Błażejów

Błażejów
Błażejów
Wappen fehlt
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Błażejów (Polen)
Błażejów
Błażejów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Kamienna Góra
Geographische Lage: 50° 40′ N, 16° 3′ O50.66694444444416.051944444444Koordinaten: 50° 40′ 1″ N, 16° 3′ 7″ O
Höhe: 500–800 m n.p.m
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DKA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Kamienna GóraOkrzeszyn
Nächster int. Flughafen: Breslau

Błażejów (deutsch Blasdorf b. Schömberg; 1935–1945 Tannengrund) ist ein Ortsteil der Landgemeinde Lubawka (Liebau) im Powiat Kamiennogórski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. In unmittelbarer Nähe verläuft die Grenze zu Tschechien, das über den Grenzübergang Lubawka–Královec erreicht wird.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Błażejów liegt im Rabengebirge, westlich von Chełmsko Śląskie, von wo es über eine Seitenstraße erreicht wird. Nachbarorte sind Jawiszów (Kleinhennersdorf) und Krzeszów im Norden, Krzeszówek, Gorzeszów und Kochanów im Nordosten, Różana und Mieroszów im Osten, Uniemyśl und Okrzeszyn im Süden sowie Ulanowice-Podlesie im Nordwesten. Jenseits der Grenze zu Tschechien liegen Bečkov und Bernartice im Südwesten und Královec im Westen.

Geschichte

Blasdorf gehörte zunächst zum Trautenauer Gebiet in Böhmen. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1288, als der Ritter Witiko von Aupa die Orte „Blaseysdorff“, „Merkelinsdorff“ und „Caczbach“ (Katzbach; Kratzbach) dem Herzog Bolko I. verkaufte, der sie 1289 der damaligen Benediktinerpropstei Grüssau schenkte, die zum böhmischen Kloster Opatowitz gehörte[1]. Nachdem der Opatowitzer Abt Tschaska 1289 die Grüssauer Propstei aufgab und das zu ihr gehörende Gebiet im selben Jahr dem Herzog Bolko verkaufte, gelangte Blasdorf an das Herzogtum Schweidnitz. Mit der Stiftungsurkunde von 1292 übertrug Bolko die Dörfer „Blaseysdorff“ und „Caczbach“ dem von ihm neu gegründeten Zisterzienserkloster Grüssau, mit dem Blasdorf bis zur Säkularisierung des Klosterguts 1810 verbunden blieb[2]. Zusammen mit dem Kloster gelangte Blasdorf 1392 an die Krone Böhmen.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Blasdorf 1742 zusammen mit Schlesien an Preußen. 1747 lebten in Blasdorf 33 Bauern und 79 Häusler, darunter 14 Handwerker. Nach der Säkularisierung des Klosterguts wurde Blasdorf 1810 königliches Eigentum. Nach der Neugliederung Preußens 1815 gehörte Blasdorf zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Landeshut eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Es bildete eine eigene Landgemeinde und gehörte seit 1874 zum Amtsbezirk Voigsdorf, der 1931 in Amtsbezirk Erlenbach umbenannt wurde[3]. 1840 bestand Blasdorf aus 104 Gebäuden, darunter eine Schule, sowie je eine Stärke- und Walkmühle. Von wirtschaftlicher Bedeutung war neben der Land- und Forstwirtschaft bis zur Mitte des 19. Jahrhundert die Hausweberei. Später fanden die Menschen Arbeit in den mechanischen Webereien in Schömberg. 1896 erhielt Blasdorf Anschluss an der Ziedertalbahn, die 1899 bis nach Albendorf (Okrzeszyn) verlängert wurde. 1935 wurde Blasdorf in Tannengrund umbenannt. 1939 lebten 410 Einwohner in Blasdorf/Tannengrund.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Blasdorf/Tannendorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Błażejów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Durch die Schließung der Grenze in die damalige Tschechoslowakei und die Einstellung des Personenverkehrs auf der Bahnstrecke 1954 geriet Błażejów in eine abgelegene Lage, so dass zahlreiche der neu angesiedelten Menschen den Ort wieder verließen. Dadurch wurden mehrere Häuser dem Verfall preisgegeben. Bis 1959 wurden noch Güter auf der Bahnstrecke bis Okrzeszyn befördert. 1973 erfolgte die Demontage der Bahngleise. 1975–1998 gehörte Błażejów zur Woiwodschaft Jelenia Góra.

Weblinks

Fußnoten

  1. Verkauf durch Witiko von Aupa an Bolko I.
  2. P. Ambrosius Rose: Kloster Grüssau. Stuttgart 1974, ISBN 3-8062-0126-9, S. 17, 22–23
  3. Amtsbezirk Voigsdorf/Erlenbach

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