- Buskam
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54.34602777777813.755194444444Koordinaten: 54° 20′ 45,7″ N, 13° 45′ 18,7″ O
Der in der Ostsee liegende Buskam (auch Buskamen oder Buhskam) ist der größte bisher in Deutschland gefundene Findling.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Beschaffenheit
Er befindet sich etwa 350 Meter vom Strand an der Südostküste von Rügen, unmittelbar östlich des Seebades Göhren in Mecklenburg-Vorpommern. Er ist umgeben von weiteren Findlingen, die jedoch durchweg wesentlich kleiner und praktisch ständig unter Wasser sind. Seine Größe wird mit einem Volumen von 600 m³[1], einer Masse von 1600 Tonnen und einem Umfang von 40 Metern angegeben. Etwa ein Drittel hiervon (206 m³) ragt aus dem Wasser. Aufgrund des Ergebnisses einer neueren Vermessung könnte er aber auch erheblich kleiner sein (siehe Weblinks). Dieses Großgeschiebe ragt je nach Wasserstand bis zu 1,5 Meter über den Meeresspiegel hinaus. Der Buskam hat eine granitische Zusammensetzung, wobei das Gefüge des Granits dem so genannten Hammergranit auf der dänischen Insel Bornholm entspricht. Daher kann angenommen werden, dass er mit einem Gletscherstrom des skandinavischen Inlandeises während der letzten Eiszeit nach Rügen transportiert wurde.
Name
Zur Bedeutung des Namens gibt es mehrere Theorien. Der Name Buskam könnte vom altslawischen „bogis kamien“, was soviel wie Gottesstein (bog = Gott, kamien = Stein) bedeuten würde. Denkbar wäre auch, dass die Silbe bus für Büßen in einem christlichen Verständnis steht. Möglicherweise kommt die Silbe aber vom mittelniederdeutschen buhsen, was für schwellen, rauschen stehen würde und die Lage des Steins vor der Küste beschreiben würde.
Geschichte
Der Stein wurde schon in der Bronzezeit als Kultstätte genutzt, davon zeugen kleine Aushöhlungen auf der Oberseite. Er stellt einen so genannten Näpfchenstein dar. In christlicher Zeit soll ein Kreuz aus Metall auf dem Buskam befestigt gewesen sein.
Der Findling befand sich während der Jungsteinzeit noch auf dem Festland. Erst durch den Küstenrückgang während Littorina-Transgression wurde seine Umgebung geflutet.
Der Buskam ist Gegenstand mehrerer Sagen und Überlieferungen. So sollen sich in der Walpurgisnacht dort Hexen versammeln und ihre Tänze abhalten. Nach einer anderen Überlieferung ist der Buskam ein Adebarstein aus welchem der Adebar die kleinen Kinder holt. Auch wird berichtet, dass die vor Mönchgut häufig gesehenen Seejungfern auf dem Stein tanzen.
Angeblich soll in Göhren auch der Brauch bestanden haben, dass Hochzeitsgesellschaften mit Booten zum Buskam fuhren und dort einen Reigentanz tanzten. Angesichts der auch schon bei geringeren Windstärken vorkommenden Überspülungen des Steins, erscheint diese Überlieferung eher unwahrscheinlich.[1] Der Buskam ist mit einem Boot nur schwer zu erreichen, da sich landseitig weitere Steine dicht unter der Wasseroberfläche befinden.
Siehe auch
Einzelnachweise
Literatur
- Alfred Haas: Slawische Kultstätten auf der Insel Rügen. In: Pommersche Jahrbücher. Band 19, Greifswald 1918, S. 69.
- K. Obst: Der „Buskam“ von Göhren/Rügen – ein Riesenfindling aus Hammer-Granit. Geschiebekunde Aktuell, Jg. 21 (2005), S. 33-44.
- Ingrid Schmidt: Hünengrab und Opferstein: Bodendenkmale auf der Insel Rügen. Hinstorff Verlag, Rostock 2001, ISBN 3-356-00917-6, Seite 42.
- C. Svenson: Geschützte Findlinge der Insel Rügen., Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern, 2005.
Weblink
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