Österreich-Lexikon

Österreich-Lexikon

Das Österreich-Lexikon ist ein Sachlexikon zu Österreich.

Es wurde von Richard Bamberger und Franz Maier-Bruck verfasst und ist 1995 ersterschienen. 1996 wurde es retrodigitalisiert und als frei zugängliche Webseite unter der Ägide der Technischen Universität Graz (Erzherzog-Johann-Universität) online gestellt und erweitert. Seit 2007 wird es vom Verein Austria-Forum im Rahmen einer vom Leser editierbaren Plattform fortgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Umfang

aeiou Österreich Lexikon
Logo
aeiou.at
Motto das Kulturinformationssytem
Kommerziell nein
Beschreibung Mediendatenbank für Österreich
Registrierung nein
Sprachen dt.
Urheber BMWF, IICM TU Graz
Erschienen 1996
Status inaktiver Mirror 2005 der Erstausgabe, Werk im Austria-Forum weitergeführt

Das Österreichlexikon umfasste in der Erstausgabe 1995 ein zweibändiges Werk (1. [A–L] 735 Seiten, 2. [M–Z] 709 Seiten). Es enthielt in der Neuausgabe 2004 in drei Bänden etwa 14.000 Schlagworte und zahlreiche Abbildungen zu allen Themenbereichen der Austriaka.

Die heute unter dem Namen Das neue AEIOU Österreich-Lexikon im Austria-Forum auf austria-lexikon.at online stehende, ständig weiterentwickelte Ausgabe erschliesst schon (Stand 2009) über 16.000 Einträge,[1] bietet den Gutteil der Artikel auch in englischer Fassung, und ist mit anderen Datenbanken, im besonderen dem Bildlexikon Österreich vernetzt, sowie neben zahlreichen Sachdatenbanken und anderen Online-Schriftwerken eingebunden.[2] Sie ist – Anmeldung vorausgesetzt – wie eine Wikiplattform frei editierbar, steht aber unter strenger Moderation von Fachautoren, und die Materialien unter Urheberrecht.

Geschichte

Richard Bamberger (1911–2007), der Gründer des Österreichischen Buchklubs der Jugend, publizierte 1995 zusammen mit seiner Gattin Maria Bamberger und Franz Maier-Bruck, bekannt als Autor des Großen Sacher Kochbuchs, ein Lexikon, das in der Tradition der Österreichlexika steht, die mit der Oesterreichischen National-Encyklopädie (1835–37 in Wien erschienen) beginnt.

Anlässlich der Millenniumsfeierlichkeiten Österreich im Jahr 1996 (in Bezug auf die Ostarrîchi-Urkunde 996) wurde beschlossen, das Lexikon zu digitalisieren und online zugänglich zu machen. Das Werk wurde im Auftrag des damaligen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung (BMWF) unter Mitwirkung zahlreicher namhafter österreichische Wissenschaftler und Experten überarbeitet. Am Institut für Informationssysteme und Computer Medien (IICM) wurde ein Workflow Management Tool (Hyperwave) entwickelt, das ein ähnliches Prinzip wie die heutigen MediaWiki-Systeme verwendet. Dieses Internetprojekt wurde auf den Servern der TU Graz online gestellt, und trug den Titel aeiou Österreich Lexikon – das Kulturinformationssytem, in Bezug auf den altösterreichischen Wahlspruch A.E.I.O.U., aber in der Deutung „Das Annotierbare Elektronische Interaktive Oesterreichische Universal-Informationssystem“.[3] Dabei wurden neben dem ursprünglichen, von Bamberger begründeten Text-und-Bild-Lexikon auch schon erweiterte Datenmaterialien und Multimedia eingebunden, etwa umfangreiches Bildmaterial vom Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften oder Tonmaterial aus diversen österreichischen Tonarchiven. 2003 umfasst der Datenbestand ein Volumen von ca. 3 Gigabyte[4] (Texte meist im RTF- und speziellem XML-Format auf Basis der Doctype Definition/DTD von Xipolis).[5]

2004 wurde das Werk von Ernst Bruckmüller auf Basis des seinerzeit schon erweiterten Onlinebestandes in drei Bänden in Buchform neu publiziert.

Logo Austria Forum

Mit Auslaufen der Fördermittel 2005 war das Weiterbestehen der Webausgabe gefährdet, und einige der Autoren und Betreuer des Websystems gründeten den Verein Austria-Forum. Dieser hostet heute einen Mirror des ursprünglichen aeiou-Lexikon, und ein viel umfangreicheres Datenangebot, in dem das sich weiterentwickelnde Österreich-Lexikon nur einen Kernbereich bildet.

