- Anna Reinhart
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Anna Reinhart (* um 1484 in Zürich; † 24. Dezember 1538 in Zürich) war die Ehefrau des Zürcher Reformators Ulrich Zwingli.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Anna Reinhart wurde um 1484 als Tochter eines Zürcher Wirteehepaares geboren. Sie soll „ein überus schön mentsch gewesen syn“.[1] 1504 heiratete sie den Junker Hans Meyer von Knonau gegen den Willen seines Vaters, der seinen Sohn enterbte. Der jungen Familie entsprossen drei Kinder: Margaretha (* 1505), Agathe (* 1507) und Gerold (* 1509). Nach 13 Jahren Ehe verstarb ihr erster Mann 1517. Sie wohnte weiterhin im „Höfli“, unweit vom Zürcher Grossmünster.
Seit 1522 lebte sie mit dem Leutpriester Ulrich Zwingli in geheimer Ehe zusammen. Dies war wohl mit ein Grund, dass Zwingli mit etlichen anderen Mitunterzeichnern 1522 eine Bittschrift an den Bischof von Konstanz schrieb, damit er vom Zölibat befreit werde. Offiziell wurde die Ehe am 2. April 1524 geschlossen, kurz vor der Geburt ihres gemeinsamen Kindes Regula (* 31. Juli 1524). Weitere Kinder folgten: Wilhelm (* 29. Januar 1526), Huldrich (* 6. Januar 1528) und Anna (* 4. Mai 1530). Fünf Jahre nach der öffentlich geschlossenen Ehe wurde Anna erneut Witwe.
Ihr Mann starb am 11. Oktober 1531 in der zweiten Schlacht bei Kappel. Mit ihm verlor sie auch ihren ersten Sohn Gerold, Anton Wirz, den Mann der ältesten Tochter Margaretha, ihren Bruder Bernhard, sowie einen Schwager. Anna und zwei ihrer Kinder fanden nach diesem Verlust Aufnahme bei Zwinglis Nachfolger Heinrich Bullinger. Anna Reinhart starb im Winter 1538.
Nachkommen
Regula, ihre älteste Tochter aus der Ehe mit Zwingli, heiratete 1541 Rudolf Gwalter, den späteren Nachfolger Bullingers als Antistes. Von ihr und ihrer Tochter Anna ist ein Bildnis von Hans Asper erhalten. Sie starb 1565 an der Pest. Der jüngste Sohn Huldrich verheiratete sich 1549 mit der ältesten Tochter Heinrich Bullingers. Er starb 1571. Keines der Kinder von Anna Reinhart wurde älter als 45 Jahre.
Literatur
- Roland H. Bainton: Frauen der Reformation. Von Katharina von Bora bis Anna Zwingli. Gütersloh 1996, ISBN 978-3-579-01442-5.
- Edward J. Furcha: Women in Zwingli’s World. In: Zwingliana. 19, 1, 1992, S. 131–142.
- Verena Bodmer-Gessner: Die Zürcherinnen. Kleine Kulturgeschichte der Zürcher Frauen. Zürich 1966.
- Otto Farner: Anna Reinhart. In: Zwingliana. 3/7 (1916), S. 197–211 und 3/8 (1916), S. 229–245.
- Gerold Meyer von Knonau: Züge aus dem Leben der Anna Reinhard, Gattin des schweizerischen Reformators Ulrich Zwingli. Erlangen 1835.
- Salomon Hess: Anna Reinhard, Gattin und Wittwe von Ulrich Zwingli. Zürich 1820.
Weblinks
- Martin Sallmann: Reinhart, Anna im Historischen Lexikon der Schweiz
- Rea Rother: Anna Reinhart, Zwinglis Ehefrau auf der Website der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich.
Einzelnachweise
- ↑ Aus einer alten Familienchronik. Farner 1916.
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