Baggwil

Baggwil
Baggwil
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Bern
Verwaltungskreis: Seelandw
Gemeinde: Seedorfi2w1
Postleitzahl: 3267
Koordinaten: (590799 / 208574)47.028147.31759593Koordinaten: 47° 1′ 41″ N, 7° 19′ 3″ O; CH1903: (590799 / 208574)
Höhe: 593 m ü. M.
Website: www.seedorf.ch
Karte
Baggwil (Schweiz)
Baggwil
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Baggwil ist ein Ortsteil in der politische Gemeinde Seedorf im Kanton Bern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Baggwil befindet sich auf 593 m ü. M., zwischen der Bundesstadt Bern und dem bernischen Seeland, am Nordhang des gleichnamigen Frienisberg, einem 820 m ü. M. hohen Hügelzug mit dem Chutzenturm als 360° Aussichtspunkt.

Der Ortsteil liegt 2 km südlich von Seedorf in Richtung Frienisberg, an der Hauptstrasse 236[1] Aarberg - Bern. Im öffentlichen Verkehr wird Baggwil durch die Postautolinie 105[2] Bern - Lyss bedient.

Geschichte und Wirtschaft

Die Geschichte Baggwils dürfte eng mit dem 1 km Luftlinie südöstlich entfernten Kloster Frienisberg in Zusammenhang stehen. So wurde das Recht zur Ausübung des niederen Gerichts in Baggwil[3], der allgemeinen Entwicklung der Zisterzienserklöster im Hochmittelalter hin zur Rentenwirtschaft folgend, nach 1250 durch das Kloster Frienisberg erworben. Etwas später, 1267 kaufte das Kloster Frienisberg vom Grafen Rudolf von Thierstein neben anderen, auch die Ortschaft Baggwil[4]. Schliesslich verkaufte das Kloster fast 100 Jahre später, 1380, Baggwil an die Stadt Bern[5]

Es ist sehr wahrscheinlich, dass im Mittelalter in Baggwil neben Ackerbau und Viehzucht - Primärer Wirtschaftssektor - im Verlauf der Zeit auch eine Getreidemühle - Sekundärer Wirtschaftssektor - betrieben wurde. So findet sich ein gesiegelte Urkunde von 1507 über einen Landverkauf des Müllers zu Baggwil[6] an das Kloster Frienisberg. Auch sind Streitigkeiten um die mittelalterlichen Wasserrechte für die Mühle zu Baggwil und der Entscheid des Schiedsgerichtes 1557 beurkundet[7]. Heute existiert noch eine ehemalige Getreidemühle aus dem Jahre 1825[8]

Ansonsten ist über die Geschichte Baggwils oder seiner Bewohner im Mittelalter nichts genaues bekannt. Anfangs des 20. Jahrhunderts hatte Baggwil gegen 40 Häuser und über 200 Einwohner[9].

Heute besteht die Wirtschaft Baggwils aus Landwirtschaft und Gewerbe. Eine Getreidemühle ist nicht mehr in Betrieb.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schweizerische Bundeskanzlei: Anhang 2 - Liste der Hauptstrassen - B. Hauptstrassen, die nicht mit der «Nummerntafel für Hauptstrassen» (4.57) gekennzeichnet sind. In: Systematische Sammlung des Bundesrechts - SR 741.272 Durchgangsstrassenverordnung. Schweizerische Eidgenossenschaft, 11. Juli 2006, abgerufen am 4. August 2011 (HTML, deutsch).
  2. PostAuto Schweiz: Postautolinie 105 (Bern - Meikirch - Seedorf - Lyss). Die Post - PostAuto Schweiz AG (PAG), 20. Dezember 2010, S. 3, abgerufen am 3. August 2011 (PDF, deutsch, 99 KB).
  3. Zur Wirtschaftsordnung hochmittelalterlicher Zisterzienserklöster im oberdeutschen und schweizerischen Raum, Seite 61
  4. 27. November 1267 - Verkauf der Ortschaften Seedorf bei Aarberg, Lobsigen, Baggwil, "Slungenbrunnen", Wiler und Nikodei durch den Grafen Rudolf von Thierstein an das Kloster Frienisberg. Vgl. auch Soloth. Urkundenbuch II, S. 158-162, Nr. 253
  5. 14. Februar 1380 - Das Kloster Frienisberg verkauft die Dörfer Seedorf mit dem Kirchensatz zu Baggwil, Lobsigen, Wiler, Ried, Winterswil, Kappelen, Büetigen u.a. mit Twing und Bann, Zinsen, Gütern und Eigenleuten sowie seine Häuser in der Stadt Bern um 1'600 Gulden an die Stadt Bern
  6. 11. Mai 1507 - Ulrich Loeffel, Müller zu Baggwil, verkauft dem Kloster Frienisberg für 66 Pfund und 1 Mütt Dinkel eine Schuppose, genannt "das Kurzlengütli", zu Lyss - Siegler: Benedikt Joss, Vogt zu Aarberg
  7. 21. September 1557 - Aarberg In einem Wasserrechtsstreit des Klosters Frienisberg - im Namen seiner Mühle und der Mühle zu Baggwil - wird von Schiedsrichtern festgesetzt, dass es bei einem diesbezüglichen Entscheid von 1545 bleiben soll. Der Entscheid von 1545 ist inseriert.
  8. Mühle Baggwil, Seedorf BE Ehemalige Getreidemühle, dat. 1825, heute Wohnhaus. Stattlicher Fachwerkbau. Der Gewerbebau wird auf 2 Seiten von Sandsteinfelsen umgeben. (Bauinventar BE 2003)
  9. 37 Häuser, 234 reformierte Einwohner und Ackerbau Geographisches Lexikon der Schweiz, 1902-1910 - Digitalisierung: Peter Hug

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