Erzbistum Shkodra-Pult

Erzbistum Shkodra-Pult
Erzbistum Shkodra-Pult
Basisdaten
Staat Albanien
Diözesanbischof Angelo Massafra OFM
Generalvikar Nikolin Toma
Fläche 2.363 km²
Pfarreien 43 (31.12.2007 / AP2008)
Einwohner 236.500 (31.12.2007 / AP2008)
Katholiken 165.000 (31.12.2007 / AP2008)
Anteil 69,8 %
Diözesanpriester 21 (31.12.2007 / AP2008)
Ordenspriester 37 (31.12.2007 / AP2008)
Katholiken je Priester 2.845
Ordensbrüder 55 (31.12.2007 / AP2008)
Ordensschwestern 128 (31.12.2007 / AP2008)
Ritus Römischer Ritus
Liturgiesprache Albanisch
Kathedrale St. Stefan
Website www.kishakatolikeshkoder.com
Suffraganbistümer Bistum Lezha
Bistum Sapa

Das Erzbistum Shkodra-Pult (lat.: Archidioecesis Scodrensis-Pulatensis) ist eine in Albanien gelegene römisch-katholische Erzdiözese mit Sitz in Shkodra.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kathedrale von Shkodra

Shkodra existierte als Bistum vermutlich schon im 4. Jahrhundert. Wie viele andere Bistümer in Südosteuropa ist es zu Zeiten der slawischen Landnahme auf dem Balkan untergegangen und wurde im Mittelalter wiedererrichtet. Anfang des 16. Jahrhunderts kam das Bistumsgebiet unter osmanische Herrschaft. In der folgenden Zeit wandte sich der größere Teil der Bevölkerung dem Islam zu. Den Katholiken war die Ausübung ihrer Religion nur mehr eingeschränkt gestattet. 1867 wurde Shkodra von der Metropole Bar gelöst und zum Erzbistum erhoben. Ihm sind die Suffraganbistümer Lezha, Sapa und Rrëshen unterstellt. Die Kirchenprovinz umfasst das nördliche Drittel Albaniens und damit all jene Regionen, in denen der Katholizismus bis zum albanischen Religionsverbot von 1967 weit verbreitet war.

Nachdem Pfarrer Simon Jubani im November 1990 die erste öffentliche Messe nach Aufhebung des Religionsverbots gefeiert hatte, beeilte sich der Hl. Stuhl, die kirchlichen Strukturen des Erzbistums wiederaufzubauen. 1991 erhielten die Katholiken die Kathedrale in Shkodra zurück, die während der kommunistischen Diktatur in eine Sporthalle umfunktioniert worden war. 1992 wurde Franco Illia zum Erzbischof ernannt; die Bischofsweihe wurde ihm von Papst Johannes Paul II., bei dessen Pastoralvisite in Albanien gespendet. Die Jesuiten eröffneten ihr Priesterseminar wieder, das schon vor dem Zweiten Weltkrieg bestanden hatte; auch die Salesianer Don Boscos und die Franziskaner erneuerten ihre Ordensniederlassungen. Hinzu kamen neue Orden, wie zum Beispiel die Missionarinnen der Nächstenliebe Mutter Theresas. Mittlerweile ist Shkodra wieder das Zentrum des katholischen Lebens in Albanien. 1998 wurde die Diözese Pult dem Erzbistum angeschlossen und es erfolgte die Umbenennung in Shkodra-Pult. Im selben Jahr wurde Angelo Massafra OFM zum Erzbischof von Shkodra ernannt.

Bischof Pjetër Bogdani († 1689) war einer der bedeutendsten Autoren der frühen albanischen Literatur. Er verfasste den Cuneus Prophetarum, eine Sammlung von Lehrgedichten und Prosatexten zu biblischen Themen. Berühmter Generalvikar (1936–1945) und späterer Kardinaldiakon (ab 1994) war Mikel Koliqi, der in den Jahrzehnten der kommunistischen Verfolgung treu an seiner Kirche festgehalten hat.

Bischöfe

Weblinks

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Erzbistum Shkodra — Basisdaten Staat Albanien Diözesanbischof Angelo Massafra OFM Generalvikar Nikolin Toma …   Deutsch Wikipedia

  • Erzbistum Bar — Basisdaten Staat Montenegro Kirchenprovinz Immediat …   Deutsch Wikipedia

  • Erzbistum Shkodre — Basisdaten Staat Albanien Diözesanbischof Angelo Massafra OFM Generalvikar Nikolin Toma …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Erzbischöfe von Shkodra — Diese Liste der Erzbischöfe von Shkodra enthält in chronologischer Reihenfolge Personen die im Erzbistum Shkodra Pult mit Sitz in Shkodra in Albanien Bischöfe und/oder Erzbischöfe waren: 4. Jh. 7. Jh. Zu Zeiten der Landnahme der Slawen auf dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Bistum Pult — Das Bistum Pult (lat. Dioecesis Pulatensis) war eine katholische Diözese auf dem Gebiet Albaniens. Sie wurde im 9. Jahrhundert begründet, war seit dem 11. Jahrhundert Suffraganbistum der Erzdiözese Bar und wurde dann im 19. Jahrhundert dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Katholische Kirche in Albanien — Jesuitenkirche in Tirana Neue Kirche in Elbasan …   Deutsch Wikipedia

  • Römisch-katholische Kirche in Albanien — Neue Kirche in Elbasan …   Deutsch Wikipedia

  • Bistum Sapa — Basisdaten Staat Albanien Metropolitanbistum Erzbistum Shkodra Pult …   Deutsch Wikipedia

  • Religion in Albanien — Et hem Bey Moschee aus dem 18. Jahrhundert in Tirana Zu den Religionen in Albanien mit den meisten Anhängern zählen der Islam und das Christentum. Allerdings sind große Teile der Bevölkerung nicht religiös oder Atheisten.[1] …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der katholischen Bistümer — Die Liste der katholischen Bistümer möchte einen Überblick über die Bistümer der Römisch katholischen Kirche und der mit ihr unierten Kirchen verschaffen. Der Einfachheit halber werden diese in Nationen und Kirchenprovinzen geordnet. Als… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”