Andreas Miller

Andreas Miller

Andreas Miller (* 26. Mai 1923 in Warschau als Andrzej Miller; † 24. Juli 1999 in Zürich) war ein Schweizer Soziologe und zeitweiliger Ehemann von Alice Miller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Miller wurde 1923 in Polen geboren und studierte während der deutschen Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg an der Geheimen Universität Warschau Soziologie sowie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften.

1947 kam er zusammen mit seiner späteren Frau als Stipendiat der Universität Basel in die Schweiz. Dort setzte er sein Studium (Hauptfächer: Soziologie und Volkswirtschaftslehre, Nebenfächer: Philosophie und Ethnologie) fort. 1948 wurde er zum Direktor des Polenmuseums Rapperswil ernannt. Gleichzeitig arbeitete er an seiner Dissertation zum Thema Struktur und soziale Funktion der Universität Basel, mit der er 1951 von Edgar Salin und Karl Jaspers promoviert wurde. 1959 wurde er an der Universität Zürich habilitiert, bei Wilhelm Bickel mit einer Arbeit zum Thema Kultur und menschliche Fruchtbarkeit.

Von 1959 bis 1965 unterrichtete er als Privatdozent für Bevölkerungslehre und Soziologie an der Universität Zürich, 1964/65 sowie 1967/68 bekam er einen Lehrauftrag als Gastdozent für Soziologie an der Universität Basel. 1965 wurde er Extraordinarius für Soziologie an der Hochschule St. Gallen, wo er 1967 zum Ordinarius befördert wurde. Sein Hauptinteresse galt der Wirtschaftssoziologie.

Während seiner 24-jährigen Professur an der Hochschule St. Gallen war er zeitweise auch Direktor der Schweizerischen Zentralstelle für Hochschulwesen und Generalsekretär der Schweizerischen Hochschulrektorenkonferenz.

Seine in den 1950er Jahren geschlossene Ehe mit Alice Miller, der die beiden Kinder Martin und Julika entstammen, wurde später geschieden. In den letzten Lebensjahren von Krankheit schwer gezeichnet, verstarb er 1999 im Alter von 76 Jahren an plötzlichem Herzversagen.

Trivia

Martin Miller, der Sohn von Alice und Andreas Miller, hat wenige Tage nach dem Tod seiner Mutter im Frühjahr 2010 in einem Zeitungsinterview erklärt, dass er während seiner Kindheit von seinem autoritären Vater geschlagen worden sei – in Anwesenheit der Mutter, die sich bekanntlich zeitlebens der gewaltfreien Kindererziehung verschrieben hatte.[1]

Werke

  • Ursachen der Stimmabstinenz in der Stadt St. Gallen, 1980
  • Die Bedeutung der Eintragung in das Arzneispezialitätenregister, 1973
  • Berufe in der modernen Gesellschaft, 1968
  • Die Planung unseres Hochschulwesens, 1967
  • Das schweizerische Hochschulwesen, 1967
  • Die gewünschte Kinderzahl und die ideale Familiengrösse, 1964

Einzelnachweise

  1. Interview im SPIEGEL vom 2. Mai 2010

Weblinks

  • Nachruf, HSG Information, 7/99 (18. Oktober 1999), S. 11.

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