- X-Prize Foundation
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X-Prize Foundation Rechtsform: Gemeinnützige Organisation Zweck: Erzielung von Durchbrüchen zum Nutzen für die Menschheit Vorsitz: - Peter Diamandis Gründer und CEO
- Robert K. Weiss Präsident und stellvertretender Vorsitzender
Gründungsdatum: 1995 Mitarbeiterzahl: etwa 50 Sitz: Playa Vista, Vereinigte Staaten Website: www.xprize.org Die als gemeinnützig anerkannte X-Prize Foundation wurde 1995 von Peter Diamandis gegründet. Sie schreibt Preise für hauptsächlich privat finanzierte, technische und wissenschaftliche Entwicklungen aus. Nach eigenen Angaben will sie damit Anreize für den Aufbau von Industrien und neue Jobs schaffen, sowie die derzeit festgefahrenen Märkte wiederbeleben. Als höheres Ziel sollen die Preise mit „radikalen Durchbrüchen“ dem Wohl der Menschheit dienen.[1]
Einen wesentlichen Beitrag zur Bekanntheit der Foundation leistete Scaled Composites, die 2004 mit SpaceShipOne als Sieger aus dem Ansari X-Prize hervorgingen. Das Raumfahrt-Unternehmen Virgin Galactic will auf dieser Technologie basierend in näherer Zukunft kommerzielle, suborbitale Weltraumflüge anbieten.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Die X-Prize Foundation wurde von anderen, historischen Preisen inspiriert, die innovative Lösungen für technische und naturwissenschaftliche Probleme und Herausforderungen prämierten.
In der Seefahrt war über lange Zeit hinweg das Längenproblem bekannt, die exakte Bestimmung der geographischen Länge, auf der man sich befindet. Auf die Lösung dieses Problems wurden mehrere Preise ausgeschrieben. John Harrison löste schließlich das Problem.
Der am häufigsten als Inspiration für die X-Preise genannte Preis ist der Orteig-Preis. 1919 stellte der aus Frankreich stammende New Yorker Hotelbesitzer Raymond Orteig die Summe von 25.000 US-Dollar demjenigen zur Verfügung, der es als erster schaffte, in einem Flug ohne Zwischenlandung von New York nach Paris oder umgekehrt zu fliegen. Um diese 25.000 US-Dollar zu gewinnen, wurde von neun unterschiedlichen Teams eine Gesamtsumme von etwa 400.000 US-Dollar investiert, bis schließlich Charles Lindbergh am 20. Mai 1927 mit der Spirit of St. Louis den Sieg für sich beanspruchen konnte. Nach diesem Ereignis stieg das Interesse für die Luftfahrt um ein vielfaches, so stiegen die Bewerbungen auf eine Pilotenlizenz noch 1927 um 300 Prozent, die Passagierzahlen amerikanischer Fluglinien wuchsen von 5.782 in 1926 auf 173.405 in 1929. Heute stellt die Luftfahrt einen 250 Mrd. US-Dollar großen Industriesektor dar.[2]
X-Prize
Mit diesen Preisen als Orientierung versucht die X-Prize Foundation nun in der heutigen Zeit, Anreize für technische und wissenschaftliche Höchstleistungen zu schaffen.
Die Finanzierung der Preise erfolgt auf unterschiedliche Art und Weise: Der 10 Mio. US-Dollar Ansari X-Prize, der zunächst nur X-Prize hieß, wurde anfangs aus mehreren kleinen Spenden finanziert. Erst 2004 erfolgte die Umbenennung, der eine Spende in Höhe mehrerer Millionen von Anousheh Ansari und Amir Ansari vorausging. Bei anderen Preisen, zum Beispiel dem Google Lunar X-Prize, stellt Google die Preisgelder in Gesamthöhe von 30 Mio. US-Dollar. Bei der Northrop Grumman Lunar Lander Challenge hingegen wird der laufende Wettbewerb von Northrop Grumman gesponsert, während die Preisgelder von der NASA getragen werden.
Beendete
Ansari X-Prize
Der Ansari X-Prize war der Erste der X-Preise. 1996 ausgeschrieben konkurrierten am Ende 26 Teams um den 10 Millionen US-Dollar Preis, bis das Team Scaled Composites ihn am 4. Oktober 2004 gewann. Bedingung war es, innerhalb von zwei Wochen, mit einem bemannten Raumfahrzeug, zweimal eine Höhe von mindestens 100 km zu erreichen. Das Raumfahrzeug musste aus privater Hand finanziert und gebaut werden, ebenso musste es zu mindestens 90 Prozent wiederverwendbar sein.
Progressive Insurance Automotive X-Prize
Der mit insgesamt 10 Millionen US-Dollar dotierte Progressive Insurance Automotive X-Prize wurde am 12. April 2007 auf der New York International Auto Show 2007 offiziell ausgeschrieben; die Gewinner wurden am 16. September 2010 bekanntgegeben. Dieser Preis, der nach dem Hauptsponsor Progressive Insurance benannt wurde, vergab Preise für herausragende technische Lösungen im Automobilbereich. Wichtigstes Kriterium war ein geringer Verbrauch. Die Siegermodelle mussten als Massenproduktion realisierbar sein.
