Anne Peters

Anne Peters

Anne Peters (* 15. November 1964 in Berlin) ist eine deutsche Professorin für Völker- und Staatsrecht an der Universität Basel.

Studium und Beruf

Anne Peters begann 1984 das Studium der Rechtswissenschaft, Griechischen Sprache und Literatur an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, studierte anschließend 1985 bis 1986 Internationales Recht an der Universität Lausanne, und 1986 bis 1990 Rechtswissenschaft, Spanisch und Neugriechisch an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie legte dort 1990 die erste juristische Staatsprüfung ab.

Von 1990 bis 1993 war sie als Rechtsreferendarin am Landgericht Freiburg tätig, mit Wahlstationen im Schwerpunktbereich internationales Recht an der Deutschen Botschaft in Quito und am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht. Sie arbeitete zudem von 1990 bis 1994 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europa- und Völkerrecht der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Nach ihrer zweiten juristischen Staatsprüfung im Jahr 1993 und dem Promotionsstudium an der Universität Freiburg folgte 1994 ihre Promotion. Für ihre Dissertation Das Gebietsreferendum im Völkerrecht: seine Bedeutung im Licht der Staatenpraxis nach 1989 erhielt sie den Dissertationspreis der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Freiburg im Breisgau. Es folgte ein einjähriges Graduiertenstudium an der Harvard Law School. Von 1995 bis 2001 war sie als Wissenschaftliche Assistentin am Walther-Schücking-Institut für internationales Recht der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel tätig. Sie habilitierte dort im Jahr 2000 zum Thema Elemente einer Theorie der Verfassung Europas.

Seit August 2001 ist Peters ordentliche Professorin für Völker- und Staatsrecht an der Universität Basel. Von 2004 bis 2005 war sie Dekanin der Juristischen Fakultät, seit 2006 ist sie Leiterin des drei Fakultäten umspannenden Mentoringprogramms DissPlus, und seit 2008 Forschungsdekanin der Juristischen Fakultät. 2009 hatte sie eine Gastprofessur am Institut d’études politiques de Paris inne.

Peters ist seit September 2010 Präsidentin der European Society of International Law. Sie ist Vorstandsmitglied seit 2004 und war 2008-2010 Vizepräsidentin der Gesellschaft.

Ihre Forschungsschwerpunkte sind Völkerrecht, europäisches Verfassungsrecht, Verfassungsrechtsvergleichung, Völkerrechts- und Verfassungstheorie, Menschenrechte, sowie schweizerisches und deutsches öffentliches Recht.

Publikationen (Auswahl)

Die Universität Basel nennt (Stand: August 2010) sechs Monografien, sieben Herausgeberschaften, drei Kommentierungen, 29 Beiträge in Sammelbänden, 42 Zeitschriftenaufsätze in ihrem Namen, sowie 16 Rezensionen, fünf Urteilsanmerkungen und 24 diverse Veröffentlichungen.

  • Das Gebietsreferendum im Völkerrecht: seine Bedeutung im Licht der Staatenpraxis nach 1989. Schriftenreihe europäisches Recht, Politik und Wirtschaft, Band 179, Nomos-Verl.-Ges. (Baden-Baden), Dissertationsschrift 1994/1995, Universität Freiburg (Breisgau), ISBN 3-7890-3857-1
  • Elemente einer Theorie der Verfassung Europas. Habilitationsschrift Univ. Kiel (2000), Veröffentlichungen des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel, Band 137, Duncker und Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-10602-4
  • Einführung in die Europäische Menschenrechtskonvention: mit rechtsvergleichenden Bezügen zum deutschen Grundgesetz. Juristische Schulung, Schriftenreihe der Juristischen Schulung, Band 161: Lehr- und Praxisbücher, Beck, München 2003, ISBN 3-406-50362-4
  • Grundprobleme der Auslegung aus Sicht des öffentlichen Rechts. Symposium zum 60. Geburtstag von René Rhinow (2002). Anne Peters und Markus Schefer (Hrsg.), mit Beiträgen von Georg Müller u. a., Stämpfli, Bern 2004, ISBN 3-7272-9953-3
  • Europäische Öffentlichkeit im europäischen Verfassungsprozess. In: Europarecht. Band 39, 2004, S. 375–392, online
  • Privatisierung, Globalisierung und Resistenz des Verfassungsstaats. In: Philippe Mastronardi, Denis Taubert (Hrsg): Staats- und Verfassungstheorie im Spannungsfeld der Disziplinen: Tagung der Schweizerischen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie, Universität St. Gallen, 12./13. November 2004. ARSP Beiheft Nr. 105, Franz Steiner Verlag, S. 100–159, online
  • mit Noah Birkhäuser: Affirmative Action à l'Américaine - Vorbild für Europa? In: Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Band 65, 2005, S. 1–34, online
  • Völkerrecht: allgemeiner Teil. 2. Auflage, Schulthess, Zürich 2008 (1. Auflage 2006), ISBN 978-3-7255-5674-8
  • Völkerrecht im Gender-Fokus. In: Andreas Zimmermann, Thomas Giegerich (Hrsg.): Gender und internationales Recht. Berlin 2007, S. 199–299, online
  • Es gibt kein Recht auf Unterstützung. Völkerrechtliche Probleme der Katastrophenhilfe nach dem Erdbeben in Haiti. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 18 vom 23. Januar 2009, S. 9, online
  • Rechtsordnungen und Konstitutionalisierung: Zur Neubestimmung der Verhältnisse. In: Zeitschrift für Öffentliches Recht. Band 65, 2010, Seiten 3–63, online

Weblinks


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