Alexei Wladimirowitsch Jablokow

Alexei Wladimirowitsch Jablokow

Alexei Wladimirowitsch Jablokow (russisch Алексей Владимирович Яблоков; * 3. Oktober 1933 in Moskau) ist ein russischer Biologe und Umweltpolitiker. Er ist korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und Präsident des Russischen Zentrums für Ökologische Politik.[1]

1988 gründete Jablokow die sowjetische Filiale von Greenpeace und blieb bis 1991 deren Vorsitzender. Von 1989 bis 1997 war er in verschiedenen Ämtern Umweltberater für die Präsidenten Michail Gorbatschow and Boris Jelzin.[2] 1993 wurde der als Jablokow-Report bekannte wissenschaftliche Bericht veröffentlicht, der von 46 Experten unter der Federführung von Alexei Jablokow erstellt wurde.[3] Der Bericht dokumentiert die Versenkung von Atommüll, insbesondere zahlreicher Nuklearreaktoren, im Meer. Er löste eine internationale Debatte um die Entsorgung des Atommülls der russischen Flotte aus.[4][5]

2005 gründete Jablokow den Bund der Grünen Russlands (Sojus seljonych Rossii), der gegenwärtig eine Fraktion der Russischen Demokratischen Partei Jabloko bildet. Er engagiert sich in der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN).

Alexei Jablokow erhielt 2000 die Goldmedaille des World Wildlife Fund (WWF) und zusammen mit Fran Macy 2002 den Nuclear-Free Future Award.[6] Seit 1995 ist er Ehrendoktor der Universität Brüssel und seit 1996 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.[7]

Schriften

Monografien

Einzelnachweise

  1. Center for Russian Environmental Policy
  2. Kurzportrait Kreml-Portrait (übers.)
  3. Alexei V. Yablokov et al.: Facts and Problems Connected with the Disposal of Radioactive Waste in the Seas Adjacent to the territory of the Russian Federation. Administration of the President of the Russian Federation, Moscow, February 1993
  4. Nuclear watch in the Far North. In: UNESCO Courier, 1998/11 (online)
  5. Russians describe extensive dumping of nuclear waste. In: New York Times, 27. April 1993 (online)
  6. Den Preis für Lebenswerk teilen sich Aleksei Yablokov, Russia und Fran Macy, U.S.A. Pressemitteilung (online)
  7. Alexei Jablokow auf einer Webseite der Lomonossow-Universität Moskau (russisch)
  8. Radioactive Waste Disposal in Seas Adjacent to the Territory of the Russian Federation. In: Marine Pollution Bulletin. 43, Nr. 1-6, 2001, doi:10.1016/S0025-326X(01)00073-X..

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