- Alexei Anatoljewitsch Nawalny
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Alexei Nawalny
Alexei Anatoljewitsch Nawalny (russisch Алексей Анатольевич Навальный, * 4. Juni 1976) ist ein russischer Politaktivist, der spätestens seit 2009 eine große Popularität unter russischen Bloggern erlangte.
Nawalnys Medien sind seine Website sowie sein Blog im Livejournal; er organisierte mehrere große Petitionen, die sich oft gegen die geduldete Korruption in staatseigenen Betrieben richtete.
Vom Time-Magazine wurde Nawalny auch schon "Russia's Erin Brockovich" genannt[1]. Im Jahr 2009 ernannte ihn die Zeitung Wedomosti zur Person des Jahres[2]. Gegenwärtig ist Nawalny ein World Fellow der Yale University, die sich bemüht, ein "globales Netzwerk zur internationalen Verständigung" zu schaffen.[3]
Inhaltsverzeichnis
Politische Anfänge
Nawalny trat 1999 der russischen Partei Jabloko (d.h. "Apfel") bei, einem Sammelbecken demokratisch-liberaler Kräfte in Russland. Nachdem die Partei bei den russischen Parlamentswahlen 2007 nur noch 1,6% der Stimmen auf sich verbuchen konnte und ihre letzten Abgeordneten verlor, kritisierte Nawalny den Parteivorsitzenden und Gründer Grigori Alexejewitsch Jawlinski stark in der Öffentlichkeit. Nach einem internen Treffen der Parteispitze wurde er aus der Partei ausgeschlossen.
Zuvor hatte er 2005 zusammen mit Marija Jegorewna Gaidar (Tochter des verstorbenen Politikers Jegor Timurowitsch Gaidar) die Bewegung "Da!" ("Ja!") gegründet, welche unter anderem mit landesweiten öffentlichen Diskussionen zu politischen Themen auf sich aufmerksam machte.
Tätigkeit
Nawalny ist Minderheitsaktionär mehrerer russischer staatsnaher oder gröstenteils staatseigener Betriebe. Dadurch hat er das Recht, die Offenlegung der Tätigkeiten der Gesellschaftleitung zu verlangen. Er will die finanzielle Beteiligungen und Aktivitäten dieser Betriebe transparent machen, was vom Gesetz verlangt wird, jedoch durch die Leitung der Betriebe oft erschwert wird, angeblich um eigene obskure Machenschaften zu verdunkeln.[4] Ferner richtet Nawalny seine Kritik an die russische Polizei, beispielsweise der Fall von Sergei Magnitsky; ferner schreibt er über unangemessene Verwendung von Staatsgeldern, die Qualität des Service public in Russland und weiteres.
Im Oktober 2010 wurde Nawalny unangefochten Erster in einer nicht-offiziellen und nicht-repräsentativen Online-Wahl für einen neuen Bürgermeister von Moskau, die von den Zeitungen Kommersant und Gazeta.ru durchgeführt wurde. Er erhielt etwa 30.000 Stimmen, oder 45 % aller abgegebenen Stimmen, vor Boris Nemzow mit nur 8.000 oder 14 % aller 67.000 Stimmen.[5]
Im November 2010 veröffentlichte Nawalny[6] vertrauliche Dokumente von Transneft. Er behauptet, dass das veröffentlichte Material Originaldokumente sind, und dass die Dokumente beweisen, dass von der Geschäftsleitung von Transneft etwa 4 Milliarden Dollar gestohlen wurde; diese illegalen Aktivitäten sollen von Wladimir Putin koordiniert worden sein.
Anfang des Jahres 2011 startete Nawalny die Webseite "RosPil", die der Öffentlichkeit nicht nur Kopien von öffentlichen Dokumenten mit Korruptionsverdacht zugänglich machen soll, sondern Leser auch einlädt selbst die geposteten Dokumente zu untersuchen und ihre Einschätzung der Sachlage abzugeben. Innerhalb von wenigen Monaten wurden so bereits unrechtmässige staatliche Aufträge in Höhe von sieben Millionen Dollar auf öffentlichen Druck hin storniert.
Am 21. Juni 2011 reichte Alexei Nawalny gegen die Gründung der Gesamtrussischen Nationalen Front Beschwerde bei der russischen Generalstaatsanwaltschaft ein.[7]
Teilnahme an Aktionen von rechtsextremen und nationalistischen Gruppierungen
Im Jahr 2011 fiel Nawalny dadurch auf, dass er nationalistische Slogans - so zum Beispiel die Losung "Es reicht, den Kaukasus zu füttern" - von "slawischen" Gruppierungen aufnahm, und selbst an Aktionen und Demonstrationen von rechtsextremen Gruppierungen auftratt, bzw. zu der Teilnahme an diesen aufrief[8]. Am 22. Oktober nahm er in Moskau am "Russischen Marsch" teil, zu dem er zuvor selbst aufgerufen und zu dessen Organisationskomittee er gehörte[9].
Literatur
- Julia Ioffe: Net Impact – One man’s cyber-crusade against Russian corruption. (englisch). In: The New Yorker, 4. April 2011. ISSN 0028-792X. Abgerufen am 22. Juli 2011.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ www.time.com
- ↑ ВЕДОМОСТИ - Персоны года – 2009: Частное лицо года
- ↑ Yale World Fellows Program | The World Fellows
- ↑ Activist presses Russian corporations for openness
- ↑ Отставка Лужкова — Виртуальные выборы мэра Москвы — Газета.Ru
- ↑ Навальный - Как пилят в Транснефти. navalny.livejournal.com. Abgerufen am 22. Juli 2011.
- ↑ Навальный - ОНФ
- ↑ http://navalny.livejournal.com/633234.html
- ↑ http://www.ng.ru/regions/2011-10-24/1_rus_marsh.html
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