- Straßenbahn Meißen
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Die Straßenbahn Meißen war eine Straßenbahn in der sächsischen Stadt Meißen und bediente ab 1899 den Personen- und Güterverkehr.
Am Ende des 19. Jahrhunderts zählte die Kreisstadt an der Elbe rund 30.000 Einwohner. Somit schien die Einrichtung eines innerstädtischen Verkehrsmittels angebracht, zumal der Bahnhof Meißen gegenüber dem Stadtkern auf dem rechten Elbufer liegt.
Inhaltsverzeichnis
Personenverkehr
Die Stadt schloss am 2. Juni 1898 einen Vertrag mit der Credit- und Sparbank in Leipzig, der Union-Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin und einem Kaufmann über den Bau einer Straßenbahn und eines Elektrizitätswerks in Meißen. Dieses Konsortium gründete am 12. Mai 1900 die Meißener Straßenbahn AG. Bereits am 13. Dezember 1899 konnte auf der 4,6 Kilometer langen eingleisigen, meterspurigen Strecke der Personenverkehr eröffnet werden. Sie begann am Staatsbahnhof in Cölln und überquerte die Elbe zur Altstadt hin; sie folgte dann der Neugasse, der Talstraße und der Jacobistraße nach Westen bis zur Endstation am Buschbad nahe dem Flusse Triebisch.
Die Fahrten dauerten 23 Minuten und wurden anfangs alle 12 Minuten angeboten. Später begann am Bahnhof alle 20 Minuten ein Triebwagen oder Zug zum Buschbad, dazwischen gab es Fahrten, die an der Jaspisstraße in Triebischtal endeten.
Mit Beginn des Jahres 1917 veräußerte die Straßenbahn AG den Betrieb an die Stadt Meißen. Damals waren für den Personenverkehr acht Triebwagen und fünf Beiwagen vorhanden, die nach dem Ersten Weltkrieg noch um zwei Triebwagen und drei Beiwagen vermehrt wurden.
Güterverkehr
Am 20. September 1900 begann die Straßenbahngesellschaft auch die Güterbeförderung, für die vier elektrische Lokomotiven und 48 Rollböcke beschafft wurden. Das Gütergleis begann am fiskalischen Elbkai unterhalb des Meißner Domes und führte am rechten Triebischufer über Poststraße und Neumarkt talaufwärts, querte den Fluss erneut und mündete in die Strecke des Personenverkehrs ein, von der mehrere Anschlussgleise abzweigten, z.B. zum Gaswerk. An der Jaspisstraße zweigte die Güterbahn zum Bahnhof der Straßenbahn ab, wo Anschluss zur Staatsbahn bestand. Ab 20. Juni 1913 fuhren Güterzüge von dort durch die Altstadt auch auf das rechte Elbufer und nutzten eine neue Übergabemöglichkeit an die Staatsbahn in der Nähe des „Hauptbahnhofs“. Auf dieser Strecke durften aber keine Rollböcke benutzt werden; daher wurden bis zu vier eigene Güterwagen an eine Ellok angehängt.
Einschränkungen des Verkehrs
Ab 1. Oktober 1929 verpachtete die Stadt den Straßenbahnbetrieb für 15 Jahre an den Elektrizitäts-Verband Gröba-Riesa. In der Folgezeit wurde das Gütergleis zum Elbkai stillgelegt; die Güterzüge endeten nun am Hahnemannplatz in der Triebischvorstadt. Aber auch der Personenverkehr wurde erheblich reduziert. Da die alte Elbbrücke 1934 abgebrochen wurde, endete die Straßenbahn am linken Ufer in der Elbstraße. Auch nach dem Neubau der Elbbrücke erhielt sie keine Genehmigung, diese zu benutzen, und konnte nun den Bahnhof nicht mehr erreichen. Folglich wurde der Personenverkehr am 1. März 1936 auf der Schiene eingestellt.
Er wurde nun ausschließlich mit Omnibussen bedient, die – nach einem Probebetrieb im Jahre 1906 (!) – seit dem 23. Februar 1928 von der Städtischen Straßenbahn zusätzlich eingesetzt worden waren. Dafür waren zwölf Fahrzeuge vorhanden.
Der Güterverkehr blieb – über den Zweiten Weltkrieg hinaus – noch drei Jahrzehnte in Betrieb. In den 50er Jahren beförderte die Bahn noch jährlich fast 6000 Eisenbahnwaggons in der Stadt. Dieser Betrieb wurde am 31. Dezember 1967 eingestellt. Eine Lokomotive, die Nr. 3, ist im Verkehrsmuseum Dresden erhalten geblieben.
Literatur
- Die Straßenbahnen in der DDR. Berlin 1978, ISBN 3-87943-625-8
Kategorien:- Spurweite 1000 mm
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