Göhren (Rügen)

Göhren (Rügen)
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Göhren führt kein Wappen
Göhren (Rügen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Göhren hervorgehoben
54.33333333333313.7333333333330
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Rügen
Amt: Mönchgut-Granitz
Höhe: 0 m ü. NN
Fläche: 6,89 km²
Einwohner:

139 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner je km²
Postleitzahl: 18586
Vorwahlen: 038303, 038308
Kfz-Kennzeichen: RÜG
Gemeindeschlüssel: 13 0 73 039
Adresse der Amtsverwaltung: Göhrener Weg 1
18586 Baabe
Webpräsenz: www.amt-moenchgut.de
Bürgermeisterin: Carola Koos (CDU)
Lage der Gemeinde Göhren im Landkreis Vorpommern-Rügen
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Über dieses Bild

Das Ostseebad Göhren ist eine Gemeinde auf der Halbinsel Mönchgut im Landkreis Vorpommern-Rügen auf der Insel Rügen in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Gemeinde wird vom Amt Mönchgut-Granitz mit Sitz in Baabe verwaltet.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Göhren (2011)

Die Gemeinde Göhren schließt den östlichsten Punkt Rügens ein: das Kap Nordperd. Es trennt den Nordstrand vom Südstrand. Der Nordstrand ist der eigentliche Badestrand mit Kurpromenade. Zwischen der Göhrener Seebrücke und dem Nordperd liegt mit dem Buskam der größte bisher in Norddeutschland gefundene Findling, der etwa einen Meter aus dem Meer ragt.

Geschichte

Badestrand bei Göhren im Juni 1953

Das ehemalige Fischer- und Lotsendorf Göhren (slawisch „Berg“) wurde 1165 erstmals urkundlich erwähnt.

Der Ort war bis 1326 Teil des Fürstentums Rügen und danach des Herzogtums Pommern.

Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 geriet Rügen und somit auch der Ort Göhren zu Schwedisch-Pommern. Im Jahr 1815 kam die Gemeinde und Vorpommern zur preußischen Provinz Pommern.

Göhren entwickelte sich im 19. Jahrhundert zu einem bedeutenden Ferienort und führt seit 1878 den Titel Seebad. 1885 zählte das Dorf 245 Einwohner. 1887 gründete die kaiserliche Hofdame Adeline Gräfin von Schimmelmann in Göhren das weltweit erste Seemannsheim.[2] Der Bau der Schmalspurbahn Rasender Roland verstärkte ab 1899 die touristische Entwicklung. Die Kleinbahn fährt noch heute im Linienverkehr und verbindet Göhren mit den Badeorten Baabe, Sellin und Binz. Sie endet im Putbuser Ortsteil Lauterbach. Zu DDR-Zeiten wurden die Urlaubskapazitäten weiter ausgebaut. 1962/64 entstanden die sogenannten Urlauberdörfer mit einfachen Holzunterkünften. 1965 wurde im Dünenwald in Richtung Baabe in unmittelbarer Nähe zur Ostsee ein Campingplatz angelegt, der heute von der Regenbogen AG betrieben wird. Anfang der 1970er Jahre hatte Göhren 1790 Einwohner und 4400 Gästebetten, die vor allem vom FDGB-Feriendienst verwaltet wurden. Auf der Kurpromenade stand bis zur Wende ein Gedenkstein, der an den Besuch des ersten Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, in Göhren erinnern sollte. Der Stein ist heute auf dem Gelände des Museumshofes zu sehen.

Seit 1818 gehörte Göhren zum Kreis bzw. Landkreis Rügen. Nur in den Jahren von 1952 bis 1955 war es dem Kreis Putbus zugehörig. Die Gemeinde gehörte danach bis 1990 zum Kreis Rügen im Bezirk Rostock und wurde im selben Jahr Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der seit 1990 wieder so bezeichnete Landkreis Rügen ging 2011 im Landkreis Vorpommern-Rügen auf.

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der Baudenkmale in Göhren

  • Die Seebrücke Göhren wurde in den 1990er Jahren wieder neu errichtet. Ihre Länge beträgt 270 Meter.
  • Das Hügelgrab Speckbusch befindet sich neben der Göhrener Kirche und stammt aus der Bronzezeit.
  • Die Mönchguter Museen sind vier unter Denkmalschutz stehende Anlagen, die dieses Freilichtmuseum darstellen. Es handelt sich um ein Heimatmuseum, den Motorsegler Luise, den Museumshof sowie ein reetgedecktes Fischerhaus, das Rookhuus.
  • Das Drachenhaus war die letzte Lebens- und Wirkungsstätte des „Dichters der Ostsee“ und seinerzeit bedeutenden Dramatikers Max Dreyer.
  • Buskam: Der größte Findling Deutschlands, er befindet sich ca. 300 m vor der Küste östlich von Göhren.
  • Gedenkstein für die Opfer der „Aktion Rose“ 1953 an der Ostseeküste (Hotel Seestern, Poststraße 10)
  • Die Dorfkirche Göhren stammt aus dem 20. Jahrhundert (1929/30).
  • Das Bodendenkmal Hessenlager an der Straße nach Lobbe geht auf ein Militärlager von 1812 zurück.
  • Die Strände haben eine Gesamtlänge von 5 km, mit fließendem Übergang der Strände.
    • Nordstrand: Bis zu 30 m breiter und weißer, feinsandiger Strand mit der 270 m langen Seebrücke
    • Südstrand: Steiniger und schmalerer Stand.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Göhren - Endpunkt der Schmalspurbahn Rasender Roland

Die Gemeinde Göhren ist hauptsächlich vom Fremdenverkehr geprägt. Neben Hotels und Pensionen, die zum großen Teil im Stil der Bäderarchitektur gehalten sind, gibt es in Göhren einen Campingplatz direkt am Strand.

Verkehr

Göhren ist mit dem Auto über die Europastraße 22 / B 96 (bis Bergen) und ab dort über die B 196 erreichbar. Der nächste Fernbahnhof mit IC-Halt befindet sich in Binz. Von dort gibt es eine Bahnverbindung mit der Schmalspurbahn Rasender Roland.

Literatur

Göhren zu DDR-Zeiten
  • Reiseführer Deutsche Demokratische Republik, Edition Leipzig, 5. Aufl., 1973
  • Wanderatlas Rügen, VEB Tourist Verlag Berlin, Leipzig, 7. Aufl., 1989
Göhren in der Literatur
  • Bereits 1904 berichtet Elizabeth von Arnim in ihrem Reiseroman Elizabeth auf Rügen von einer Übernachtung in Göhren, die sie allerdings wegen der schlechten Unterkunft in keiner guten Erinnerung hatte.
  • Im Schlusskapitel des 1953 erschienenen Romans Ein Mann will hinauf von Hans Fallada plant die Hauptfigur Karl Siebrecht mit seiner Familie eine Reise nach Göhren und freut sich auf „die Landungsbrücke mit ihren Dampfern“.

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Eine Gräfin und ihre Seemannsheime in Göhren - tour-de-ost.de
  3. http://www.ruegen.de/ueber-ruegen/straende.html

Weblinks

 Commons: Göhren (Rügen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • Göhren — Göhren, Dorf auf der Insel Rügen, an der Ostsee auf der Halbinsel Mönchgut, von Waldungen umgeben, hat ein Seebad und (1900) 500 Einw …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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