Buschbad

Buschbad

Buschbad ist ein Ortsteil von Meißen in Sachsen. Er liegt drei Kilometer südwestlich von Meißen im Tal der Triebisch und gehört zur Gemarkung Dobritz.

Buschbad 1815

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Buschbad liegt in der Talsohle des tief eingeschnittenen Triebischtales zwischen Garsebach und dem Meißner Stadtteil Triebischtal. Westlich erhebt sich ein 60 - 80 m hoher Pechsteinzug mit dem Götterfelsen und der Kuppe der Hohen Eifer.

Geschichte

Die Kaltwasseranstalt Buschbad um 1830

Der Meißner Amtsphysikus und Arzt der Fürstenschule St. Afra, Dr. Peter Johann Daniel Lutheritz, entdeckte 1796 unweit der Busch-Mühle eine eisenhaltige Quelle (Eisensäuerling). Lutheritz ließ das Wasser u.a. von Johann Gottfried Leonhardi chemisch untersuchen und errichtete nach der Bestätigung der Heilwirkung eine Kaltwasser-Heilanstalt mit Badehaus und Wohngebäude für die Badegäste. Der für die Anstalt gewählte Name "Buschbad" wurde von der benachbarten Busch-Mühle abgeleitet. Lithografien zeigen, dass das Bad noch um 1830 genutzt wurde. Als die Mineralquelle in ihrer Intensität nachließ, ging man zur Nutzung fremder Mineralwässer und zur Verabreichung von Milchkuren über. Das Bad ging um 1850 ein, es wurde 1871 schon seit mehreren Jahren als Bad ohne Benutzung beschrieben.

Franz Ludwig Jacobi, Mitbegründer des Jacobiwerk

Zu dieser Zeit hielt die Industrialisierung im Triebischtal Einzug und 1834 erwarben die Gebrüder Carl und Franz Ludwig Jacobi die alte Lederwalke unterhalb der Hohen Eifer und bauten diese zur Eisengießerei und Maschinenfabrik um, die der erste große Industriebetrieb in Meißen wurde. 1897 erfolgte die Umwandlung der Meissner Eisengießerei und Maschinenbauanstalt in die Jacobiwerk AG.

In der Triebischschleife unterhalb des Götterfelsens entstanden ab 1875 mehrere Ton- und Schamottewarenfabriken.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Maschinenfabrik stillgelegt und abgerissen. An ihrer Stelle entstand 1954 eine Wohnsiedlung. Aus den Tonwerken entstand das Institut für Feuerfestindustrie und der VEB Keramik.

Buschbad hatte einen Bahnhof an der von 1909 bis 1966 betriebenen Schmalspurbahn Wilsdruff–Meißen-Triebischtal-Lommatzsch.

Die Buschmühle ist heute die einzig erhaltene Wassermühle in Meißen und wurde saniert. Die Anlage beherbergt heute eine Physiotheraphie und Einrichtungen des betreuten Wohnens sowie eine Gaststätte.

Literatur

  • Wolfgang Schanze: Ehemalige Mineralquellen im Kreis Meißen. in: Sächsische Heimatblätter, Heft 5/1977, S. 236

Weblinks

 Commons: Buschbad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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