- Andrés Lorenzo Curbelo
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Don Andrés Lorenzo Curbelo (* unbekannt; † verm. 1772 in Haría, Lanzarote) war im 18. Jahrhundert ein spanischer, katholischer Geistlicher auf der Kanaren-Insel Lanzarote. Er führte in den Jahren 1730 bis 1736 eine detaillierte Chronik der Vulkanausbrüche, die die Insel in diesem Zeitraum erlebte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Das Geburtsdatum Curbelos ist nicht bekannt. Laut seinem Testament war er der Sohn des gleichnamigen Don Andrés Lorenzo Curbelo und dessen zweiter Ehefrau Doña Juana Perdomo.[1]
Am 25. Februar 1730 wurde Curbelo zunächst Pfarrer der Iglesia de San Marcial de Rubicón in Femés auf Lanzarote. Nach seinem Amtsantritt zeichnete sich Curbelo durch soziales Engagement aus und gründete eine gemeindeübergreifende Armenhilfe. Noch im selben Jahr teilte ihm Bischof Félix Bernuy Zapata y Mendoza zusätzlich das Pfarrgebiet der Gemeinde Yaiza, der südlichsten der sieben Gemeinden auf Lanzarote, zu und ernannte ihn zum Pfarrverweser des Bistums von Las Palmas de Gran Canaria. Bischof Zapata starb kurz nach der Ernennung am 23. Mai 1730, jedoch bestätigte das Bistum am 21. Juli 1730 Curbelo im Amt. Am 1. September des Jahres begannen die Vulkaneruptionen und banden Curbelo an seine Pfarrei. Anfang Mai 1731 bedrohte die Lava sein eigenes Haus und seine Kirche in Yaiza. Erst im April 1736 endete die Eruptionsphase.
Am 9. März 1736 wechselte Curbelo als Pfarrer in die nördliche Gemeinde Haría, wo er ab 1749 auch bischöflicher Vikar für Lanzarote und Notar des heiliges Amtes der Inquisition wurde. Laut des ersten Buches der Gottesdienstordnung von Haría diente Curbelo der Gemeinde 36 Jahre lang. Aus dieser Angabe lässt sich das Jahr 1772 als Sterbedatum ableiten.
Werk
1730 war Don Andrés Lorenzo Curbelo Pfarrer in Yaiza. Er erlebte die Vulkanausbrüche, welche die Insel in diesem Jahr heimsuchten, als Augenzeuge und führte über die Eruptionen und deren Folgen ein Tagebuch, wohl zunächst in Form von Notizen. 1744 fertigte er aus diesen Aufzeichnungen ein Gesamtwerk an, das er Juan Francisco Guillén Isso, dem Bischof von Las Palmas de Gran Canaria und späteren Erzbischof von Burgos, widmete.
1814 besuchte der deutsche Geologe Leopold von Buch die Kanaren, entdeckte die Chronik des Geistlichen auf Teneriffa und fertigte Abschriften der wichtigsten Passagen an. Das Tagebuch des Pfarrers ist heute verschollen. Die Abschriften Buchs sind jedoch erhalten geblieben und flossen später in seine Monographie über die Geologie der Kanaren ein.[2]
Einige Details aus Curbelos Chronik weisen Ungenauigkeiten vor allem in Bezug auf Datumsangaben auf, welche nicht mit verschiedenen erhalten gebliebenen Briefen und Kirchenakten übereinstimmen.[3] Dennoch gilt Curbelos Chronik als genaueste zeitgenössische Schilderung der Eruptionen von 1730 bis 1736.
Einzelnachweise
- ↑ Curbelo, Borsich 2009, S. 21.
- ↑ Leopold von Buch: "Physikalische Beschreibung der Canarischen Inseln." Berlin 1825.
- ↑ Curbelo, Borsich 2009, S. 20.
Weblinks
Literatur
- Andrés Lorenzo Curbelo, Wolfgang Borsich: "Als die Vulkane Feuer spien. Tagebuch Lanzerote. Notizen über die Ereignisse in den Jahren 1730 bis 1736." Editorial Yaiza S.L., Lanzerote 2009. ISBN 9788489023314, S. 19ff.
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