Valentin Argirov

Valentin Argirov

Valentin Argirov (* 5. März 1932[1] in Sofia[2]) ist ein deutscher[3] Arzt und Romanautor bulgarischer Herkunft. Der ehemalige „Leibarzt“ des bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß führte zwei Privatkliniken.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Argirov studierte Musik[4] sowie Medizin[4], das Studium in seiner Heimatstadt Sofia finanzierte er sich als Boxer und Jazzmusiker [5]. 1964 floh er mit 180 Dollar von einem amerikanischen Onkel nach Paris und beantragte 1965 in Deutschland politisches Asyl[5]. Der mit einer Dissertation über „Kontrastmittelverstärkte Magnetresonanzangiographie und Flussmuster aortokoronarer Bypässepromovierte[2] Jungmediziner kam nach seiner Zeit als Assistenzarzt am Universitätsklinikum Tübingen[5] nach Bad Kissingen, wo er sich beim „Leber-Papst“ Heinz Kalk zum Facharzt für Innere Medizin weiterbildete[5]. 1969 wurde er Oberarzt[4] am Münchner Klinikum Dritter Orden[6]. Bekanntheit erlangte er Ende der 1970er Jahren durch drei Romane, die im Gesundheitswesen spielten, von denen einer zum Bestseller wurde[5]. 1977 nahm er eine gutdotierte Stelle an der privaten Münchner Schreiber-Klinik an, überwarf sich jedoch 1980 mit deren Inhaber[5]. Im gleiche Jahr erwarb Argirov in Kempfenhausen am Starnberger See eine kleine Privatklinik, die er mit nicht unbeträchtlichen Subventionen des Freistaats Bayerns zu einer internistischen Fachklinik mit moderner Geräteausstattung ausbaute [5], eine weitere Klinik in Vogtareuth folgte[5].

Seit seiner Zeit in Bad Kissingen zählten zu Argirovs Patienten eine wachsende Zahl Prominenter[5], darunter Schauspieler wie z.B. Heiner Lauterbach[7] und Politiker wie Franz Heubl oder Franz Josef Strauß [6] [5]. Als Arzt und Freund des Ministerpräsidenten begleitete er diesen auf diversen Auslandsreisen, als Strauß jedoch 1988 mit dem Tod kämpfte, nutzte ihm Argirovs moderne Klinik wenig, [5] - er verstarb transportunfähig im Regensburger Krankenhaus der Barmherzigen Brüder.

2003 setzte Argirov sich zur Ruhe und verkaufte seine Kliniken an die Schön-Klinik-Gruppe, die die Kempfenhausener Klinik zunächst unter dem alten Namen fortführte und erst 2010 umbenannte[8].

Argirov ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder[5]. Er lebt in Berg am See unweit seiner ehemaligen Klinik.[9]

Romane

  • Die Ehrbaren und die Andern, Düsseldorf 1976
  • Der Ordinarius, München 1977 (Neuauflage unter dem Titel Der Chefarzt, München 1986)
  • Die Seelenhändler oder keiner wird umsonst geliebt, München 1984

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Handelsregistereintragung des Amtsgericht München HRA 76457 Interne Klinik Dr. Argirov Kempfenhausen GmbH & Co. KG
  2. a b Personendaten bei der Deutschen Nationalbibliothek
  3. Gemäß dem beim Amtsgericht München gem. § 9 HGB allgemein einsehbaren Gesellschaftsvertrag zu HRB 144629 vom 4. Mai 1995 deutscher Bundesbürger
  4. a b c Valentin Argirov, Der Chefarzt, München 1986, Klappentext
  5. a b c d e f g h i j k l Zufällig hat dann der Strauß angerufen - Die Geschäfte des bayrischen Prominentenarztes Valentin Argirov DER SPIEGEL 1/1989 vom 2. Januar 1989, S. 44-46
  6. a b Personalien DER SPIEGEL 16/1976 vom 12. April 1976, S. 240
  7. Julia Nieder: Herzprobleme: Heiner Lauterbach wieder im Krankenhaus spielfilm.de 28. Januar 2000
  8. Klinikgeschichte auf der Internetseite der Schön-Kliniken, abgerufen am 12.. april 2011
  9. S. Bader: Notoperation an der Argirov-Villa Süddeutsche Zeitung vom 25 November 2010



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