Aristarch Wassiljewitsch Lentulow

Aristarch Wassiljewitsch Lentulow

Aristarch Wassiljewitsch Lentulow (russisch Аристарх Васильевич Лентулов; * 4. Januarjul./ 16. Januar 1882greg. in Tschornaja Pjatina bei Nischni Lomow, Gouvernement Pensa, heute: Oblast Pensa; † 15. April 1943 in Moskau) war ein russischer und sowjetischer Maler, Bühnenbildner und Pädagoge.

Geboren in der Familie eines orthodoxen Geistlichen, studierte Lentulow Malerei an den Kunsthochschulen in Pensa und Kiew, danach privat bei Dmitri Kardowskij in Sankt Petersburg. Er war 1910 Mitbegründer der Moskauer Künstlergruppe „Schellbube“ (russ. Бубновый валет).

Von 1910 bis 1911 studierte Lentulow in Paris im Studio Le Fauconnier und an der Kunstakademie Le Palette. Dort lernte er Fernand Léger und Robert Delaunay kennen. Nach der Heimkehr 1912 beeinflusste er die Entwicklung des russischen Futurismus, u.a. Wassily Kandinsky und Kasimir Malewitsch.

Noch vor der Oktoberrevolution begann Lentulow Bühnenbilder für das Moskauer Kammertheater („Die lustigen Weiber von Windsor“ von William Shakespeare, 1916) und für das Bolschoi-Theater („Promethée. Le Poème du feu“ von Alexander Nikolajewitsch Skrjabin, 1919) zu entwerfen.

Die Erste Russische Kunstausstellung Berlin 1922 zeigte seine Gemälde Portrait, Landschaft, Zwei Frauen, Stilleben, Landschaft.

1925 nahm er an der Pariser „Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes“ teil und wurde für das Bühnenbild zur Rubinsteins Oper „Der Dämon” mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet.

1928 wurde Lentulow Mitglied des Vereins Moskauer Künstler und dessen Vorsitzender. Viele Mitglieder des Vereins waren ehemalige Mitglieder der „Schellbuben“-Gruppe.

Lentulow geht von der Suche nach Form und Licht aus, was so typisch für die Nachfolger der Schule von Paul Cézanne ist, die in Rußland noch besonders durch ihr berückendes orientalisches Kolorit gekennzeichnet sind. [1]

Lentulow beschäftigte sich auch mit der Didaktik. Seit 1919 hielt er Vorlesungen an der Wchutemas, 1937 wurde er zum Professor am Moskauer Surikow-Institut berufen.

Bibliografie

  • М. Лентулова: Художник А. Лентулов. Воспоминания (Künstler A. Lentulow. Erinnerungen). — Мoskau 1969.

Weblinks

 Commons: Aristarkh Lentulov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. aus Erste Russische Kunstausstellung: Berlin 1922, Galerie van Diemen & Co. / hrsg. von Eberhard Roters. Kommentiert von Horst Richter. - Nachdr. [d. Ausg.] Berlin, Galerie van Diemen, 1922. - Köln: König 1988, ISBN 3-88375-085-9

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