Laufende
Archon Genomics X-Prize
Der Archon Genomics X-Prize prämiert eine Methode zur schnellen und präzisen DNA-Sequenzierung. Den Preis erhält, wer es schafft, bis zum 3. Januar 2013 innerhalb von 30 Tagen das Erbgut von 100 Personen korrekt und kostengünstig zu sequenzieren. Zusätzliche Bedingungen sind eine maximale Fehlerrate von 1 pro 1.000.000 Basenpaaren sowie maximale Kosten von 1.000 US-Dollar je Erbgut. Gestiftet wird der Preis von dem Gesundheitsunternehmen Medco Health Solutions.[3]
Der Namensgeber des Preises war die Firma Archon Minerals Ltd., welche diesen bereits im Jahr 2006 finanzierte und damals als Bedingung noch die Entschlüsselung von 100 Chromosomensätze in zehn Tagen stellte, wobei eine Sequenzierung nicht mehr als 10.000 US-Dollar kosten durfte.[3]
Google Lunar X-Prize
Der Google Lunar X-Prize wurde am 13. September 2007 auf dem Wired Nextfest angekündigt.[4] Den Hauptpreis von 20 Millionen US-Dollar gewinnt das Team, dem es zuerst gelingt, eine Sonde sicher auf dem Mond zu landen, mit einem Rover 500 Meter auf der Oberfläche zurückzulegen und dabei HD-Video zur Erde zu übertragen. Zudem dürfen staatliche Beteiligungen maximal 10 Prozent betragen.
Bei der Ausarbeitung des Preises war zunächst geplant, mit der NASA zu kooperieren, jedoch hätte die amerikanische Gesetzgebung es der von Steuergeldern getragenen NASA nicht gestattet, Preisgelder an nicht US-amerikanische Teams auszuzahlen. Dieses Problem wurde hinfällig, als Google die 30 Millionen US-Dollar Finanzierung des Preises übernahm.[5]
Wendy Schmidt Oil Cleanup X-Challenge
Die Wendy Schmidt Oil Cleanup X-Challenge wurde am 29. Juli 2010 vorgestellt. Sie begann offiziell am 1. August 2010 und wird im Sommer 2011 enden. Der Preis zeichnet innovative Lösungen für das Reinigen von Rohölverschmutztem Seewasser aus. Die ersten drei Teams werden 1 Million, 300.000 und 100.000 US-Dollar zugesprochen.
Geplante
Bei der X-Prize Foundation befinden sich dauerhaft mehrere Preise in der Planungsphase.[6] Für diese Preise werden in der Regel noch Partner gesucht, die die Finanzierung übernehmen.
In Zusammenarbeit mit der Bill & Melinda Gates Foundation soll zum Beispiel ein X-Prize entstehen, der die Entwicklung einer besseren Tuberkulosediagnose vorsieht.
Kuratorium
Die Foundation wird von einem 28-köpfigen Kuratorium, dem so genannten Board of Trustees,[7] geleitet. Das Board besteht aus:
Mitglied Position Eric C. Anderson Trustee Gründer von Space Adventures Anousheh Ansari Trustee Erste Weltraumtouristin und Spenderin für den Ansari X-Prize Amir Ansari Trustee Gründer von Prodea Systems und Spender für den Ansari X-Prize Jack Bader Trustee Unternehmer Michael Boustridge Trustee Präsident bei BT America James Cameron[8] Trustee Regisseur Peter Diamandis Vorsitzender & CEO Gil Elbaz Trustee Richard Garriott Trustee Weltraumtourist und Softwareentwickler James N. Gianopulos Trustee CEO von Fox Filmed Entertainment Jack Hidary Trustee Arianna Huffington Trustee Chefredakteurin The Huffington Post Dean Kamen Trustee Unternehmer und Erfinder, zum Beispiel Segway Ray Kurzweil Trustee KI-Visionär und Sachbuchautor Erik R. Lindbergh Trustee Gregg E. Maryniak Schriftführer Unternehmer und Jurist Rob McEwen Trustee CEO von Minera Andes Inc. Diane Murphy Trustee Elon Musk Trustee SpaceX-Gründer und Raumfahrtvisionär Larry Page Trustee Mitgründer & CEO von Google Adeo Ressi Trustee Jeffrey L. Shames Trustee Barry Silverstein Schatzmeister Ratan Tata Trustee CEO der Tata-Gruppe J. Barry Thompson Trustee Craig Venter Trustee Biochemiker, Gründer von Celera. Robert K. Weiss Vize-Vorsitzender & Präsident Regisseur, Filmproduzent (siehe Die nackte Kanone) Will Wright Trustee Mitgründer von Maxis und Computerspieldesigner Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz
- Ansari X-Prize
- Progressive Insurance Automotive X-Prize
- Archon Genomics X-Prize
- Google Lunar X-Prize
Einzelnachweise
- ↑ Who We Are (englisch) – Seite bei der X-Prize-Foundation; Stand: 24. Februar 2011
- ↑ Incentivized Competition Heritage (englisch) – Seite bei der X-Prize-Foundation; Stand: 24. Februar 2011
- ↑ a b X Prize Foundation: US-Stiftung schreibt Genomics X Prize neu aus – Artikel bei Golem.de, vom 27. Oktober 2011
- ↑ Google Offers $20 Million X Prize to Put Robot on Moon (englisch) – Artikel bei Wired, vom 13. September 2007
- ↑ The Launch Pad: Will Pomerantz: A Final Q&A (englisch) – Meldung bei der X-Prize-Foundation, vom 21. Februar 2011
- ↑ Prize Development (englisch) – Seite bei der X-Prize-Foundation; Stand: 24. Februar 2011
- ↑ Board of Trustees (englisch) – Seite bei der X-Prize-Foundation; Stand: 24. Februar 2011
- ↑ Avatar Director James Cameron Joins XPRIZE Board Of Trustees (englisch) – Meldung bei Moonandback, vom 16. März 2011
33.973366666667-118.43006388889Koordinaten: 33° 58′ 24″ N, 118° 25′ 48″ WKategorie:- Organisation (Technik)
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