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Bussen Blick von Heudorf zum Bussen
Höhe 767 m Lage Baden-Württemberg, Oberschwaben Geographische Lage 48° 9′ 43″ N, 9° 33′ 19″ O48.1620555555569.5551388888889767Koordinaten: 48° 9′ 43″ N, 9° 33′ 19″ O Besonderheiten „Heiliger Berg Oberschwabens“ Der Bussen ist ein 767 Meter hoher Berg bei Uttenweiler in Oberschwaben. Er ist einer der meistbesuchten Wallfahrtsorte Oberschwabens und ein hervorragender Aussichtsberg mit Blick bis zu den Alpen. Manchmal wird er als „Hausberg Oberschwabens“ oder „Der Heilige Berg Oberschwabens“ bezeichnet. Es finden sich Hinweise auf eine keltische und später germanische Kultstätte. Im Jahr 805 ist eine Wallfahrtskirche auf dem Berg erstmals urkundlich erwähnt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie und Lage
Die Entstehung des Bussens hängt mit der Alpen-Auffaltung im Tertiär zusammen. Eine etwa acht Meter dicke Schicht aus Sylvanakalk schützt den Berg vor der Abtragung. Die Gletschermassen der Eiszeit konnten die Höhe von 767 m nicht überwinden und so blieb der Aussichtsberg bis heute erhalten. Der Bussen liegt im nordwestlichen Teil des Landkreises Biberach in Baden-Württemberg zwischen dem Federsee und der Stadt Riedlingen. Direkt am Südhang des Berges liegt Offingen, ein Teilort der Gemeinde Uttenweiler. Bei klarer Sicht lassen sich vom Berg aus sowohl das Ulmer Münster als auch die Alpenkette zwischen Füssen und Säntis gut erkennen.
Geschichte
Aufgrund seiner exponierten Lage wurde der Bussen vermutlich schon in frühester Zeit besucht und verehrt. Bereits die Kelten brachten auf diesem Berg ihre Fruchtbarkeitsopfer dar. Uralte Sagen von Riesen und verborgenen Schätzen ranken sich um den Bussen. Vielleicht reicht sogar die Bitte um ein „Bussakindle“[1] bis in diese Vorzeit zurück. Deshalb pilgern auch viele jungverheiratete Paare Sonntags auf den Berg. Für die Zeit Karls des Großen ist auf dem Gipfel eine Kirche belegt. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 805. Damals wurde eine frühe Kirche an das Kloster St. Gallen übertragen. Seit dieser Zeit ist der Bussen als Wallfahrtsort bekannt.
Um die Mitte des 13. Jahrhunderts war der Bussen eine staufische Reichsburg. Später kam er an die Veringer und schließlich an die Habsburger. 1387 wurde der Berg an das Haus Waldburg verpfändet. Im Laufe des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Burg im Jahre 1633 durch protestantische schwedische Truppen zerstört. Der Bussen hatte damit seine politische und militärische Rolle eingebüßt. Von der Ruine Bussen sind noch Mauerreste und der Bergfried, der heute als Aussichtsturm dient, erhalten.
1786 verkauften die Waldburger die Herrschaft Bussen an den Reichsfürsten Karl Anselm von Thurn und Taxis. Zwanzig Jahre später, mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation fiel der Bussen an das Königreich Württemberg.
Am 31. August 1958 wurde auf dem Bussen ein Heimkehrer-Mahnmal eingeweiht. Eine Gedenktafel erinnert an die in den Weltkriegen – vor allem in Rommels Afrikakorps – gefallenen Soldaten aus Oberschwaben. Am 8. Mai 1985 hielt der Landkreis Biberach eine Gedenkfeier anlässlich des 40. Jahrestags des Kriegsendes ab. Zehn Jahre später wurde hier ebenfalls des Kriegsendes von 1945 gedacht.
Seit September 1996 lebt eine kleine Kommunität von drei Franziskanerinnen vom Kloster Sießen auf dem Bussen. Damals konnte die Kirchengemeinde Offingen zusammen mit der Diözese Rottenburg-Stuttgart das Haus auf dem Bussen erwerben. Der Bussen ist bis heute ein Wallfahrtsort. Das Gnadenbild zieht jährlich eine große Pilgerschar an.
Wallfahrtskirche
Eine Wallfahrtskirche auf dem Bussen wird erstmals im Jahre 805 erwähnt. Die jetzige Wallfahrtskirche St. Johann Baptist stammt aus dem Jahr 1516. Das heutige Erscheinungsbild ist das Ergebnis von Restaurierungsarbeiten aus den Jahren 1960 bis 1963.
Wallfahrten zur Verehrung der schmerzhaften Muttergottes sind auf dem Bussen seit 1521 bezeugt. Seit den 1950er Jahren ist der Bussen Ziel der großen Männer- und Familienwallfahrt am Pfingstmontag.
Eine Wallfahrt der Treue des Verbandes der Heimkehrer zu dem am 31. August 1958 eingeweihten Heimkehrer-Mahnmal findet ebenfalls jedes Jahr statt.
Einzelnachweis
- ↑ Schwäbische Zeitung: 40 Kilometer führt die Wallfahrt auf den Bussen vom 24. Juni 2009
Literatur
- Ferdinand Kramer: Der Bussen - Heiliger Berg Oberschwabens mit seiner Kirche und Geschichte; Federsee-Verlag 2005. ISBN 3-925171-60-6
Weblinks
Commons: Bussen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Informationen zum Bussen von der Gemeinde Uttenweiler
- Uffm Bussa, Gedicht von Michel Buck bei Wikisource
- Wetterwarte Süd: Empfohlene Aussichtspunke bei Föhnlagen
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