Alois Spichtig

Alois Spichtig
Alois Spichtig im Mai 2010

Alois Spichtig (* 25. März 1927 in Sachseln) ist ein Schweizer Grafiker und Bildhauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Spichtig ist in dem Weiler Edisried bei Sachseln geboren und aufgewachsen. In der Werkstatt seines Vaters und Grossvaters erlernte er den Umgang mit Holz und absolvierte eine Lehre als Weissküfer. Er war Hospitant an der Kunstgewerbeschule Luzern und bildete sich bei einem 3-monatigen Aufenthalt in Paris weiter. Bereits in jungen Jahren schuf er erste Grabzeichen in Holz und begann mit Arbeiten in Stein bei einem befreundeten Bildhauer. Schliesslich fand er in der Gestaltung von historischen und neuzeitlichen Kirchenräumen seine Lebensaufgabe.

Werk

Spichtig hat über 40 Kirchen und Kapellen in der ganzen Schweiz künstlerisch gestaltet, darunter 15 liturgische Räume in seinem Heimatkanton Obwalden. Das Schaffen von Alois Spichtig ist stark mit seiner Heimat verankert und ist insbesondere inspiriert vom Landesheiligen Niklaus von Flüe (Bruder Klaus). Spichtig beschäftigte sich intensiv mit dessen Visionen. Die Auseinandersetzung mit Bruder Klaus hat sein gesamtes Schaffen geprägt. So war Spichtig auch Mitinitiant des Museums Bruder Klaus in Sachseln und gestaltete die Dauerausstellung.

Neben seinen bildhauerischen Arbeiten hat Alois Spichtig auch Holzschnitte geschaffen. Zu seinen herausragenden Arbeiten gehört der Kreuzweg in der Kirche St. Marien in Bern. Anstatt der sonst traditionell üblichen 14 Stationen fasste er die Leidensgeschichte Jesu in 5 grossformatigen Reliefs zusammen.[1] Weitere herausragende Arbeiten sind:

  • Holzmadonna in der Krypta der Liebfrauenkirche in Zürich (1999)
  • Ökumenischer Gebetsraum im Kloster Elia, Humlikon
  • Besinnungsraum des Pfarreizentrums Alpnach, Eröffnung 1995
  • Labyrinth in der Krypta St. Luzi, Chur
  • Innengestaltung der Kapelle der Heiligen Anna, auf der Älggi-Alp in Sachseln
  • Statue Bruder Klaus, als Relief gestaltet, Wallfahrtskirche Bruder Klaus in Au-Wädenswil
  • Wolkenrelief in der Krypta der katholischen Pfarrei St. Peter und Paul, Winterthur
  • Hauskapelle im Via-Cordis-Haus St. Dorothea in Flüeli-Ranft

Auszeichnungen

  • 1996 Anerkennungspreis der Heinrich-Federer-Stiftung[2]
  • 2010 Obwaldner Kulturpreis[3]

Bücher

  • Alois Spichtig und Margit Spichtig: Nikolaus von Flüe, erleuchtete Nacht, mit Holzschnitten zu seinen Visionen, Freiburg: Herder-Verlag 1981, ISBN 3-451-07852-x

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Weg Jesu wird zum Glaubensweg Informationsseite auf dem Internetportal der Katholischen Kirche Bern, aufgerufen am 17. Mai 2010
  2. Alois Spichtig erhält Obwaldner Kulturpreis Artikel auf 20minuten Online vom 21. Januar 2010
  3. Obwaldner Kulturpreis geht an Alois Spichtig Artikel in der Neuen Obwaldner Zeitung vom 21. Januar 2010

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