Autorenschaft und Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon

Im Stand der Neupublikation 2004 umfasst die Autoren- und Verlegerschaft:[6]

Begründet von

  • Richard und Maria Bamberger
    sowie
  • Franz Maier-Bruck

Fortgeführt und erweitert von den Herausgebern

Redaktion:

  • Leitung: Johann Lehner
  • Mitarbeit: Herbert Schillinger
  • Textverarbeitung: Irmtraud Weishaupt

Lektorat:

  • Brigitte Stammler
  • Brigitte Werner

Bildredaktion:

  • Katja Erlach
  • Helmut Maurer

Koordination:

  • Brigitte Werner

Wissenschaftlicher Fachbeirat

  • Theophil Antonicek und Elisabeth Hilscher, Musik
  • Alois Brusatti, Wirtschaft
  • Herbert Dachs, Politik
  • Johannes Divjak, Geschichte, Römerzeit
  • Helmut Engelbrecht, Unterricht und Erziehung
  • Heinz Fassmann, Geographie
  • Walter Fritz, Film
  • Ralph Gretzmacher, Biologie
  • Karl Gutkas, Geschichte
  • Maria Hornung, Sprachwissenschaft
  • Walter Krause, Kunstgeschichte
  • Helmut Lackner, Technik
  • Maximilian Liebmann, Kirchengeschichte
  • Herbert Nikitsch, Volkskunde
  • Otto Obendorfer, Verkehr
  • Werner Ogris, Rechtswesen
  • Christian Schicklgruber, Völkerkunde
  • Wendelin Schmidt-Dengler und Johannes Sachslehner, neuere Literatur
  • Michael Schmolke, Publizistik
  • Manfred Skopec, Medizin
  • Andrea Sommer-Mathis, Theater
  • Franz Stojaspal, Geowissenschaften
  • Johannes Strohmeyer, Sport
  • Klaus Zatloukal, mittelalterliche Literatur

Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon:

Publikationenen

  • Richard Bamberger, Franz Maier-Bruck; Karl Gutkas (Hrsg.): Österreich-Lexikon in zwei Bänden. 1. Auflage. Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon–Brandstätter–Hölzl, Wien 1995, ISBN 3-95004-380-2 (EAN: 9783950043808).
  • Ernst Bruckmüller (Hrsg.): Österreich-Lexikon. Begründet von Prof. Dr. Richard und Maria Bamberger sowie Dr. Franz Maier-Bruck, fortgeführt und erweitert von den Herausgebern Prof. Dr. Richard und Maria Bamberger, Univ.-Prof. Dr. Ernst Bruckmüller, Univ.-Prof. Dr. Karl Gutkas. In drei Bänden. 1. Auflage. Verlagsgemeinschaft Österreich-Lexikon, Wien 2004, ISBN 3-85498-385-9 (Bd. 1–3 in Schuber).
  • Autorengemeinschaft: aeiou Österreich Lexikon – das Kulturinformationssytem. Technische Universität Graz, 1996–2004, archiviert vom Original am 2005, abgerufen am 2011 (www.aeiou.at, ehem. www.iicm.tu-graz.ac.at).
  • Autorengemeinschaft: Das neue AEIOU Österreich-Lexikon. In: Austria-Forum. Verein "Freunde des Austria Forums", 1996–2009 online, abgerufen am 2011 (austria-lexikon.at/af/AEIOU).

Siehe auch

Literatur

  • Andreas Thaller; Technische Universität Erzherzog-Johann-Universität – Graz Institut für Informationsverarbeitung und Computergestützte neue Medien (Hrsg.): Prototypentwicklung eines speziellen Workflow Management Tools für das elektronische Österreich Lexikon. Magisterarbeit. Graz Dezember 2003 (pdf, iicm.tu-graz.ac.at, abgerufen am 25. Februar 2011).

Einzelnachweise

  1. Austria-Forum. In: Digitale Bibliothek, ub.fu-berlin.de » Digitale Bibliothek » Datenbanken » Übersicht A-Z. Freie Universität Berlin, abgerufen am 16. April 2011.
  2. Peter Diem; TU Graz (Hrsg.): Das Austria-Forum. Die österreichische Internet-Enzyklopädie http://austria-forum.org. 12. Februar 2011 (pdf, Austria-Forum → Informationen zum Austria-Forum → Ausführliche Darstellung, abgerufen am 17. April 2011).
  3. Thaller: Magisterarbeit. 2003, 5. Das elektronische Österreich Lexikon und AEIOU. 5.1 Geschichte, S. 24.
  4. Thaller: Magisterarbeit. 2003, 5. Das elektronische Österreich Lexikon und AEIOU. 5.2 IST-Zustand, S. 28.
  5. Thaller: Magisterarbeit. 2003, S. 32.
  6. Das Österreich-Lexikon in Buchform, Ö-Lexikon Credits, aeiou.at

Wikimedia Foundation.

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