Aïda

Aïda
Chocolaterie & Großkonditorei Aida-Prousek & Co.
Logo Aida.svg
Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung 1925
Sitz Wien
Leitung Michael Prousek
Branche Kaffee-Konditorei
Produkte Kaffee, Kuchen, Schokolade
Website www.aida.at
Aïda-Filiale in Wien-Landstraße
Innenansicht einer Filiale

Aïda ist eine 1925 gegründete österreichische Konditoreikette. Die Unternehmenszentrale befindet sich in der Schönthalergasse 1 im 21. Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der 1883 im nordböhmischen Držkov geborene Josef Prousek ging nach seiner Ausbildung zum Zuckerbäcker auf Wanderschaft und begann bei einem Wiener Zuckerbäckermeister als Geselle zu arbeiten. 1912 heiratete er die Fleischhauer-Tochter Rosa Nerad. 1917 kaufte das Ehepaar Prousek den Konditoreibetrieb Bonsaing im 9. Wiener Gemeindebezirk Alsergrund, den sie 1925 auf den Namen Chocolaterie u. Gross-Konditorei „AIDA“ Prousek & Co umgründeten.

Vor Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden von Aïda bereits elf Filialen betrieben. In der Nachkriegszeit wurden auch Großaufträge für die Besatzungsmächte ausgeführt, unter anderem eine Bestellung von mehreren hundert Torten für die Rote Armee. Für das Amerikanische Rote Kreuz wurden Donuts und Eiskrem erzeugt. Die Filiale in der Wollzeile in der Wiener Innenstadt konnte 1948 wieder eröffnet werden und galt aufgrund der hier verwendeten La Carimali Espressomaschine als Österreichs erste Kaffee-Konditorei mit Espressomaschine.

1976 nahm die Produktionsstätte im 21. Bezirk Floridsdorf ihren Betrieb auf. Im Jahr 1980 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und darf seither das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden. 2003 übernahm Michael Prousek, der Enkel des Gründers, die alleinige Geschäftsführung. Das Unternehmen wurde 2006 mit der Goldenen Kaffeebohne von Gault-Millau und Jacobs ausgezeichnet.[1]

Derzeit gibt es in Wien 25 Aïda-Filialen, sowie je eine Filiale in Groß-Enzersdorf und Vösendorf. In Graz gibt es eine Franchise-Filiale. 2008 geäußerte Pläne fünf Franchise-Filialen im arabischen Emirat Katar zu eröffnen[2] wurden wegen Verzögerungen des Projektes The Pearl verschoben. Für 2012 sind drei Filialen in Saudi-Arabien geplant.[3]

Allgemeines

Das Sortiment von Aïda umfasst neben Kaffee und Schokolade ein breites Spektrum an Torten, Kuchen und anderen traditionellen Konditoreiwaren wie Esterházy-Torte, Linzer Torte, Sacher-Torte und Gugelhupf. In Zusammenarbeit mit einem Internet-Shoppingportal betreibt das Unternehmen auch einen internationalen Versand seiner Produkte.

Das Corporate Design von Aïda wird farblich vor allem von Rosa getragen, was von den Fassaden der Filialen bis zu den Uniformen der Kellnerinnen, der sogenannten Aïda-Damen, reicht. Das Design stammt von dem Architekten Rudolf Vorderegger, der bis in die 1980er Jahre die Filialen gestaltete. Mit der Aïda-Melange wird auch eine eigene Firmenzeitung herausgegeben.

Der Unternehmensgründer Josef Prousek war ein Verehrer des Komponisten Giuseppe Verdi und entschied sich 1925 im Zuge der Umgründung und -benennung seines Betriebes zwischen den Verdi-Opern Aida und La traviata schließlich zugunsten von Aida.

Einzelnachweise

  1. Jacobs – Goldene Kaffeebohne 2006
  2. Scheich holt Aida nach Qatar, wien.orf.at , 28. Jänner 2008
  3. Aida expandiert nach Saudi-Arabien, wien.orf.at, 24. Juli 2011

Literatur

  • Clarissa Stadler (Hg.), Wolfgang Thaler (Fotos): Aïda. Mit reiner Butter. Brandstätter, Wien 1999, ISBN 3-85447-623-X
  • Christopher Wurmdobler: Kaffeehäuser in Wien. Ein Führer durch eine Wiener Institution. Klassiker, moderne Cafés, Konditoreien, Coffeeshops. Falter Verlag, Wien 2005, ISBN 3-85439-332-6
  • Susanne Paschinger: Aïda – Bausteine der Identitätskonstruktion. Diplomarbeit Universität Wien, Wien 2008 (Online-Version)
  • Patricia Pauzenberger: Die AIDA – Café-Konditorei. In: Kaffeeröstaromastoffe und Duft im Klassischen Wiener Kaffeehaus. Diplomarbeit Universität Wien, Wien 2009 (Online-Version)

Weblinks

 Commons: Aïda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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