Anton Ortallo

Anton Ortallo
Anton Ortallo

Anton Ortallo (* 1777; † 8. Juli 1844 in Eppingen) war als Amtmann fast 50 Jahre im Kraichgau bzw. im nördlichen Teil Badens unter verschiedenen damaligen deutschen Staaten im Staatsdienst tätig.

Leben

Er entstammte einer Kaufmannsfamilie in Mannheim, die wohl aus Italien zugezogen war. Anton Ortallo heiratete Babette geborene Seelheim († 10. Juni 1849), Tochter des Jacob Seelheim von Heidelberg und der Maria Elisabeth geborene Weerle. Aus Ortallos Ehe gingen vier Kinder hervor: Gustav Adolf Heinrich († 24. November 1836, 20 Jahre alt); Albine (* um 1817); Elise († 27. September 1842, 24 Jahre alt) und Alexander (* um 1823).[1]

Während seiner langen Berufstätigkeit erlebte er von 1795 bis 1844 alle staatlichen Veränderungen, die ab dem Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland erfolgten, vom Ende der Kurpfalz (1803) und des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 bis zur Entwicklung des Großherzogtums Baden zur konstitutionellen Monarchie mit einer geordneten Verwaltung.

In kurpfälzischen Diensten war er von 1795 bis 1805 als Schultheiß in Hilsbach tätig, und in Diensten des kurzlebigen Fürstentums Leiningen war er 1806 bis 1808 Justizamtmann des Fürstlich Leiningschen Justizamtes Hilsbach in Sinsheim.

Seit 1808 stand er in badischen Diensten: 1808 bis 1813 Amtmann des Fürstlich Leiningschen Justizamtes Hilsbach, 1814 bis 1827 Amtmann in Boxberg,[2] 1827 Amtmann in Ettlingen, 1827 bis 1844 Oberamtmann des Bezirksamts Eppingen.[3]

Als Amtmann war er damals als oberster Verwaltungsbeamter und Vertreter des jeweiligen Landesherrn tätig, im Rahmen der Gerichtsbarkeit übernahm er Aufgaben als Richter und Notar.

1834 wurde ihm das Ritterkreuz des Zähringer Löwen-Ordens verliehen.[4]

Literatur

  • Karl Diefenbacher: Ortssippenbuch Eppingen im Kraichgau. Interessengemeinschaft Badischer Ortssippenbücher, Lahr-Dinglingen 1984 (Deutsche Ortssippenbücher, Reihe A. Band 109) (Badische Ortssippenbücher. Band 52).
  • Franz Gehrig: Die Burg Steinsberg und die Stadt Hilsbach. In: Kraichgau. Heimatforschung im Landkreis Sinsheim unter Berücksichtigung seiner unmittelbaren Nachbargebiete. Folge 2, 1970, ZDB-ID 127933-6, S. 80–102

Einzelnachweise

  1. Ortssippenbuch Eppingen Nr. 4 467/8 636/2 521/4 468
  2. Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 87
  3. Wolfram Angerbauer, a. a. O., S. 67
  4. Großherzoglich Badisches Staats- und Regierungsblatt, 32. Jahrgang, Nr. 3 vom 15. Januar 1834, S. 50

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