene Corps — Als erloschene Corps werden diejenigen Corps bezeichnet, die heute nicht mehr existieren. Dabei kann die Zeitdauer der Existenz von wenigen Wochen und Monaten bis zu Jahrzehnten und mehr variieren. Das Erlöschen eines Corps kann verschiedenste… …   Deutsch Wikipedia

  • Weimarer CC — Die Deutsche Sängerschaft verbindet circa 20 farbentragende und fakultativ schlagende Sängerschaften (Studentenverbindungen) mit insgesamt etwa 3.000 ausschließlich männlichen Mitgliedern an 20 Universitäten und Hochschulen in der Bundesrepublik… …   Deutsch Wikipedia

  • Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften — Wappen des RKDB Der Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften (RKDB) ist ein Korporationsverband katholischer farbentragender und nichtschlagender Studentenverbindungen in Deutschland. Die Verbindungen führen die Bezeichnung Katholische… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”