- William King Thomas
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William King Thomas (Geburtsname Alexander Keith) (* 1830 in Brooklyn; † 16. Dezember 1875 in Bremerhaven) war ein kanadischer Attentäter, der den Anschlag auf das Schiff Mosel verübte.
Biografie
Als Alexander Keith wurde er als Sohn englischer Auswanderer geboren, die aus dem ostkanadischen Halifax kamen. Er führte später den Namen William King Thomas, unter dem er verheiratet war und vier Kinder hatte.
Im amerikanischen Sezessionskrieg von 1861 bis 1865 soll er mit einem Schiff Blockadebrecher gewesen und in Gefangenschaft geraten sein. Auch stand er im Verdacht, schon einen Sprengstoff-Anschlag verübt zu haben. 1864 soll er Gelder veruntreut haben und er hat die USA fluchtartig verlassen. Er lebte in Wien, Linz und Leipzig und längere Zeit in oder bei Dresden; hier heiratete er.
Er führte ein aufwendiges Leben. Durch Spekulationen verlor er sein beträchtliches Vermögen. Seine Geldprobleme wollte er durch einen Versicherungsbetrug lösen, in dem er eine wertlose Schiffsfracht sehr hoch versichern ließ, um dann das Schiff durch Sprengstoff zu versenken. 1873 gab er bei einem Uhrmacher eine Uhr in Auftrag, die zehn Tage nach der Inbetriebnahme eine Explosion des Sprengstoffs Lithofracteur auslösen sollte. 1875 baute er die Bombe zusammen, getarnt als harmlose Frachttonne.
Zweimal misslangen seine Pläne, da beim ersten Versuch die Bombe nicht detonierte und beim zweiten der Zahlmeister die Fracht nicht an Bord nahm.
Beim dritten Versuch transportierte er die Fracht nach Bremerhaven. Hier sollte sie auf das Auswandererschiff Mosel vom Norddeutschen Lloyd verladen werden. Thomas wollte in Southampton das Schiff verlassen und auf der Fahrt die Bombe scharf machen. Die Mosel sollte mit den 400 Menschen an Bord während der Überfahrt über den Atlantik explodieren und untergehen. Beim Verladen der Tonne rutschte sie den Trägern aus der Hand, schlug auf das Pflaster auf und explodierte. Durch die gewaltige Zerstörungskraft waren 88 (andere Quellen 83) Tote und 55 Verletzte zu beklagen.
Thomas befand sich bereits an Bord und schoss sich eine Kugel in den Kopf. Er gestand die Tat und starb etwa neun Tage später in einem Bremerhavener Krankenhaus. Sein abgetrennter Kopf befand sich bis 1945 im Bremer Kriminalmuseum und wurde bei einer Explosion vernichtet. Eine Tafel an den Tiergrotten in Bremerhaven erinnert an das Attentat.
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X.
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