- C. A. Flügge
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Carl August Flügge (* 14. August 1876 in Helmstedt; † 7. August 1948 in Kassel) war ein baptistischer Evangelist und sozialdiakonisch engagierter Pastor.
Inhaltsverzeichnis
Anfänge
Carl August Flügge wächst in einer betont christlichen Umgebung auf und entscheidet sich schon früh für einen vollzeitigen Dienst innerhalb der Baptistenkirche. Zunächst wirkt er als Missionsarbeiter in Belgrad (Serbien). Von 1897 bis 1901 besucht er das baptistische Predigerseminar in Hamburg-Horn. Die Baptistengemeinde Hamburg-Eimsbüttel beruft ihn nach Abschluss seines Studiums zu ihrem Pastor. Er nimmt diese Berufung an und ist 20 Jahre lang Gemeindepastor im Zentrum der Hansestadt.
Seine besondere geistliche Prägung erhält Flügge durch die englische Erweckungs- und Heiligungsbewegung, die in Keswick ihren Ausgangspunkt hatte.
Sozialdiakonisches Engagement
Die sozialen Großstadtprobleme lassen Flügge nicht unberührt. Die Alkoholprobleme weiter Kreise der Bevölkerung, die Wohnungsnot und die Gefährdung junger Frauen, die in großen Scharen in Hamburg Arbeit und Unterkunft suchten, beeindrucken Flügge stark. Durch Schriften und konkrete Maßnahmen versucht er, warnend, aufklärend und helfend hier Abhilfe zu schaffen. Über Konfessionsgrenzen hinweg sucht und fördert er die Zusammenarbeit mit verschiedenen diakonischen Einrichtungen. Dazu gehören die Mitternachtsmission, der Blaukreuzverein und der Evangelische Volksbund. Als Vortragsredner und Autor gewann Flügge deshalb weit über die Grenzen seiner eigenen Gemeinde hinaus Anerkennung bei den öffentlichen und kirchlichen Behörden Hamburgs.
In der Zeit des Ersten Weltkrieges gilt seine Sorge besonders den russischen Kriegsgefangenen. Er verpflichtet seine Gemeinde "um der Liebe Jesu" willen, persönliche Patenschaften für diese Gefangenen zu übernehmen.
Carl August Flügge gehört auch zu den Mitbegründern des baptistischen Diakoniewerks Tabea in Hamburg-Blankenese. Von 1907 bis 1920 ist er deren Inspektor.
Schriftstellerisches Wirken
1921 wird Flügge zum Chefredakteur der Christlichen Traktatgesellschaft berufen. Diese gehörte als besondere Abteilung zum Johann-Gerhard-Oncken-Verlag in Kassel. Unter seiner Federführung entstehen neue Schriftenreihen, in der auch sozialreformerische Ideen eine Plattform finden. Dazu gehören u.a. auch die Vorschläge des Bodenreformers Adolf Damaschke. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erhält Flügge aufgrund seines sozialdiakonischen Engagements von den nationalsozialistischen Behörden ein Rede- und Schreibverbot.
Drei Jahre nach dem Krieg verstirbt Flügge nach kurzer, jedoch heftiger Krankheit.
Literatur in Auswahl
- Carl August Flügge: Der Schriftforscher. Beiträge zur Erleichterung des Bibelstudiums, Kassel 1928
- Carl August Flügge: Sozialismus und Christentum - Notschreie aus Russland, Kassel 1930
- Carl August Flügge: Glaube an den persönlichen Gott, Kassel 1939
- Carl August Flügge: Er wird dir geben, was dein Herz wünscht, Autobiographie in: Wunder der Gnade Gottes, Hamburg 1947
- Carl August Flügge: Gegenwartsnöte. Aus dem Zeitspiegel der Tagespresse, Kassel, oJ
- Martin Elsholz: Biographie Carl August Flügge, in: Zeitschrift DIE GEMEINDE, 10/1948, S. 76ff
- R. Flügge / R. Halmos: Vater, du mußt besser predigen! Erinnerungen zum 100. Geburtstag von C.A. Flügge, in: Zeitschrift DIE GEMEINDE, 32-34/1976
Weblinks
Siehe auch
Personendaten NAME Flügge, Carl August KURZBESCHREIBUNG baptistischer Evangelist GEBURTSDATUM 14. August 1876 GEBURTSORT Helmstedt STERBEDATUM 7. August 1948 STERBEORT Kassel
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